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Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen

Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen

Titel: Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Untoten.
    Endlich gelang es Gorian, die Hand von dem Siebenerkreuz auf dem Steinaltar zu lösen. Der golden schimmernde Lichtflor umgab ihn jedoch noch immer, und von der Hand ging ein schier unglaublicher Schmerz aus, ein furchtbares Brennen, das auch den Rest seines Körpers erfasste. Seine Rechte war nur noch eine verkohlte Leichenhand. Sie erinnerte Gorian an die Toten nach dem großen Stadtfeuer von Twixlum, die er bei seinem ersten Schultag dort gesehen hatte.
    Der wiedererstandene Gargoyle wütete unter den untoten Orxaniern. Er schnellte durch die Luft, riss ihnen mit seinen Krallen die Kehlen auf, biss ihnen Ohren und Nasen ab und wich ihren wütenden Schwertstreichen aus. Dann sprang er auf die Brust des Orxaniers, dem er den Schädel zertrümmert hatte, und sein steinerner Körper bildete zwei stachelartige Fortsätze aus, die er in den Leib des Frostkriegers versenkte. Die steinerne Beschaffenheit des Gargoyle ging auf den Frostkrieger über, er wurde eins mit Ar-Don, und innerhalb von wenigen Augenblicken bildete sich ein neuer Gargoyle, größer und stärker, dessen Masse etwa der eines Orxaniers entsprach und dessen Gesicht dem des Frostkriegers glich.
    Einer der anderen Untoten wagte sich vor und schlug dem Gargoyle mit einem einzigen Hieb einen Flügel und einen Arm ab. Aber beides bildete sich sofort neu, ohne dabei noch einmal die Bruchstücke zu verwenden.
    Das monströse Wesen sprang mehrere Schritt weit durch die Luft, flatterte wild umher und packte mit seinen plötzlich um das zweieinhalbfache anwachsenden Pranken den Kopf des Angreifers, riss ihn ab und schleuderte ihn bis unter das Tempeldach. Gleich darauf drangen mehrere aus dem Körper des Gargoyle wachsende Steinstacheln in den kopflosen Untoten, und innerhalb kurzer Zeit war auch dieser Frostkrieger zu einem Bestandteil des Gargoyle geworden, der nun an Größe und Kraft jeden Untoten im Altarraum bei Weitem übertraf.
    »Kümmere du dich um den achtbeinigen Bären«, vernahm Gorian die Gedankenstimme Ar-Dons. »Lass ihn nicht entkommen. Töte ihn. Bestrafe ihn. Gib ihm alles, was du an Kraft gerade empfangen hast. Es wird ihn umbringen.«
    »Ich kann nicht!«, rief Gorian laut, denn zu einem gezielten Gedanken war er nicht mehr in der Lage, zu groß war noch immer der Schmerz, der von der verkohlten Hand ausging und in immer neuen Wellen seinen gesamten Körper durchflutete.
    Der stark vergrößerte Ar-Don schleuderte mit einem einzigen Prankenschlag einen weiteren Frostkrieger so heftig gegen die Tempelwand, dass vermutlich jeder Knochen in dem eigentlich recht robusten orxanischen Körper zerschmettert wurde. Dann wandte das steinerne Wesen den Kopf, veränderte dabei sein Gesicht, und Gorian erschrak, als er darin deutlich die charakteristischen Züge von Meister Domrich erkannte, so wie Gorian ihn in Ar-Dons Erinnerungen gesehen hatte.
    »Du musst!«, dröhnte die Gedankenstimme des Gargoyle bedrängender als je zuvor. »Denn wenn du das Feuer dieser Kraft in dir behältst, wird es dich verbrennen. Oder bist du aus Stein wie ein Gargoyle, dass du es über längere Zeit zu ertragen vermagst?« Es folgte ein Gedanke, der mit einem dröhnenden Kichern begann und dann so fremdartig wurde, dass er sich weder in Worten noch in Tönen oder Bildern wiedergeben ließ.
    Gleichzeitig stieß der Gargoyle einen Laut aus, der eine Mischung aus katzenhaftem Fauchen und wohlgefälligem Schnurren war, und stürzte sich auf einen weiteren Frostkrieger.
    Gorian setzte sich in Bewegung, auf das Portal zu. Die rotgolden schimmernde Lichtaura umflorte ihn immer noch. Einen angreifenden Frostkrieger bemerkte er nicht schnell genug, aber dessen Schwerthieb glitt von der Aura ab, und einem zweiten Hieb wich Gorian aus, bevor ein von hinten kommender Prankenschlag des inzwischen auf die Größe eines melagiosischen Nashorns angewachsenen Gargoyle dem Frostkrieger das Rückgrat brach. Er fiel zu Boden, lag dort in unnatürlich verrenkter Haltung, machte aber noch eine schwache Abwehrbewegung, bevor ihm der nächste Prankenschlag Kopf und Schulterpartie zertrümmerte.
    »Der Weg ist frei! « , erreichte Gorian Ar-Dons Gedanke.

12
     
    Schwerter
     
    Gorian erreichte das Portal und lief in die mondhelle Nacht.
    Frogyrr hatte sich zurückgezogen und stand in einiger Entfernung hoch aufgerichtet da. Auf seinen Elfenbeinstab gestützt schien er geduldig abzuwarten, was sich im Inneren des Tempels tat.
    »Ich habe dich erwartet!«, erreichte Gorian ein Gedanke,

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