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Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Songs, die Jesus bringt, ziemlich egal sind, die aber die Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen Stelfox und diesem ungewaschenen Spinner mögen, der sich für den
Sohn Gottes hält. Schließlich ist da noch die Schwulenfraktion, ein riesiger loyaler Block, der sich nach dem Zwischenfall zum Thema Papst/AIDS/Homosexualität stetig vergrößert hat.
    Tagtäglich stapeln sich die Nachrichten in JCs Postablage am Empfang des Chateau Marmont: Softdrinkfirmen, Gitarrenhersteller, Bekleidungsketten, Fluglinien, Süßwarenhersteller ... alle wollen, dass er ihren Produkten seinen Namen leiht. Fernsehshows, Zeitschriften, Tageszeitungen und Websites betteln um Interviews. Er bekommt stapelweise Filmangebote. Agenten und Künstleragenturen schicken Obstkörbe und Magnumflaschen mit Champagner, was Kris irgendwann zu der Frage provoziert: »Mann, können die nicht mal was Sinnvolles schicken? Socken oder so?«
    »Wow, Alter«, sagt Morgan. »Du wolltest eine Plattform? Jetzt haben wir eine, Baby.«
    Der Sonntagsbrunch mit der Bande am Pool hat mittlerweile Tradition. In den ersten paar Wochen waren sie vor die Tür gegangen und hatten sich irgendwo einen Diner gesucht - Miles und Danny waren Riesenfans von Ray’s Drive-In, ein kleines Stück den Sunset runter –, doch in letzter Zeit war es so gut wie unmöglich geworden, das sichere Hotel zu verlassen: die Fans und die Neider, das Händeschütteln, die ausgestreckten Handykameras, die Pfiffe und Beleidigungen.
    »Ja«, sagt Morgan und schüttet Ketchup auf sein Denver Omelette, »was genau ist der Plan? Die Scheiße geht jetzt schon zwei Monate. Du bist berühmt genug, dass wir ein paar vernünftige Gigs kriegen, da rausgehen und wieder selbst spielen könnten.«
    »Sagst du das«, setzt Pete vorsichtig an, »weil du genau weißt, dass sie euch nicht mit ihm in der Show spielen lassen? «
    »Scheiße, das ist mir total egal«, sagt Morgan. »Meinst du, ich will in diese blöde Show?«
    »Könnte sein, dass du kneifst«, sagt Becky.

    »Leck mich«, sagt Morgan.
    »Hör mal«, sagt Jesus, während er in seinem Haferbrei herumrührt, auf der Suche nach einer Blaubeere, »ich muss nur noch ein bisschen durchhalten.« Er lehnt sich zurück, legt seinen Löffel weg, zerdrückt die Blaubeere am Gaumen und denkt: Dad, du hast es drauf. Er blickt in die Runde. »Ich hatte neulich eine, also ... eine Vision«, sagt er verlegen, weil es so scheiße klingt.
    »Mann«, stöhnt Morgan. »Was denn ... die Vision, dass du so lange wie möglich in der Show bleibst, damit du im Chateau abhängen kannst und dich die Leute auf der Straße erkennen? Ja, das ist echt visionär.«
    »Was hast du eigentlich für ein Problem, Mann?«, sagt Kris.
    »Gar keins. Scheiße!« Morgs wirft seine Serviette weg und rückt vom Tisch ab. »Seit wann darf man in Gegenwart des großen Popstars den Mund nicht mehr aufmachen?«
    »Freck!«, sagt Bob genervt.

    Letzte Nacht hatte er in der Ecke des großen Zimmers auf ein paar Kissen gelegen und geschlafen. Kris schnarchte auf dem großen Sofa, Becky und die Kinder lagen schon im Bett. Plötzlich hatte er gehört, wie zischend eine Flasche geöffnet wurde, sich herumgedreht und gesehen, dass Er im trüben, bernsteinfarbenen Licht der Minibar kauerte, mit einer eiskalten Coke in der Hand.
    »Hi Dad«, sagte Jesus mit verschlafener Stimme.
    »Zehn Dollar für ’ne beschissene Brause?«, flüsterte Gott, kam herüber und ließ sich auf einen Sessel neben dem improvisierten Schlafplatz Seines Sohnes fallen. »Die Welt ist doch krank in der Birne.« Er trug Seine Golfsachen: Chinos, Polohemd, Seine alte, verschwitzte Sonnenblende.
    »Wie geht’s dir?«, fragte Jesus und stützte sich auf seinen Ellbogen. Das blaue Schimmern des Pools drang als einzige Lichtquelle sanft durch die Vorhänge.

    »Kann mich nicht beklagen, mein Sohn. Hab neulich ’ne Dreiundsiebziger-Runde gespielt.«
    »Wow.«
    »Nicht übel für mein Alter, was?« Gott nahm einen großen Schluck Coke und rülpste zufrieden.
    »Also«, sagte Jesus. »Was meinst du?«
    »Tja«, sagte Gott und sah sich im dunklen Zimmer nach den schlafenden Gestalten um. »Ich hätte es vermutlich anders gemacht. Aber du musstest dich wohl den Umständen anpassen. Du bist näher dran, als du glaubst, weißt du das?«
    »Ja?«
    »Ich weiß, du hasst die ganze Sache. Und ich kann dich verstehen. Ich meine, diese Harmonix-Typen mit dem Beatles-Medley letzte Woche? Scheiße. Da hättest du John mal sehen

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