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Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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richtig.« Eugene grinste. »Also halt die Klappe! Das geht dich nichts an.«
    Quick schoss durchs Esszimmer. Er verdoppelte seine Größe und richtete sich vor den Gangstern auf. Seine goldenen und silbernen Schuppen funkelten, das Federkleid spreizte sich wie das Nackenschild einer regenbogenfarbigen Kobra, und dann öffnete er den Kiefer weit genug, um einen Menschen am Stück verschlucken zu können. Sie fielen auf die Knie und duckten sich vor der Furcht einflößenden Gottheit.
    Seine Stimme wurde rau und grollend. »Ihr habt wirklich an alles gedacht, was? Ich wette, ihr wisst sogar, dass Lucky heute Nacht nicht nach Hause gekommen ist.«
    Sie nickten.
    »Ich sehe, ihr seid zwei aufgeweckte Kerlchen«, sagte Quick. »Man muss nämlich aufgeweckt sein, um so etwas zu versuchen. Oder dumm. Aufgeweckt ist es, das Haus zu beobachten, bevor man zuschlägt, und die Regeln zu kennen. Aber dumm ist es, einen Gott mit eurer Vermessenheit zu verhöhnen. Dumm ist es, nicht zu kapieren, dass ein Gott, der nicht viel zu verlieren hat, wenn man ihn verhöhnt, leicht die Regeln vergessen und zwei arrogante Sterbliche verschlingen könnte, die eine Gruppe Leute bedrohen, die ihm lieb geworden sind.
    Ich habe dem Menschenfleisch vor ein paar Hundert Jahren abgeschworen.« Er leckte sich die Lippen mit seiner langen, violetten Zunge. »Aber ich fühle mich ein bisschen hungrig, und ich glaube, ich könnte wieder rückfällig werden. Vielleicht würde eine Entschuldigung helfen, meinen Appetit zu drosseln.«
    »Es tut uns leid«, sagte Eugene, während Rick wimmerte.
    Kichernd schrumpfte Quick auf seine normale, menschliche Größe zusammen. »Ich kann’s immer noch.« Er half den Gangstern auf die Füße. »Falls mich jemand sucht – ich gucke Oprah .«
    Er zwinkerte Teri, Phil und Bonnie zu. Sie nahmen an, es sollte beruhigend wirken, aber es wäre beruhigender gewesen, wenn er die Verbrecher mit zwei Bissen verschluckt hätte. Stattdessen verließ er den Raum.
    Alle Sterblichen tauschten verwirrte Blicke.
    »Also gut.« Eugene wedelte allgemein drohend mit der Waffe. »Ihr könnt die Hände runternehmen.«
    »Was habt ihr vor?«, fragte Phil.
    »Ruhe!«, knurrte Rick.
    Eugene warf ihm einen bösen Blick zu, und er zuckte mit den Schultern.
    »Es ist nichts Persönliches«, sagte Eugene. »Ihr scheint nette Leute zu sein. Aber Gorgoz sagt, ihr sollt sterben. Und es ist eine große Chance, ein paar Extrapunkte in seiner Gunst zu verdienen.«
    »Schachfiguren der Götter«, fügte Rick hinzu, »die ihre belanglosen Fehden austragen. Und wenn wir es nicht tun, wird es jemand anders tun. Ich weiß, das ist kein großer Trost, aber der Befehl kam, und wir versuchen nur, die Ersten zu sein, bevor jemand anders schneller ist.«
    »Ein bisschen Initiative zeigen.« Eugene richtete seine Pistole auf Teri.
    »Warte!« Rick legte die Hand auf die Pistole seines Partners und drückte sie herunter. »Wer erschießt wen?«
    »Ich dachte, das hätten wir besprochen. Sie sind zu zweit, wir sind zu zweit. Wir bekommen jeder einen. Das ist der einzige gerechte Weg.«
    »Aber was, wenn einer mehr wert ist als der andere?«
    »Gorgoz will sie beide tot.«
    »Aber was, wenn er den einen mehr tot will als den anderen? Ich brauche mehr Gunst als du. Ich bin mit meiner Hypothek im Rückstand.«
    Eugene sagte: »In dem Befehl gab es keine Präferenz.«
    »Was ist mit der da?« Rick deutete auf Bonnie. »Müssen wir sie auch umbringen?«
    »Ich denke, ja. Sie ist schließlich eine Zeugin. Wir bringen sie Gorgoz als Opfer dar.«
    »Wer soll es tun?«, fragte Rick.
    »Du machst es, okay? Zufrieden?«
    Rick lächelte. »Ja.«
    Eugene verdrehte die Augen, hob die Waffe und spannte den Hahn.
    Phil stand auf und trat zwischen Eugene und seine Frau. »Tötet mich. Aber erschießt die Frauen nicht.«
    »Das ist vielleicht ein frauenverachtender Schwachsinn!« Teri schob ihn zur Seite. »Tötet mich, aber lasst sie gehen!«
    »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für Feminismus«, erwiderte er.
    »Sagst du!« Sie wandte den Blick von den Pistolen ab, die auf sie gerichtet waren. »Du weißt, was ich von ›Frauen und Kinder zuerst‹ halte. Das stellt Frauen auf dieselbe Stufe wie Kinder. Und ich bin kein Kind.«
    »Das hab ich auch nicht gesagt. Ich wollte nur edel sein.«
    »Weil es die Aufgabe des Mannes ist, edel zu sein«, sagte sie, »und der Job der Frau zu …«
    »Verdammt, das ist nicht der richtige Zeitpunkt für diese Diskussion!«
    Bonnie stand

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