Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
aufgebracht war, aber er verstand wider Willen auch Quicks Perspektive gut. Phil kannte Geheimnisse seiner Freunde und Kollegen, die er vertraulich behandelte. Und sie wussten gewisse Dinge über ihn. Es gab Geheimnisse, die er nicht einmal Teri anvertraute. Peinliche Episoden aus seiner Vergangenheit, die er nicht vorsätzlich verbarg, aber auch nie erwähnte. Nichts davon war weltbewegend, aber es war alles eine Frage der Maßstäbe.
    »Du bist ein guter Kerl, Quick. Teri ist jetzt nur aufgebracht. Sie wird sich wieder beruhigen.«
    Quick lächelte. »Glaubst du wirklich?«
    »Klar.«
    Phil schränkte seine Aussage nicht ein, indem er hinzufügte, dass er sich nicht so sicher war, dass das auch für den Fall galt, wenn Janet etwas passierte. Er sah keinen Sinn darin, es auszusprechen. Es war einfach eines dieser Dinge, die man ungesagt ließ, damit sich das Gegenüber besser fühlte. Die Ironie entging ihm nicht.
    Teri versuchte es auf Janets Handy. Keine Antwort. Als Nächstes versuchte sie es bei ihr zu Hause. Auch keine Antwort. Sie hinterließ Nachrichten, ohne zu viel zu sagen, da sie befürchtete, Lucky könnte sie abhören.
    Zwar versuchte sie, nicht das Schlimmste zu denken, aber sie bekam das Bild von Janet, wie sie von göttlicher Strafe niedergestreckt irgendwo lag, nicht aus dem Kopf. Und von Lucky, diesem rücksichtslosen Mistkerl, wie er – ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden – nach Walhalla abhaute, um Weiber aufzureißen.
    Teri wählte noch einmal.
    An der Tür klingelte es. Sie dachte an Lucky, der von einer nächtlichen Sauftour wiederkam, nachdem er mal wieder zum Spaß ein sterbliches Leben weggeworfen hatte. Sie würde ihm zu verstehen geben, was sie davon hielt. Scheiß auf die Konsequenzen zurückgewiesener Göttlichkeit. Es war ihr egal. Allmählich wurde es Zeit, dass sie aufhörte, sich ganz nach den Launen der Götter herumschubsen zu lassen. Es wurde Zeit, dass die Sterblichen sich wehrten.
    Das Gesicht in rechtschaffenem Zorn verzogen, riss sie die Haustür auf. Zwei Männer in dunkelblauen Anzügen grüßten sie. Einer von ihnen war groß und kahl mit pockennarbigem Gesicht, vage unheilvoll. Der andere wirkte nichtssagend, bis auf eine Brille mit dicken Gläsern.
    »Hallo, Ma’am«, sagte der Größere mit schleppender, tiefer Stimme. »Wir haben ein besonderes Angebot für Sie, vom Tempel des Herrn der begrabenen Träume.«
    »Nein danke«, sagte sie. »Ich habe schon im Büro gespendet.«
    Sie versuchte, die Tür zu schließen, aber der Große drückte sie auf. Dann schoben sie sich an ihr vorbei ins Haus. Der Brillenmann zog eine Pistole. Er richtete sie nicht auf sie, doch die bloße Anwesenheit der Waffe genügte, dass sie die Hände hob.
    »Sind Sie allein?«, fragte er.
    Der Größere sagte: »Warum fragst du sie das, Eugene? Wir wissen doch, dass sie nicht allein ist. Wir haben das Haus ja beobachtet.«
    »Ich wollte ihre Ehrlichkeit testen, Idiot. Und du sollst meinen Namen nicht benutzen, Rick!« Er wedelte mit der Pistole nach Teri. »Okay, Miss. Wo sind die anderen?«
    Teri antwortete nicht.
    »Ich habe dir doch gesagt, das ist keine gute Idee«, sagte Rick. »Wir hätten warten sollen.«
    Die Gangster versuchten, ihr Gezänk durch Flüstern zu verstecken. Sie richteten ihre Waffen immer noch nicht direkt auf sie. Vielleicht konnte sie sich auf den Kleineren werfen und ihm die Pistole abnehmen. Das war möglicherweise gar nicht so schwierig. Aber sein Partner würde wahrscheinlich nicht tatenlos zusehen.
    Die Männer befahlen Teri, ins Wohnzimmer zu gehen. Der Schlangengott am Tisch überraschte sie nicht, aber Eugene wedelte mit der Waffe nach Bonnie.
    »Wer ist das? Wer zum Henker ist das, Rick?«
    »Keine Ahnung. Eine Frau?«
    »Du hast sie nicht erwähnt.«
    »Und?«
    »Und du solltest aufpassen.«
    »Sie muss reingegangen sein, als ich nicht hingesehen habe.«
    »Du hattest Wache. Weißt du, was Wachehalten heißt?«
    »Es ist nur eine Frau. Ich sehe das Problem nicht.«
    »Sie ist eine unbekannte Größe.« Eugene fuchtelte mit der Waffe. »Wir haben zwei Anhänger und den Schlangengott. Und das sollte alles sein.«
    »Entschuldigung.« Quetzalcoatl hob einen Flügel. »Ich unterbreche nur ungern, aber ihr wisst schon, wer hier wohnt, oder?«
    »Du darfst dich nicht einmischen«, sagte Rick. »Das ist gegen die Regeln. Sag es ihm, Eugene!«
    Quick erwiderte: »Ich kenne die Regeln. Sie sind nicht meine Anhänger. Nicht mein Problem.«
    »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher