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Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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auf. »Erschießt mich. Ich bin diejenige, die sowieso sterben wird. Dann kann ich es auch gleich hinter mich bringen.«
    »Entschuldigung«, sagte Eugene, »aber dies ist ein Mord, keine Verhandlung. Ihr werdet alle erschossen. Daran führt kein Weg vorbei.«
    »Obwohl ich – dies nur fürs Protokoll, Miss – ganz Ihrer Meinung bin«, sagte Rick. »Das ist chauvinistischer Unsinn.«
    Teri schlug Phil auf die Schulter. »Siehst du?«
    Ricks Handy klingelte, und er ging ran. »M-hm. Nein, wir haben es noch nicht getan. Nein. Okay, okay. Du hast recht. Nein, ich habe die Hypothek nicht vergessen. Ja, ich nehme das ernst.«
    Eugene räusperte sich laut.
    »Schatz, ich muss Schluss machen.« Rick legte auf. »Sie sagte, der Waschbärgott hat gerade die Wohnung dieser Frau verlassen. Wir sollten uns beeilen.«
    Eugene hob wieder die Waffe. Die Sache wurde kompliziert, wenn sich drei Geiseln vor die Kugel drängelten. Er beschloss, einfach den Abzug zu drücken und das Schicksal das erste Opfer auswählen zu lassen.
    Seine Pistole feuerte nicht.
    »Was ist los?«, fragte Rick.
    »Sie funktioniert nicht.«
    »Klemmt sie?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe noch nie so etwas benutzt.«
    »Versuch es mit dem Schiebeding oben. Machen sie das nicht immer in den Filmen?«
    Eugene fummelte an seiner Waffe herum. Sie klickte laut, und er schrie auf, als er sich die Haut an der Handfläche einklemmte.
    »Ist sie gesichert?«, fragte Rick.
    »Nein, sie ist nicht …«
    Im Esszimmer hallte der Knall eines Pistolenschusses wider. Phil, Bonnie und Teri suchten sich nach Löchern ab. Nach ein paar Sekunden bemerkten alle ein neues Loch in Ricks Oberschenkel sowie einen roten Fleck, der sich auf seiner Hose ausbreitete. Er war merkwürdigerweise der Letzte, der es bemerkte.
    »Oh, Mist! Du hast mich angeschossen!« Es war eine sinnlose Bemerkung. Eine, die nur jemand machen konnte, der noch nie zuvor angeschossen wurde und erwartete, dass er, wenn er von einer Kugel getroffen wurde, einfach in Todesqualen umfiel, während es in Wirklichkeit selten so lief. »Du Arschloch, du hast mich angeschossen!«
    »Es war ein Unfall«, schrie Eugene. »Ich hab dir doch gesagt, wir hätten Revolver kaufen sollen! Und diesen Kurs in Waffensicherheit machen!«
    Rick lehnte sich an die Wand. »Was für ein Idiot richtet seine Pistole auf die einzige Person im Raum, auf die er nicht schießen will? Dafür braucht man keinen Kurs!« Zimperlich kniff er die Wunde zu. »Ihr Götter, jetzt verblute ich.«
    »Sieht nicht so schlimm aus. Hat die Kugel den Knochen getroffen?«
    »Woher zum Henker soll ich das wissen?«
    »Hat es sich angefühlt, als hätte sie den Knochen getroffen?«
    »Du willst wissen, wie es sich anfühlt? Es fühlt sich an, als hätte mir ein Idiot ins Bein geschossen! So fühlt es sich an!« Rick rutschte an der Wand herab.
    Eugene wollte seinen Partner stützen. Ohne nachzudenken stopfte er sich die Pistole vorn in den Hosenbund. Es gab einen weiteren Knall.
    »O Götter, o Götter!« Er fiel auf die Knie. Die Kugel hatte seine Leistengegend um kaum mehr als einen Zentimeter verfehlt. Sie hatte einen blutigen Graben in sein Bein gebohrt, während das Mündungsfeuer einige höchst sensible Gegenden verbrannt hatte.
    »Du götterverdammter Schwachkopf!«, schrie Rick, zu besessen von seiner eigenen Wunde, um zu bemerken, dass die Geiseln aus dem Esszimmer schlichen.
    Quick lag quer auf dem Sofa. »Hey, Leute. Ihr kommt gerade rechtzeitig fürs Familien-Duell .«
    »Du wusstest, dass das passieren würde«, sagte Phil.
    »Dies ist die momentane Wohnstätte eines Gottes des Glücks und des Wohlstandes. Jeder, der die Regeln wirklich verstanden hat, wüsste, dass es keine gute Idee sein kann, zu versuchen, zwei von Luckys Anhängern in dem Haus umbringen zu wollen, wo er sich niedergelassen hat.«
    Ein weiterer Pistolenknall schallte aus dem Esszimmer, gefolgt von noch mehr Flüchen.
    »Manchmal ist Eigeninitiative keine so gute Idee«, sagte Quick lächelnd.

SECHZEHN
    Götter waren faul. Das war ihre Natur, die Bauart göttlicher Metaphysik. Die erfolg- und einflussreichsten Götter waren nicht die mit den meisten Anhängern. Es waren diejenigen, die zum höchsten Preis am wenigsten taten und alle überzeugten, es zu übersehen. Zeus und Svarogich, die größten Gottheiten in Nordamerika, waren auch gleichzeitig die beiden besten Kunden aller angesehenen PR -Agenturen des Kontinents. Das war kein Zufall.
    Janet wusste dies alles. Sie wusste

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