Gott oder Zufall?
Fisch, taucht aber auch in Räumen auf, deren Türen abgesperrt sind.
Für den Physiker ergeben sich spannende Fragen: Knüpfen sich Raum und Zeit in der neuen Schöpfung nicht an die Erfahrung von Beschränkung und Verfall? Unterscheiden sich die neuen Atome von den gegenwärtigen? Oder ist nur unsere Beziehung zum Materiellen anders? Wie die Antworten auch lauten, sicher zu Recht sah C. S. Lewis die neue Schöpfung als realer und aufregender an als die jetzige: Als das »Schattenreich« muss schon dieses Leben gelten, während erst das nächste in voller Farbe erstrahlt.
Martin Rees, der britische Königliche Astronom, kommentierte: »Was in Äonen der fernen Zukunft geschieht, erscheint für die praktischen Dinge im Leben wohl auffallend belanglos. Aber ich glaube nicht, dass der kosmische Zusammenhang gänzlich irrelevant dafür ist, wie wir unsere Erde und das Schicksal der Menschheit sehen.«
Wie gewiss ist die Zukunft?
Der ungläubige Thomas
von Benjamin West (1738–1820) © © Bridgeman Art Library/Leeds Museums and Galleries
Der Pessimismus der Wissenschaft wirft die alte Frage nach dem Warum unseres Daseins auf. Die christliche Antwort darauf gibt Hoffnung. Die Auferstehung Jesu ist ein klares Signal, dass Gottes Vorhaben nicht zu vereiteln sind: Gläubige und das gesamte Universum werden dereinst in eine neue Schöpfung verwandelt. Im Licht dieser Hoffnung sind Christen aufgerufen, an dieser Transformation teilzuhaben, indem sie auf Gottes Kraft vertrauen und sich an seinem Missionswerk beteiligen, sei es in der Sorge um die Umwelt oder indem sie anderen Hoffnung spenden.
Das Leben auf der Erde
Unmittelbare Erkenntnisse darüber, wie sich das Leben auf der Erde entwickelt hat, beziehen wir aus Untersuchungen von Überresten in den Gesteinen – in der überwiegenden Mehrzahl handelt es sich dabei um Fossilien. Seit Jahrhunderten hielt man Fossilien für die Überbleibsel von Geschöpfen, die bei Noahs Flut ertrunken waren, doch diese Erklärung wurde mit der Zeit immer unglaubwürdiger – mit der Entdeckung von fossilen Muscheln in Gesteinen hoch oben in den Bergen sowie der Erkenntnis, dass Fossilien nicht wahllos, sondern in bestimmten geologischen Schichten verteilt sind.
James Watson (*1928) und Francis Crick (1916–2004) entdeckten 1953 die Doppelhelixstruktur der DNA . © © Corbis
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde zunehmend anerkannt, dass die Erde sehr viel älter als die traditionell angenommenen 6000 oder 10000 Jahre sein musste und dass einige Gesteine jünger als andere waren und in Schichten oberhalb von älteren lagen (siehe Kapitel
Physik und Geowissenschaften/ Die Erdgeschichte
). Im 18. Jahrhundert ermittelte der französische Naturforscher Comte de Buffon mehrere Epochen der Erdgeschichte, wobei Menschen erst in der letzten auftauchten. Das stellte die Annahme in Frage, die Geschichte der Erde und der Menschen sei tatsächlich deckungsgleich. Bis in die 1830er Jahre war die Verteilung von Fossilien in solchen Schichten detailliert ausgearbeitet worden; sie zeigte eine schichtenweise Abfolge, auch wenn die absoluten Zeitenangaben der verschiedenen charakteristischen Merkmale absolut nicht bekannt waren, bis Methoden, die den radioaktiven Zerfall nutzten, in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts verfügbar wurden (siehe Kapitel
Physik und Geowissenschaften/ Datierungsmethoden
).
Fossil eines ausgestorbenen Ammoniten © © Alamy/Mark Hodson Photography
Alle bedeutenden Gruppen der wirbellosen Organismen sind im Kambrium vorhanden, das etwa 54 Millionen Jahre dauerte, seit einem Anfang vor etwa 543 Millionen Jahren. Lange Zeit dachte man, das Kambrium stelle den Beginn des Lebens auf Erden dar, doch heute kennt man viele Gruppen von Fossilien aus präkambrischer Zeit. Die kambrischen Fossilien sind die Überreste von Tieren, zu denen ein viel höherer Anteil von Muscheln gehört als in früheren Zeiten, die daher mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Spuren in den Gesteinen hinterlassen. Fischfossilien tauchen zuerst im Ordovizium auf (488–446 Mio. Jahre), Landpflanzen im darauf folgenden Silur (446–417 Mio. Jahre), Amphibien und Gefäßpflanzen im Devon (417–370 Mio. Jahre), Reptilien und ausgedehnte Waldgebiete als Quelle für Kohlevorkommen im Karbon (370–320 Mio. Jahre).
Das darauf folgende Zeitalter (Perm, 300–252 Mio. Jahre) endete mit einem Massensterben von
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