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Gotterbarme (German Edition)

Gotterbarme (German Edition)

Titel: Gotterbarme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Lagot
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waren auf Toni gerichtet.
    »Wieso lebst du noch?«, fragte Benne.
    »Ich hatte Glück, genau wie du Kleiner.«
    »Maja, wenn ich das überlebe, dann ändere ich mein Testament«, Robert rang nach Atem.
    »Wer ist denn der Glückliche?«, fragte Maja kaum hörbar.
    »Bernd.«
    »Ach Bernd, immer noch, wegen der Namengleichheit des Zwillings?«, hustete sie.
    »Wir müssen weiter, der Weg ist noch eine Weile entfernt, leider«, Hamp verrammelte die Tür mit herumliegenden Steinen, so gut es ging.
    »Wenigstens werden wir sie hören«, er griff seinen Rucksack und eilte voraus.
    »Du hast riechen vergessen«, sagte Maja, die Artus mit einem winzigen Taschentuch vergeblich die Kotze vom braunen Fell rubbelte.
     
    Das Gebiet der Sanjos bot viele Felsen zum Verstecken, aber dank ihrer hervorragenden Nasenleistung, konnten sie nur kurzfristig, gebrauch davon machen.
    Die Höhle war leer, es wirkte, als ob sie sich hier nicht aufhielten. Hamp marschierte im Lauftempo, die anderen konnten kaum mithalten.
    »Hamp wir brauchen eine Pause, Oliver kann nicht mehr«, er zeige auf Oliver, der angelehnt an einem Felsen sich die Leiste hielt.
    »Toni dann bleib bei ihm, ich will hier nicht verrecken«, japste Hamp.
    Robert wurde auch immer langsamer, sein kleiner Bauch stand ihm im Weg. Benne und Mufasa blieben in Hamps Nähe.
    »Wir schaffen das hier nicht lebend wieder raus«, verteidigte Maja Toni.
    »Maja wir müssen weiter, egal was der Körper sagt, ich bin auch fertig«, er sah sie liebevoll an.
    »Maja warum hast du mich nicht gewarnt«, lachte Robert und sackte auf den Boden.
    Artus leckte ihm den Schweiß vom Leib. Er liebte Robert, er war ein guter Spielkamerad und Futterlieferant.
    »Du wolltest es ja nicht anders«, zischte sie.
    »Es sind ungefähr noch zehn Minuten, dann müssten wir den Ausgang erreicht haben«, sagte Hamp.
    Der Boden bewegte sich und alle spürten die galoppierenden Sanjos.
    »Sie kommen, los wir haben es gleich geschafft«, sagte Hamp.
    Mit letzter Kraft rannten sie weiter, folgten Hamp Schritt für Schritt. Die Bewegungen der Sanjos wurden deutlich stärker.
    »Sind die aus Metall, haben sie ein Herz aus Blei«, Robert versuchte zu sprechen.
    »So ähnlich, sie haben unglaubliche Kräfte, darüber verfügen wir nicht. Sie können tagelang laufen und jagen. Sie tun das nicht, aber sie können«, Hamp sah völlig fertig aus.
    »Alter, wieso müssen wir diese schwulen Anzüge anziehen, wenn die uns sowieso riechen, Alter?«, fragte Mufasa.
    Maja zog Artus mit der Leine mit sich, weil er sich verstecken wollte. Das war der größte Marathon ihres Lebens. Alle Furchtbaren, traumatisierten Erfahrungen waren wie weggewischt. Sie litt mit jedem Einzelnen. Kraftlos rannte sie hinter Hamp her. Die Gesteine bewegten sich, als wären sie lebendig. Stück für Stück kamen sie ihrem vermeintlichen Ziel näher.
    »Hamp wo ist der Ausgang, Oliver war kreidebleich und starrte ihn verzweifelt an.
    »Noch ein paar Meter, dann kommt die Tür«, Hamp wusste, das es mindestens noch drei Kilometer dauerte, bis sie die Tür erreichten.
    Die Sanjos holten auf, sie konnten sie erkennen, Oliver sah sich um und legte nochmals zu, um ihnen nicht auch zum Opfer zu fallen.
    Robert hielt sich ebenfalls die Leiste und keuchte. »Ich kriege keine Luft mehr Maja.«
    Hamp griff ihn mit Maja und sie schliffen ihn über den Boden, seine teueren Lederschuhe rutschten durch den Dreck. Seine Körpergröße wurde jetzt zu seinem Vorteil. Oliver sackte auf den Boden und legte sich hin. Sein Gesicht klatschte tief in den Schlamm. Toni dreht ihn um, er ließ ihn liegen und rannte hinter den anderen her. Da war sie die Tür, der Eingang, oder Ausgang, ganz wie man es brauchte. Die Sanjos hatten aufgeschlossen und Maja erkannte die gelben giftigen Augen wieder. Knapp fünf Meter bis zu Tür. Der Sanjo packte sie am Arm und riss sie weg von Hamp. Er schleuderte Robert zum Eingang und lief zum Sanjo. Der hob Maja in die Luft und wollte ihr das Rückrad brechen. Hamp rammte ihm das Messer mit einem Schmatzen in den Rücken.
    »Ah«, drang es durch den Tunnel. Maja knallte mit voller Wucht auf den matschigen Lehmboden.
    Er schnappte Hamp und schleuderte ihn durch Duft. Hamp knallte gegen die Wand. Der Sanjo sackte zusammen.
    »Mein Freund, das wirst du bereuen«, drangen seine Worte wie schepperndes Metall aus seinen Stimmbändern. Hamp bekam aus dem Augenwinkel mit, dass die anderen hinter der Tür verschwanden. Maja bewegte sich nicht mehr,

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