Gotterbarme (German Edition)
die ihr erledigen solltet?«
»Wir machen eine kurze Pause«, sagte Harry und lud Paul mit dem Kopf ein mitzukommen.
»Ganz schön schlimm«, sagte Maja fassungslos.
»Ja, der arme Kerl«, sagte Harry.
»Der will sicherlich nicht die Welt beherrschen«, ergänzte Robert.
»Besser du kommst mit Hamp, ich frage gleich weiter, der ist völlig fertig. Ich brauch einen Kaffee und ihr?«
»So einen Vater würde ich die Pest an den Hals wünschen«, sagte Simon erschüttert.
»Uns läuft die Zeit davon«, sagte Paul und machte sich ebenfalls einen Kaffee.
»Was machen die anderen?«, Simon sah auf die Uhr halb acht.
»Das wüsste ich auch gern«, entglitt es Hamp.
»Eine Frage habe ich auch noch, wer liefert die Sauziegen bei den Sanjos ab«, fragte Maja.
Hamp sah Harry an und sie standen beide gleichzeitig auf, als wenn sie wüssten, wer das Ganze inszenierte. Maja weckte den verschlafenen Artus und sah Hamp gespannt an.
»Verdammt Harry, wir haben das die ganze Zeit übersehen! Oliver was habt ihr denn für die Person aus dem Internet gemacht«, fragte Hamp.
»Wir haben Einkäufe erledigt, oder Stellenanzeigen aufgeben.«
»Wieso Stellenanzeigen?«, fragte Harry aufgeregt.
»Wir sollten alle die sich auf die Anzeigen bewerben einladen und mit Ihnen Gespräche führen, dann ihnen sagen sie hätten den Job.«
»Komm Oliver weiter«, spornte Harry an.
»Die haben sich alle gefreut und der Arbeitsvertrag versprach viertausendundfünfhundert brutto für einen Bürojob, bei Männern sogar fünftausendundfünfhundert. Alle sollten warten, bis der Vertrag unterschrieben ist. Das Geld haben wir pro Person bekommen, bar auf die Kralle. Wir haben sie in die Navil AG gefahren und dort wurden sie empfangen mit Sekt und Kaviar. Mehr weiß ich auch nicht«, sagte Oliver und gähnte.
»Was ist mit deinem Vater passiert?«, Hamp zitterte leicht.
»Bernd und ich haben uns in der Firma getroffen. Unser alter Vater ist auch dort hingekommen. Wir haben ihm ein Geschäft vorgeschlagen. Wir kennen jemanden, der kleine Jungen hat und die er haben könnte zum Spielen. Ich sagte Bernd, das wird er nie machen, der glaubt uns das nie. Doch der geile Bock kam. Bernd und ich haben ihn in den Fahrstuhl nach unten gefahren in den Keller. Bernd sagte mir vorher, der wird sein blaues Wunder erleben. Da stand dieser Typ mit braunen wenigen Haaren, sah ziemlich verhungert aus. Der hat unseren Vater freundlich begrüßt. Wir sind mit dem Aufzug weiter nach unten gefahren und stiegen in so einem Labor oder so ähnlich aus. Da waren viele Zimmertüren, alle weiß. Keine Menschenseele weit und breit, dann sind wir durch eine dicke Tür gegangen und da waren diese abscheulichen Monster, die haben unseren Vater mit großen Zähnen angefletscht und ihn mit geschliffen. Bernd und ich durften zusehen, mussten aber versprechen es niemals zu verraten, das wäre unser tot. Bernd ist es ja schon. - Dieser Typ hat mit ihnen getanzt, mein Vater wurde von dem riesigen Fellmonster auf einen Tisch gelegt. Er wollte abhauen, aber die haben ihn festgehalten. Mein Vater hat sich in die Hose gepisst vor Angst. Da konnte er mal sehen, wie das ist, wenn man kleiner ist. Der Typ sagte was in einer Sprache, die ich nicht verstand. Die waren alle in Trance und haben ihn angestarrt. Getanzt und gesungen. Wir saßen auf den Steinen, die da rum lagen. Bernd sagte, das ist ja abgefahren. Mein Vater glotzte zu uns rüber und seine Augen sagten uns, dass er verstanden hatte, warum wir ihm das antun. Das Monster riss sein Maul auf und biss ihm den ganzen Kopf ab. Das Blut spritzte überall hin. Ich musste wegsehen, das war mir dann doch zu viel. Bernd hat weiter hingesehen und mir den Rest erzählt. Die reißen ihn in Stücke und fressen ihn auf. Das hat dieses miese Schwein wirklich verdient, sagte er immer wieder. Das war vor einem Jahr«, völlig fertig saß Oliver auf dem Stuhl und sah Harry an.
»Kannst du den Mann wiedererkennen? Hier sind Bilder. Dann kannst du dich ausruhen Junge«, sagte Harry und tätschelte ihn, wie einen Sohn, während Oliver die Fotos durchblätterte. Er zeigte auf den Mann, den er wiedererkannte.
»Wir müssen dich zu deiner eigenen Sicherheit einsperren, verstehst du das?«, fragte Paul.
»Klar, ich will nicht so enden«, sagte Oliver.
»Willst du zu den Kids, oder lieber allein sein? Es befindet sich eine Dusche in dem Raum und frische Klamotten«, Paul sah ihn an.
»Lieber allein, ich will schlafen«, er trotte hinter Paul
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