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Gottes Gehirn

Gottes Gehirn

Titel: Gottes Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Johler , Olaf-Axel Burow
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einzusetzen. Oder er baut sogar bestimmte Teile von Eklunds Gehirn mit Teilen von Lanskys Gehirns zusammen.“
„Und wozu das Ganze? Das ist doch alles Quatsch.“
„Sag mal, warum bist du eigentlich so gereizt.“
„Ich bin nicht gereizt.“
„Na gut, dann bist du eben nicht gereizt.“
Doch, Jane hatte Recht. Er war nicht gut drauf. Er wusste selbst nicht genau, warum. Er hatte natürlich auch wenig geschlafen in der letzten Zeit. Eine verdammt anstrengende Woche lag hinter ihnen. Und was war dabei herausgekommen? Nichts. Sie hatten zwar ein paar ganz passable Interviews geführt, aber mit der Frage, wer Kranich und die anderen umgebracht hatte und warum, waren sie nicht viel weitergekommen. Adams? Vielleicht. Die FOU? Vielleicht. Das Pentagon? Vielleicht. Sie wären zweimal fast ums Leben gekommen und waren immer noch nicht weiter. Oder gab es noch einen anderen Grund für seine Gereiztheit? Vielleicht den, dass er Tag für Tag mit Jane zusammen war, niemals allein, nur nachts, in der kurzen Zeit der Schlaflosigkeit. Aber warum schlief er eigentlich so schlecht? Nur wegen der dauernden Zeitverschiebung? Oder weil ihm der Fall nicht aus dem Kopf ging und immer wieder etwas Neues hinzukam? Oder lag es daran, dass er immer, wenn er allein war, an Jane denken musste? Er wagte kaum, es sich einzugestehen, aber es war wirklich so: Er fing allmählich an, darunter zu leiden, dass er fast ununterbrochen mit ihr zusammen und doch nicht richtig mit ihr zusammen war. Er hatte das Gefühl, als baute sich zwischen ihnen eine Spannung auf, die sich irgendwann einmal lösen musste. Er warf einen verstohlenen Blick zur Seite. Jane hatte den Kopf zurückgelegt und schaute aus dem Fenster.
Die Stewardessen brachten den Champagner, und der Champagner brachte ein wenig Entspannung. Er brachte sogar ein wenig Klarheit in Trollers Gedanken. Er hatte Angst, das war es. Er hatte Angst, den Fall zu lösen, weil Jane und er dann wieder auseinander gehen würden. Er hatte Angst, sie zu verlieren. Aber er hatte auch Angst, weiter hinter diesen Morden herzuschnüffeln, weil es verdammt gefährlich war. Als sie sich von Behrman verabschiedet hatten, war er sogar drauf und dran gewesen, den Fall sausen zu lassen und nach Berlin zurückzukehren. Doch Jane hatte energisch widersprochen. „Wenn ich damals nach dem Mordanschlag das Handtuch geworfen hätte, dann wäre dieser argentinische General nie vor Gericht gestellt worden“, hatte sie gesagt. „Wo kommen wir denn da hin, wenn alle kneifen.“
Der Vorwurf hatte ihn mehr gekränkt, als er sich eingestehen wollte. „Ich kneife nicht“, hatte er zu seiner Verteidigung vorgebracht, „aber einer von uns beiden sollte auch mal realistisch sein.“
„Tut mir Leid.“ Jane hatte ihren Arm um seinen Rücken gelegt und war so mit ihm zum Auto gegangen. Und dann, kurz bevor sie den Cadillac erreicht hatten, war sie stehen geblieben und hatte gesagt: „Ich brauche dich, Troller. Lass mich nicht im Stich.“
Und hatte sie nicht recht? Sie konnten sich nicht einfach so davonstehlen. Sie mussten herausfinden, was eigentlich los war. Die Wahrheit. Und wenn sie es nicht schafften? Ja, das war auch eine Angst, und vielleicht sogar die größte von allen: die Angst zu scheitern. Die Angst, den Fall nicht zu lösen. Zu dumm oder zu glücklos zu sein. Nicht zur rechten Zeit am rechten Ort. Nicht wach genug, nicht klug. Denn es war ja wirklich so, dass sonderbare Dinge in der Welt passierten. Vielleicht hatte Behrman ja recht. Vielleicht hingen die Sachen, die augenblicklich geschahen, wirklich alle miteinander zusammen. Und die Welt spielte verrückt. Es gab einen Hurrikan, der auf New York zuraste, Ratten, die durch die Straßen marschierten, Killerbienen, die über Tucson herfielen, Termiten, die New Orleans auffraßen, Champagner, der einem das Hirn benebelte, Jane Anderson, die einem die Gefühle durcheinander brachte, und . . .
„Hey!“
Janes Ellbogen rammte sich in seine Rippen. Hatte er geschlafen? Nein, nicht richtig. Es waren ihm nur ein paar Gedanken durch den Kopf geblitzt. Gut, dass er nicht im Auto und am Steuer saß. Sonst hätte er den Wagen wahrscheinlich gerade gegen die Leitplanke gedonnert. Bei vollem Bewusstsein, wie man so sagt.
„Willst du was essen?“
Essen, klar. Nur keinen Champagner mehr. Mineralwasser. Nüchtern bleiben.
Jane hatte offenbar dasselbe vor. Sie bestellte sich Tomatensaft.

    „Schau dir das an“, sagte Jane, „ist das nicht fantastisch?!“
Sie hatten ihre

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