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Gottesgericht

Gottesgericht

Titel: Gottesgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Jahrhundert aus Konstantinopel floh, ist dann nicht die Annahme begründet, dass er eine tragbare Ikone mitnahm?
    Weiter war Celani mit seinem Artikel nicht gekommen, doch es genügte, um Jane davon zu überzeugen, dass es sich bei dem älteren Schreiber tatsächlich um Gorman handelte. Und zwar aus einem Grund, den Celani nicht gekannt haben konnte. Sie musste sofort mit Giuseppe Rinaldi Kontakt aufnehmen …
    Lucia ging ans Telefon, und auf Janes Frage nach Giuseppe sagte sie, er sei nach Neapel gefahren, um Pfarrer Kamarda den Verkauf der Ikone von Collalba auszureden.
    »Hat er Kamarda erreicht?«
    »Nein, er hat mit der Galerie gesprochen – wir haben herausbekommen, dass es die Galleria d’Arte Antica ist, und sie im Telefonbuch gefunden. Giuseppe hat ihnen erzählt, er sei im Pfarrgemeinderat von Collalba und wolle wissen, wie Kamarda mit dem Verkauf der Ikone vorankomme. Sie sagten, er habe sie ihnen zur Schätzung dort gelassen. Und Giuseppe hatte den Eindruck, dass es einen ernsthaften Interessenten gab.«
    »Wie hofft er, Pfarrer Kamarda zu finden?«
    »Kamarda soll morgen wieder in die Galerie kommen. Giuseppe wird auf ihn warten.«
    »Hat Giuseppe sein Handy dabei?«
    »Ja, aber genau wie der Priester vergisst er es immer anzuschalten. Darf ich fragen, warum du ihn sprechen willst?«
    »Ach … er hat mir in einer E-Mail von der Ikone geschrieben, und ich wollte nur hören, ob sie wieder zurück ist.«
    »Ich wünschte, er hätte seine Nase nicht in diese Angelegenheit gesteckt. Mit allem, was jetzt passiert dort … Du hast gehört, dass der Vesuv erwacht?«
    »Ich bin mir sicher, dass er nicht in Gefahr ist. Der Vulkan bricht bestimmt … nicht so bald aus.« Sie versuchte, sich zu erinnern, was Tomlinson dazu gesagt hatte, aber anscheinend hatte sie es vollkommen vergessen. Damals war sie müde und verkatert gewesen.
    Jane verabschiedete sich von Lucia und versuchte dann, Giuseppe anzurufen, doch ohne Erfolg. Sein Handy nahm nicht einmal eine Nachricht an. Sollte sie ihm eine SMS schicken? Sie musste überlegen, was sie schreiben sollte. Aber zuerst musste sie sich um das Abendessen kümmern.
    Sie stand auf, um den Reis auszuschalten, als das Telefon läutete. Es war Debbie von nebenan, und sie war ganz aus dem Häuschen. »Ich habe gerade mit Karl telefoniert, und er ist einverstanden. Überraschenderweise brauchte es nicht viel Überredung. Ich rufe an für den Fall, dass du den Kindern gerade Essen gibst – ich wollte nicht dazwischenfunken. Meinen habe ich es auch noch nicht gesagt.«
    »Großartig, Debbie. Und du hast wahrscheinlich recht – wir sollten erst alle essen. Was hältst du davon, wenn du in einer halben Stunde mit Karen und Joshua hier rüberkommst?« Sie wollte Karl einfach nicht sehen, nachdem er so mit ihr gesprochen hatte.
    »Okay, bis dann.«
    Ehe sie etwas anderes tat, beschloss Jane, auf der Stelle Ali anzurufen und sie zu bitten, einen Ersatz für Montag für sie zu suchen. Sie konnte es nicht glauben. Sie nahm sich tatsächlich frei, um etwas mit den Kindern zu unternehmen. Sie würden alle zusammen nach Parisfliegen.

48
    Als den Kindern nach fast zwei Stunden Tohuwabohu in beiden Häusern allmählich die Puste ausging, setzte Jane den ältesten Trick der Welt ein, um die ihren ins Bett zu bringen: Dass sie sich jetzt, da sie eine so fantastische Überraschung erwartete, von ihrer besten Seite zeigen müssten. Sie und Debbie waren in der Zwischenzeit ihren Reisezeitplan und die Broschüre durchgegangen, die Orhun angefügt hatte, und es war klar geworden, dass die Kinder nur bis zur Mittagszeit in der Schule bleiben konnten. Orhun würde einen Minibus schicken, der Debbie und die Kinder vom Haus in Rathgar abholte und dann auf dem Weg zum Flughafen Jane beim Radiosender auflud.
    Es war gegen acht, als sie Orhun anrief. Er freute sich, dass sie die Einladung annahmen, und lachte, als sie ihm die Reaktion der Kinder schilderte.
    »Das ist großartig. Und ich weiß, ihr werdet euch gut mit Sema vertragen. Sie ist sehr umgänglich. Aber um kurz das Thema zu wechseln: Ich habe herausgefunden, was aus der Zeitbüchse geworden ist. Offenbar wurde sie aufgrund des Behälters, in dem sie war, irgendwann als Reliquienschrein klassifiziert und in der Kapelle eines Klosters aufbewahrt, bevor sie im Museum Katholischer Antiquitäten in Wien landete. Und genau wie ich dachte, kam sie ans Licht, weil die Behörden eine Beschreibung des Dings aus dem Buch der raffinierten Geräte

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