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Gott´sacker (Krimi-Edition)

Gott´sacker (Krimi-Edition)

Titel: Gott´sacker (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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hinter sich zuzog und zweimal abschloss.
    Er staunte, wie klein Handys heutzutage waren. Er schloss die Luke hinter sich, schob die Holzkiste darüber und setzte sich an die Werkbank. Er öffnete die Schublade und legte Cäcilias Handy zur Bibel.
    Es war genau richtig, dass ich so schnell gehandelt habe, sie hat mich nämlich durchschaut. Mit den Fürbitten hat sie mich gewarnt. Aber warum? Wenn sie sich ruhig verhält, wird ihr nichts geschehen. Es verhält sich wie im Buch der Chronik, genau so verhält es sich. Ich kenne die Schrift, nicht einmal die Herren Pfarrer kennen sie noch. Und wenn sie die Schrift kennen, dann biegen sie sie so hin, wie sie sie gerade brauchen. Aber ich kenne die wahre Bedeutung der Chronik: Der Herr schickt Propheten zu uns, um uns zur Umkehr zu ihm zu bewegen, aber man hört nicht auf ihre Warnung.
    Ich aber erkenne die Warnungen, sie ist eine Prophetin, die Schöne im Keller, eine Prophetin, ohne es selbst zu ahnen. Es ist alles so offensichtlich, es steht alles im Buch der Bücher. Wenn man versteht, es richtig zu lesen, erkennt man darin die Vergangenheit, aber auch die Zukunft. Und nach Sonnenuntergang muss ich noch einmal hinausgehen. Auch das steht in der Schrift.
    Heute geht es leichter, die Erde ist noch locker und frisch.
    Der Mann ging in den hinteren, aus Brettern und Holzpfählen geschaffenen Bereich des Raumes und holte Schaufel und Spaten. Scheppernd warf er sie in die Schubkarre, in der er zuvor seine Prophetin befördert hatte.

    Cäcilia hörte ein metallisches Scheppern über sich. Danach war alles wieder still, außer das beständige rhythmische Tropfen. Sie wähnte sich in einer kühlen, dunklen Tropfsteinhöhle. Gelbliche, zarte Lichtflecke tanzten vor ihren Augen, die Hände wollten ihr noch nicht richtig gehorchen. Ihr Genick schmerzte. Sie wusste beim Aufwachen, dass es kein Traum war, doch die Situation war ihr völlig fremd. Noch nie hatte sie Ähnliches erlebt. Leichte Übelkeit stieg in ihr auf, es war muffig und kühl. Die Augen erkannten einen hellen Schein, der sich allmählich zu einer nackten Glühbirne formte. Sie stützte sich auf ihren Ellbogen ab und betrachtete den Raum, der nun klare Konturen annahm. Sie wusste sofort, dass sie in Gefahr war. Sie war in einem Gefängnis. Aber was war geschehen und warum war sie hier?
    Das Letzte, an das sie sich erinnerte, war, dass sie mit Dani am Ende der Beerdigung abgemacht hatte, ihm etwas Kühles herzurichten und dass er selbst bei dieser Hitze Appetit auf Rindsrouladen hatte. Dann hatte sie irgendjemand im Heckenwäldchen überfallen und ihr einen Lappen ins Gesicht gedrückt, vermutlich mit einem Betäubungsmittel gertränkt. Und nun lag sie in einem Kellerloch auf einer sauberen Matratze. Vorsichtig stand sie auf und stakste zur Tür. Ihre Beine fühlten sich an wie nach einem langen Lauf. Die massive Tür war verschlossen, eigentlich hatte sie nichts anderes erwartet.
    Die Erinnerung kam langsam wieder. Sie hatte wie immer die Abkürzung durch das Heckenwäldchen genommen, sie hatte Musik gehört.
    »Verdammt, mein iPod.«
    Sie tastete ihren Gürtel ab, aber der kleine Musikmacher war verschwunden. Das Handy! Sie spürte Danis Handy in der tiefen Tasche des schwarzen Rockes. Er hatte es ihr mitgegeben, um sich nach der Beerdigung verabreden zu können, und sie hatte es widerwillig in der weiten Tasche versenkt. Zuerst hatte sie den Rock auf die Beerdigung gar nicht anziehen wollen, ihre Mutter hatte sie dazu genötigt.
    Sie betätigte die Tasten des hellblauen Gerätes mit der Stummelantenne, um bei Dani anzurufen. Kein Empfang! Nervös versuchte sie es wieder und wieder. Sie wusste, dass sie sparsam mit dem Akku umgehen musste, Dani jammerte immer, wie schnell die Zellen leer waren.
    Meine Mutter ist bestimmt verrückt vor Angst. Auch Dani hat garantiert schon alles versucht, mich zu finden. Die wissen doch, dass ich nicht einfach so abhaue. Wer hat mir das angetan? Das Schwein! Ihre Augen füllten sich mit Tränen, tapfer zog sie die Nase hoch und rieb mit dem Handrücken die Feuchtigkeit weg.
    Flennen hilft nichts, hier hilft nur eins: nachdenken und dann handeln!
    Trotzig hob sie ihren Kopf, sie musste nun vor allem eines tun: überlegen, um zu überleben. Dann kroch ein Gefühl, das sie noch nie verspürt hatte, in jede Faser ihres Körpers – Panik.

    Die Nacht war mild und dunkel, als der Mann loszog. Er hatte Spaten und Schaufel in eine Decke eingewickelt, damit sie nicht in der Schubkarre

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