Gott´sacker (Krimi-Edition)
was los auf Ihrer Fete, Herr Bönle. Da war doch auch die Frau Kollegin anwesend … ist mir zu Ohren gekommen.«
Die Frau Kollegin warf mir kurz einen strengen Blick zu.
»Das war rein dienstlicher Natur.«
»Das kann ich bestätigen – wir wurden alle verhört, in meiner Garage sogar.«
Die Schultern der Schönen entspannten sich. Sie werkelte wieder eifrig mit ihrem digitalen Notizblock herum. Ihr Handy klingelte.
»Ja, ja, ich komme nachher bei Ihnen vorbei. – Ja, ich weiß schon Bescheid. Machen Sie sich keine Sorgen, bis gleich. Das war Ihre Schwiegermutter in spe, sie macht sich Sorgen um ihre Tochter.«
Härmle klappte seinen Notizblock zu, schaute auf seine Armbanduhr, nickte seiner Kollegin zu und wollte schon gehen, als er ein Foto aus seiner Gesäßtasche zog: »Kennen Sie dieses Feuerzeug, die Farbe ist ja recht auffällig?«
Deodonatus und ich schüttelten die Köpfe.
»Wir müssen aufbrechen, haben noch viel zu tun im Dorf. Zuerst gehen wir zur Ochsen-Wirtin. Kopf hoch, Ihre Cäcilia wird schon wieder auftauchen. Wir unsererseits werden alles dafür tun, was in unserer Macht steht, wenn das mit dem Fall zusammenhängt. Sie verstehen, was ich meine?«
Ich verstand, was er meinte. Die Kripo arbeitete gut, hatte ich den Eindruck. Doch jetzt, seit meine Cäci fehlte, ging mir alles viel zu langsam. Ich würde auch alles tun, um Cäci zu finden.
Mit Deo redete ich noch lange über die Angelegenheit. Wir suchten angestrengt nach einer Spur oder einem Motiv für das Geschehene.
»Das kann doch nur Hass sein, wenn man so brutal mordet. Man spießt doch niemanden mit einem Kreuz auf. Man muss doch zuerst auch mal an so ein Kreuz rankommen.«
»Da hasta recht, aba so was liegt noch bei viela alta Baura rum. Früha gabs viela Eisakreuz. Es kann aba auch religiösa Motiv sein, nicht nua Rache.«
»Oder eine Kombination von beidem. Der Täter rächt sich an der Haushälterin und dem Pfarrer, weil er religiös verblendet ist – einen religiösen Wahn hat.«
»Ja aba, was ist die Motiv?«
»Das kann ja nicht nur daran liegen, dass der Alt-Pfarrer die Messe lieber in Latein gefeiert hätte und dass er als Mensch nicht sonderlich beliebt war. Da passt ja auch der tote Hund nicht mit rein.«
»Ja, der Hund, wurde halb eingegraba, das hat Bedeutung. Auch das Kreuz in de Mund von da Hund, das sind Symbole. Ein Symbol zeigt imma auf etwas hin. Hat Bedeutung.«
»Schon, aber Symbol wofür? Da muss ja auch ein Hass auf Hunde da sein. Hunde tun doch nichts Unrechtes. Die handeln doch größtenteils triebgesteuert.«
»Ja, vielleicht hat aba ein Hund den Täta gestört, Hunde sind gute Wächta. Der Hund ist vielleicht nur ein Nebaprodukt.«
»Das kann eine Spur sein, aber ein Hund, der mich stört, den vergifte ich eben. Ich stecke ihm doch nicht noch ein Kreuz in den Mund und buddle ihn mühsam bis zur Hälfte ein.«
»Auch die Zettel bei de tote Pfarra mit de Bibelspruch. Was war das nochamal?«
»Das war die Matthäusstelle mit der Margarine …«
»Waaas?«
»Die Stadt Rama und die Kinder … so ähnlich.«
»Oh Daniel, du bista schon manchmal eina Depp. Moment, ich hola die Neue Testament.«
Deodonatus kam mit einem grünen kleinen Buch zurück, den Daumen hatte er schon zwischen die Seiten geschoben.
»Habs schon gefunda«, bemerkte er stolz.
Ich las die Bibelstelle laut vor: »Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Ein Geschrei war in Rama zu hören, lautes Weinen und Klagen: Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren dahin.«
»Hiea geht es nicht um Stadt Rama, sondan um Tod von de arma Kinda von Rahel, und dass Rahel untröstlich ist. Es geht um Kindertod und Traua.«
»Das stimmt, denkst du, unser Täter hat auch etwas mit dem Tod von Kindern zu tun?«
»Indirekt oda direkt ista das schon möglich. Wea Kinda verliat, der kann das ein Leba lang nicht verkrafta.«
»Das könnte auch den Hass erklären, Leute mit einem Kreuz aufzuspießen. Wie können wir herausbekommen, wann hier irgendwo Kinder getötet wurden … oder gestorben sind und ob irgendwelche Beziehungen zum alten Pfarrer und seiner Haushälterin bestanden?«
»Eina Beziehung zwische Pfarra und Tod gibt es imma, das sind die Beedigunga. Und jetzt ging es ja auch um Beedigung. Aba Beedigung andersrum, der Herr Sütterle wurde wieda ausgegraba, das ist eigentlich Enterdigung.«
»Enterdigung, wieder aus der Erde herausholen. Ja, da
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