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Grabeskaelte

Grabeskaelte

Titel: Grabeskaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Schwarz
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hätte mich mehr um sie bemühen sollen. Aber zu der Zeit sah ich mich außerstande dazu. Cora hat nach Geborgenheit gesucht, die ich ihr nicht geben konnte. Sie muss das gespürt haben, anders kann ich es mir nicht erklären.
    Nach dem Tod von Romans Frau, habe ich lange Zeit darauf gehofft, dass er mir einen Antrag machen würde. Sie müssen wissen, dass wir uns schon als Kinder kannten. Wir waren die ganze Schulzeit über unzertrennlich. Ich dachte, es könnte vielleicht wieder so sein wie früher. Doch mehr als Freundschaft war nie zwischen uns. Roman schien kein Interesse an einer Ehe mit mir zu haben. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn Cora wieder eine Familie gehabt hätte. Stattdessen sah ich tatenlos zu, wie sie sich mir immer mehr entfremdete. Aber das beantwortet nicht Ihre Frage. Die Wahrheit ist, dass ich es nicht weiß. Ich habe keine Ahnung, wie es um Coras Ehe stand. Sie hat mich nur das sehen lassen, von dem sie wollte, dass ich es sehe. Hinter ihre Fassade zu blicken, hat sie mir verwehrt. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen. Tut mir Leid.“
    „Mir tut es auch Leid, für sie beide“, erwiderte Henning.
    „Aber mal sehen, vielleicht können Sie mir ja in einem anderen Punkt weiterhelfen. Wissen Sie zufällig, ob Cora eine Lebensversicherung besaß?“
    „Und ob sie eine hatte und nicht nur die. Ralph hat sich gegen alles und jedes versichert. Ich glaube, wenn es eine Police gegen groben Unfug gäbe, dann hätte er die auch noch abgeschlossen.“
    „Haben Sie eine Ahnung wie hoch die Versicherungssumme war?“
    Statt einer Antwort fragte Senta ungläubig: „Glauben Sie etwa, dass Ralph sie des Geldes wegen umgebracht haben könnte?“
    „Hören Sie, was ich glaube und was nicht, das steht hier nicht zur Debatte. Ich habe mir geschworen, Coras Tod aufzuklären. Und um nichts zu übersehen, muss ich alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Das können Sie doch sicher verstehen. Also, wissen Sie um welchen Betrag es sich handelte?“
    „Keine Ahnung. Aber ein Pappenstiel war’s bestimmt nicht. Ralph ist nämlich ziemlich begütert, müssen Sie wissen. Obwohl er nie von seinen Eltern sprach, bin ich mir ziemlich sicher, dass sie ihm eine beachtliche Erbschaft hinterließen.“
    „Seine Eltern sind demnach tot?“
    „Davon gehe ich aus. Genau weiß ich es allerdings nicht. Als Ralph Cora damals kennen lernte, wohnte er bei einer Tante. Sie hat ihn großgezogen. Wann immer ich mich nach seinen leiblichen Eltern erkundigte, blockte er ab. Ich kann es daher nicht mit Gewissheit sagen. Aber irgendwo musste das viele Geld, das er besaß, ja herkommen. Er hat gleich nach der Hochzeit das Haus davon gekauft. Mir konnte es natürlich nur recht sein, dass die beiden in der Nachbarschaft blieben. Hier hätten wir auf die Dauer nicht alle unter einem Dach wohnen können. Dazu ist mein Haus zu klein. Ich hab mich für Cora gefreut, dass sie es so gut getroffen hat.“
    „Mir ist aufgefallen, dass die beiden verhältnismäßig jung geheiratet haben. Wissen Sie, von wem die Initiative zu diesem Schritt ausging?“
    „Die ging von Cora aus. Da bin ich mir ganz sicher. Ich weiß noch, wie sie mir davon erzählte. Sie war ganz wild darauf, möglichst schnell unter die Haube zu kommen. Als ich ihr daraufhin zu bedenken gab, dass sie noch zu jung sei, um sich für ein ganzes Leben zu binden, wurde sie richtig wütend. Sie warf mir sogar an den Kopf, ihr nur ihr Glück nicht zu gönnen. Was sollte ich darauf erwidern? Ralph war in sie verliebt. Das hat mich beruhigt. Er hat ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen.“
    Sentas Blick war in die Ferne gerichtet. Sie schien nach den richtigen Worten zu suchen. Henning wartete geduldig. Endlich sprach sie weiter: „Ich habe da etwas auf dem Herzen, über das ich gerne mit Ihnen sprechen würde. Sie sehen Coras Tod doch im Zusammenhang mit dem Mord an Kirstin, so ist es doch, oder?“
    „Ich denke schon, dass eins mit dem anderen zu tun hat, ja.“
    „Sehen Sie und genau darüber habe ich immer und immer wieder nachdenken müssen. Und mir ist dabei die Sache mit dem Herzen nicht mehr aus dem Sinn gegangen. Ich habe mich gefragt, wer so etwas tut und vor allem warum?“
    „Und haben Sie es herausgefunden?“
    Betrübt schüttelte Senta den Kopf. „Leider nein. Aber dafür ist mir etwas anderes klar geworden. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass man Hannes Unrecht getan hat. Ich kannte ihn. Er wäre zu solch einer Tat nie fähig gewesen. Also muss

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