Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
weiterschlafen?“
„Ich bin putzmunter. Und du?“
„Ich auch. Ich habe einen Vorschlag. Was hältst du davon, wenn wir den letzten Film noch gucken und uns einen von denen machen?“ Sie holte etwas aus dem Koffer – eine Packung Swiss Miss, den Lieblingskakao der beiden, den man nur mit heißem Wasser aufgießen musste.
Jo sprang auf. „Was ich davon halte? Ich finde, das ist eine perfekte Idee! Du legst die DVD ein und ich schmeiße den Wasserkocher an. Und dann geht unsere Pyjama-Party weiter!“
Spaziergang im Schnee
JOSEPHINE
Gebannt saßen sie eingekuschelt auf der Bettkannte ihres übergroßen Doppelbettes, mit dem mittlerweile dritten Becher heißer Schokolade in ihren Händen, und obwohl sie wussten, wie der Film endete, fieberten sie mit Jack und Rose mit, und als der Film dann vorbei war, saßen sie einfach nur sprachlos da.
„Ich verstehe nicht, wie sie Jack sterben lassen konnten“, sagte Jo, während sie kräftig ins gefühlte zwanzigste Taschentuch schnäuzte.
„Süße, der Film basiert auf einer wahren Geschichte, das weißt du, oder? Da sind damals leider sehr viele Menschen gestorben“, erwiderte Grace mit hochgezogener Nase.
„Natürlich weiß ich das! Aber konnten sie nicht einen anderen Schauspieler sterben lassen anstatt Leo? Immer müssen die heißen Typen am anderen Ende der Brücke ins Licht gehen.“
„Oh Jo, du bist so süß, komm, lass uns zu Bett gehen, damit wir morgen nicht so lange schlafen. Ich möchte nicht zu spät aufstehen, es wird unser letzter Tag“, sagte Grace mit einer Traurigkeit in ihrer Stimme, die Jos Herz schmerzen ließ.
Sie griff nach ihrer Hand: „Ja, es wird unser letzter Tag morgen, aber nicht unser letztes Treffen, darauf gebe ich dir mein Wort, liebe Grace.“ Sie lächelte traurig. „Sag mal, wo schläfst du lieber, rechte oder linke Seite?“
„Hmm … also, zuhause liege ich immer auf der linken Seite, und wenn es für dich okay ist, würde ich mich hier auch auf die linke Seite legen.“
„Das ist perfekt, denn ich schlafe immer auf der rechten Seite.“ Mit diesen Worten sprang Jo mit solch einer Wucht auf ihre Seite des Bettes, dass Grace ungewollt vom Bett hüpfte und etwas unsanft auf dem Boden landete – wieder einmal.
Mit zusammengekniffenen Augen schaute sie Jo an. „Das war jetzt nicht witzig!“, sagte sie, sprang auf, schnappte sich ihr Kissen und schleuderte es in Jos Gesicht.
Nachdem sie die Kissenschlacht beendet hatten, fielen sie außer Atem und lachend aufs Bett.
„Soll ich dir was sagen, Jo?“
„Was denn?“, fragte sie neugierig.
„Das war meine erste Kissenschlacht, kannst du dir das vorstellen? Ich bin fast dreißig und habe so einen Moment noch nie erlebt.“
„Ja, das kann ich mir vorstellen, denn mir geht es ganz genauso. Wir sollten jetzt aber langsam mal schlafen, wenn wir morgen noch was von unserem Tag haben wollen.“
„Du hast recht, lass uns jetzt Schäfchen zählen.“
Und so schliefen sie Hand in Hand ein …
...
Es war 5:25 Uhr, als Jo auf ihr Handy schaute und eine SMS von Dave entdeckte.
HEY, MEIN SONNENSCHEIN, ICH HOFFE, IHR HATTET BIS JETZT EINE SCHÖNE ZEIT, DENN ICH WÜNSCHE MIR NICHTS MEHR, ALS DASS DU GLÜCKLICH BIST. SOLL ICH DIR MAL WAS WITZIGES ERZÄHLEN? WIR SIND JETZT SCHON DREIZEHN JAHRE ZUSAMMEN UND DU BIST NUR FÜR EINE NACHT WEG, ABER ICH HABE EINFACH KEIN AUGE ZU BEKOMMEN, ICH HABE DAS GEFÜHL, WENN DU NICHT DA BIST, FEHLT EIN STÜCK VON MIR. OH GOTT, ICH HOFFE, DAS IST JETZT NICHT UNSEXY ;) ICH WÜNSCHE EUCH BEIDEN NOCH EINEN WUNDERVOLLEN TAG UND HOFFE SEHR, DASS DER ABSCHIED HEUTE ABEND NICHT ZU SEHR SCHMERZT, ABER DU WEISST JA, ICH WERDE AM BAHNHOF AUF DICH WARTEN UND FÜR DICH DA SEIN. ICH LIEBE DICH, DEIN DAVE
Mit der Hand vor dem Mund schlich sie leise ins Bad, da sie Grace mit ihrem Weinen nicht wecken wollte.
Tief durchatmen, Jo ... oh Mann, ich habe den besten Mann auf Erden, womit habe ich diesen Kerl
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