Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
dieses tolle Frühstück, das ich für dich selbst zubereitet habe.“ Mit diesen Worten hüpfte sie auf Grace zu. „Und da du ja jetzt wach bist, kannst du auch aufstehen.“
Grace riss ihre Augen weit auf: „Du hast Frühstück für mich gemacht?“ Sie war etwas sprachlos, da sie mit so etwas nicht gerechnet hatte.
„Ja, das habe ich, bin schon seit halb sechs wach und dann ist mir die Idee gekommen, also bin ich zu Gregory und ich durfte mich in der Küche austoben – da fällt mir gerade ein, denkst du, er wollte auch, dass ich hinter mir her putze? Denn man könnte meinen, eine kleine Bombe hätte eingeschlagen“, fragte sie mit ihrem berühmten Dackelblick.
„Ich denke, mit diesem Blick wird er dir verzeihen. Du glaubst gar nicht, wie ich mich gerade freue. Komm, lass uns jetzt dieses wundervolle Frühstück genießen und dann überlegen wir, was als Nächstes auf dem Plan steht, was hältst du davon?“
„Das klingt nach einem perfekten Start in den Tag.“
GRACE
Jo hatte ihr wirklich ein ausgezeichnetes Frühstück zubereitet. Es gab Rührei, Toast, Pancakes mit Ahornsirup, einen Obstsalat und neben Kaffee und Tee sogar frisch gepressten Orangensaft. Jo hatte sich damit selbst übertroffen und Grace war total gerührt, dass sie das für sie gemacht hatte – schon so früh am Morgen.
Eine Stunde später waren beide pappsatt und streichelten sich über die vollen Bäuche. „Man könnte meinen, ich sei im fünften Monat schwanger“, sagte Grace.
„Ach Quatsch“, widersprach Jo. „Eher schon im sechsten.“ Sie zwinkerte ihr zu.
„Haha! Und alles nur wegen dir! Warum musstest du auch so ein leckeres Frühstück machen? Ich gebe zu, ich hatte einen Riesenhunger, da wir gestern außer der Suppe bei Peng und den Schokoriegeln nichts weiter gegessen haben, aber nun passt da heute nichts mehr rein. Und wir hatten uns doch für unser Wochenende so viel vorgenommen: Pizza essen, Sushi essen ...“
„Das werden wir auch alles noch tun“, stand für Jo fest.
„Wie denn? Da ist absolut kein Platz mehr.“ Sie zeigte auf ihren runden Bauch. „Dann machen wir halt einen langen Verdauungsspaziergang und schaffen uns wieder Platz. Es ist erst kurz nach acht, bis zum Mittag haben wir sicher wieder Hunger.“
„Ich bezweifle es. Ein Spaziergang hört sich jedoch super an! Wie sieht es denn mit dem Wetter aus?“
Beide standen auf, gingen zum Fenster und sahen hinunter auf die Straße. Der Schnee lag noch immer ziemlich hoch, doch waren die Straßen und Bürgersteige über Nacht von ihm befreit worden. Der Himmel war dazu strahlend blau und die Sonne kam sogar langsam zum Vorschein.
„Das sieht doch schon viel besser aus, oder?“, sagte Grace und lächelte glücklich.
„Sehr viel besser. Also, wo willst du mit mir hin? Ich vertraue dir einfach mal, dass du mir New York auf die beste Weise zeigen wirst, die möglich ist, an nur einem Tag.“
„Oh, ich habe mir da schon was überlegt“, sagte Grace, die im Gegensatz zu Josephine schon mehrmals in New York gewesen war.
Sie dachte an den Sommer vor zwei Jahren zurück, in dem sie für ein paar Tage mit ihrer Tochter Louise in New York gewesen war. Da war es, im Gegensatz zu jetzt, richtig heiß gewesen und so stickig in der Stadt, dass man kaum Luft bekam. Trotzdem war es einfach eine unvergessliche Zeit gewesen. Sie hatten so viel Schönes unternommen, waren im Central Park spazieren gegangen und hatten sich den Zoo angesehen, weil Louise unbedingt die „Pinguine aus Madagascar“ sehen wollte. Dass die eigentlich nur Zeichentrickfiguren waren und gar nicht in echt dort auf sie warteten, war unbedeutend gewesen. Sie hatte die dort anzufindenden Pinguine einfach „Skipper“, „Private“, „Rico“ und „Kowalski“ getauft. Danach waren sie noch bei Bloomingdale`s shoppen gewesen und hatten die Fahrt auf der Fähre
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