Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
nur verdient? , dachte sie, während sie sich weinend im Spiegel betrachtete und sich eine Menge kaltes Wasser ins Gesicht spritzte.
Nein … nein … nein … Jo, du hast ihn verdient! Rede dir nicht immer ein, dass du einen tollen Menschen, der in dein Leben tritt, nicht verdient hättest, nur weil andere dir oft dieses Gefühl vermittelt haben, dass du ein von Grund auf schlechter Mensch bist!
Ich habe diesen wundervollen Mann verdient, genauso wie ich meine Tochter Lacy verdient habe, die das größte Geschenk in meinem Leben ist und ein Leben ohne sie einfach undenkbar wäre. Und dann ist da noch Grace ... ich kann mein Glück noch immer nicht fassen, dass sie mich angeschrieben hat, MICH! Unter all diesen Millionen von Menschen ist sie auf meinem Profil gelandet! Wie oft passiert einem Menschen das, dass er den Einen findet, der so ist wie er selbst? , fragte sie sich, während ihr Lächeln im Spiegel immer breiter wurde.
Nachdem sie Dave eine liebevolle SMS zurückgeschickt hatte, schlich sie zurück ins Zimmer und betrachtete die noch immer schlafende Grace. Leise zog sie sich etwas über und verließ das Hotelzimmer, mit einem bestimmten Ziel – Gregory.
Nachdem sie 13 Stockwerke gelaufen war, entdeckte sie ihn auch schon an der Rezeption.
„Guten Morgen, Gregory“, begrüßte sie ihn lächelnd.
Als er aufblickte und auf seine Uhr schaute, musste auch er lächeln. „Guten Morgen, was kann ich denn zu dieser frühen Stunde für Sie tun?“
„Ich weiß, es ist noch sehr früh, aber ist denn die Küche schon offen, oder anders gefragt, besteht denn die Möglichkeit, dass ich dort Frühstück für meine Freundin und mich machen kann?“
Mit gerunzelter Stirn sah er sie an: „Sie wissen, dass Sie hier nichts selbst zubereiten müssen, das Frühstück ist hier inklusive!“
„Ja, das weiß ich, aber ich würde Grace gerne mit einem selbstgemachten Frühstück überraschen“, erwiderte sie grinsend.
„Wenn das so ist, dann zeige ich Ihnen gerne alles und Sie können alles, was sie zum Zubereiten brauchen, verwenden. Und machen Sie sich keine Sorgen, das geht aufs Haus“, sagte er augenzwinkernd und wollte grade an Jo vorbeigehen, als sie ihn am Arm festhielt.
„Nein, das kann ich nicht annehmen, Gregory, das ist viel zu großzügig von Ihnen. Aber ich danke Ihnen von Herzen für dieses Angebot.“
„Keine Widerrede, lassen Sie mir diese Freude, ja? Sehen Sie es als Weihnachtsgeschenk.“
„Vielen, vielen Dank, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, freute sie sich und hüpfte wie ein kleines Kind hinter ihm her.
...
Nachdem sie das Frühstück zubereitet hatte und sich gefühlte fünfzig Mal bei Gregory, der nur noch mit den Augen rollte, bedankt hatte, war Jo nun wieder im Hotelzimmer und richtete den Tisch noch mit etwas Dekoration her. Als sie ihr fertiges Werk bewunderte, sah sie hinüber zu Grace, in der Hoffnung, dass sie vielleicht schon ein Auge geöffnet hatte. Doch Fehlanzeige – sie lag quer auf dem Bett und schnarchte wie ein kleines Schweinchen.
Ein Wunder, dass ich neben ihr überhaupt ein Auge zu bekommen habe , dachte sie, während sie im Zimmer auf und ab lief und nicht wusste, was sie jetzt machen sollte.
Wecken oder nicht wecken?
Warmes Frühstück oder kaltes Frühstück?
Ich werde sie jetzt einfach wecken, wenn ich es nicht tue, ist sie am Ende noch sauer, weil sie dann kaltes Rührei essen muss und dazu einen kalten Tee zu sich nehmen muss.
Gerade als sie an ihr rütteln wollte, entschied sie sich doch dagegen – sie brachte es einfach nicht übers Herz.
„Was schleichst du so im Zimmer rum und was riecht hier so verdammt lecker?“, fragte Grace mit einem geöffneten Auge und grinste Jo dabei an.
„Also, zur Frage Eins: Ich schleiche rum, weil ich dich wecken wollte, es aber nicht übers Herz brachte, und zur Frage Zwei: Was hier so verdammt lecker riecht, ist
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