Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
Dollar! Dafür hätten wir in ein richtig schickes Restaurant essen gehen können.“
„Wir sind aber nur einmal zusammen in New York, und ein Besuch auf dem Empire State Building ist einfach Pflicht!“, stellte Grace klar.
Und als sie nach einer 86-stöckigen Fahrt mit dem Fahrstuhl endlich oben waren, musste auch Jo zugeben, dass es nicht nur das Geld, sondern auch die Überwindung wert gewesen war. Der Ausblick auf die Stadt war überwältigend. Sie waren hoch oben in den Wolken und die Menschen unten waren kleine Ameisen.
„Das ist ja einfach unglaublich!“, sagte Jo fassungslos.
„Hab ich doch gesagt. Das muss man einfach mal erlebt haben.“
„Tut mir leid, dass ich erst solche Zicken gemacht habe. Und ich danke dir, dass du mich überredet hast, das hier hätte ich um nichts in der Welt verpassen wollen.“
Grace lächelte. Ja, sie hatte es doch gewusst.
„Grace, machst du bitte ein Foto von mir?“, bat Jo und reichte ihr ihr Handy. „Das muss ich unbedingt festhalten und Dave und Lacy zeigen.“
„Warte, ich habe eine bessere Idee“, sagte sie und sah sich um. Dann entdeckte sie ein paar Meter von sich ein paar junge Mädchen und fragte eines von ihnen, ob es nicht ein Foto von ihnen beiden machen könnte.
„Das ist viel besser, so sind wir beide drauf und haben einen Beweis, dass wir zusammen hier waren und eine Erinnerung für die Ewigkeit.“
Gemeinsam strahlten sie in die Kamera und wussten, dass dies einer dieser Momente war, an den sie noch in fünfzig Jahren, wenn sie in ihren Schaukelstühlen saßen, zurückdenken würden.
...
„ Das war toll!“, sagte Jo, als sie wieder unten waren.
„Ja, oder? Und überlege mal, dieses riesige Gebäude wurde in nur 18 Monaten gebaut! Das ist doch einfach unglaublich!“
„Allerdings.“ Sie sah noch einmal hoch und versuchte die Plattform auszumachen, auf der sie eben noch gestanden hatten.
„So, und jetzt?“, fragte sie ihre Freundin und Reiseführerin dann.
Grace sah auf ihre Uhr. „Es ist schon 11 Uhr. Da wir um zwölf aus dem Hotel auschecken müssen, würde ich sagen, dass wir erst einmal zurück auf unser Zimmer gehen und unsere Sachen holen. Vielleicht ist Gregory ja so lieb und lässt sie uns im Hotel unterstellen, bis wir heute Abend wieder heim müssen. Dann müssten wir sie wenigstens nicht die ganze Zeit mit uns herumschleppen.“
„Ja, lass uns das so machen. Ich denke, dass Gregory das für uns tun wird. Hoffentlich ist er jetzt wieder am Empfang. Ich will mich unbedingt noch von ihm verabschieden.“
„Er ist doch immer am Empfang“, sagte Grace lachend und sie machten sich auf den Weg zurück.
„Und was machen wir dann?“, fragte Jo neugierig.
„Dann ist es zwölf Uhr und die Geschäfte sind geöffnet. Also, was werden wir dann wohl machen?“
„Gehen wir endlich shoppen? Zu Bloomingdale`s?“
„Ja! Shoppen bei Bloomingdale`s!“
Freudig hüpfend und Hand in Hand bogen sie in die 39 th Street ein und liefen auf ihr Hotel zu.
JOSEPHINE
Wie sie es gehofft hatten, stand Gregory am Tresen. Da an der Rezeption nichts los war, entdeckte er die zwei auch sehr schnell und winkte ihnen zur Begrüßung. Freudig gingen sie auf ihn zu.
„Hallo, die Damen, Sie schauen mich so an, als ob Sie etwas auf dem Herzen hätten, habe ich recht?“ Er lehnte sich auf den Tresen und schaute beiden gespannt ins Gesicht.
Grace und Jo schauten sich in die Augen und waren etwas nervös.
W as, wenn er sagt, dass es nicht geht? Dann müssen wir unser ganzes Gepäck den Rest des Tages mit uns rumtragen, das würde unseren letzten gemeinsamen Tag total ruinieren, dachte Jo, bevor sie sagte: „Ja, da gibt es wirklich etwas, das wir Sie gerne fragen würden, und ich möchte nicht lange um den heißen Brei herumreden.“ Sie sah ihn mit ihrem Dackelblick an. „Lieber Gregory, Sie haben uns wirklich schon sehr viel
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