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Graciana - Das Rätsel der Perle

Graciana - Das Rätsel der Perle

Titel: Graciana - Das Rätsel der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Cordonnier
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herum.
    »Mein entzückender Schatz«, murmelte der Seigneur schweratmend und hielt sie für einen Moment von sich ab, damit er die verführerische Pracht des grazilen Körpers in seiner ganzen Schönheit betrachten konnte.
    Graciana war groß für eine Frau. Nur einen halben Kopf kleiner als der Ritter, der seine Kampfgefährten meist überragte. Sie hatte lange, schlanke Beine; die wohlgerundeten Hüften verengten sich zu einer hinreißend zerbrechlichen Taille. Überraschend volle, hohe Brüste, gekrönt von rosig kleinen Spitzen, erhoben sich in makelloser Rundung zwischen den schmalen Schultern.
    »Wie schön du bist!«, raunte Kérven bewundernd. »Schenk dich mir, meine Kleine, und du wirst es nicht bereuen! Vertrau dich mir an!«
    Graciana erschauerte unter seinen Blicken. Ihre Brustspitzen verhärteten sich, ein sehnsuchtsvolles Ziehen erfasste ihren ganzen Leib. Es war Sünde, sich nackt diesen Blicken auszusetzen, aber wenn es eine Schandtat war, dann war dies ein höchst lustvolles, wunderbares Laster!
    »Komm, lass uns keine Zeit verlieren«, drängte Kérven und schob sie sacht in Richtung des mächtigen Alkovens, dessen schützende Vorhänge auf der Feuerseite zurückgeschlagen waren.
    Graciana spürte das Stroh und die Kräuter unter ihren empfindlichen Fußsohlen und zuckte zusammen. Kérven bemerkte es und hob sie mit einem einzigen Schwung auf seine Arme, dann legte er sie zärtlich zwischen die kühlen, duftenden Laken des Bettes.
    Zwischen Scham und Verwunderung hin- und hergerissen, schloss sie die Augen und riss sie mit einem Ruck wieder auf, als seine Hände ihre Brüste umfassten und sacht streichelten.
    »Was ...?«
    »Schschsch!«, wiederholte er und küsste eine jener wundervollen rosig harten Spitzen, die sich gegen seine Handflächen drückten. »Sag nichts, es ist alles gut. Ich werde dir nicht weh tun, ich verspreche es dir. Vergiss einfach, was du bisher erlebt hast! Die Liebe kann wundervoll sein ...«
    Aber es tat trotzdem weh. Obwohl – es war kein richtiger, schlimmer Schmerz, den Graciana irgendwie einordnen konnte. Es war etwas, das alle Nervenenden zusammenzog und empfindlich machte. Wo seine Hände ihre Haut berührten, rieselte pures Feuer durch die Adern. Sie konnte nicht mehr denken, nicht mehr sprechen, nur noch fühlen. Ausschließlich auf das Spiel seiner Zunge um ihre Brustwarzen konzentriert, begriff sie nicht einmal, dass die leisen Seufzer, die sie hörte, von ihr selbst kamen.
    Die unverhüllte Hingabe an seine Liebkosungen bestärkten Kérven des Iles weiter in dem Glauben, dass er es mit einer der zärtlichen Damen zu tun hatte, die eine jede Truppe begleiteten. Diese hier war noch nicht sehr erfahren in dem Spiel, die Männer zu reizen, aber das verlieh ihr gerade jene faszinierende Mischung von absoluter Unschuld und natürlicher Leidenschaft, die ihn so völlig um den Verstand brachte. Der Herzog hatte es wahrhaftig gut mit ihm gemeint, als er ihn auswählte, in jener Nacht zur Mühle von Auray zu gehen.
    Graciana wand sich unter den erstaunlichen Zärtlichkeiten. Ihre Haut wurde unter Küssen und liebkosenden Fingerspitzen lebendig. Sie hatte nicht gewusst, dass sie so viel mehr als nur Kälte oder Wärme fühlen konnte. Sie kannte bloß unbehagliches Frösteln und das Kratzen kühler, einfacher Kleidungsstücke. Im schlimmsten Fall sogar das schreckliche, härene Hemd, mit dem Mutter Elissa ihre Nonnen für die Sünde der Eitelkeit zu strafen pflegte. Einmal hatte sie es tragen müssen, weil Schwester Adela sie dabei ertappt hatte, wie sie ihr Spiegelbild auf der Wasserfläche des Brunnens betrachtet hatte.
    Die Erinnerung an Schwester Adela holte sie unsanft in die Wirklichkeit zurück. Was tat sie hier? Würde sie auch so enden wie die Stickerin? Nackt, mit gebrochenen Augen auf bloßer Erde?
    Kérven spürte ihr angstvolles Zurückweichen und löste seinen Mund von ihrer einen Brust. Er zog Graciana eng an sich und streichelte beruhigend ihren Rücken, dann glitt seine Hand zu ihrem Po, obwohl Kérven nichts lieber getan hätte, als sich in heißer Leidenschaft in sie zu versenken, nahm er sich Zeit, diesen Rückzug mit sanften Worten und zärtlichen Händen aufzuhalten.
    »Du sollst keine Angst vor mir haben!«, raunte er und zog sie eng an sich. »Man sagt mir nach, dass ich einer Frau sehr wohl Lust schenken kann! Ich verspreche dir, dass du es mögen wirst!«
    Lust? Graciana bemerkte erstaunt, dass ihr Kopf und ihr Körper sehr wohl zwei verschiedene

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