Gracie in Love
Bürgerin erwiesen.
Es ist frustrierend, dachte Riley, als er durch Los Lobos fuhr. Trotz Nachforschungen gab es keinen einzigen Hinweis. Und wieso wollte jemand Gracie schaden?
Jetzt musste er sich allerdings einem anderen Problem zuwenden. Deshalb war er auch auf dem Weg zu Zeke. Riley betrat dessen Versicherungsgeschäft kurz vor Dienstschluss.
„Ist Zeke noch da?“, erkundigte er sich bei der Sekretärin.
„Ja. Darf ich fragen ... Oh, Mr. Whitefield. Ich sage ihm, dass Sie hier sind.“
Riley lächelte ihr zu. „Nicht nötig. Ich kenne den Weg.“
Er ging den kurzen Gang entlang und öffnete die Tür zu Zekes Büro, ohne anzuklopfen.
Zeke blickte auf. „Hey, Boss. Was machst du denn hier?“ Er schaute auf seinen Terminkalender. „Habe ich ein Meeting verpasst?“
„Nein.“ Riley ging hinüber zu Zekes Schreibtisch und hockte sich auf die Kante. „Wusstest du eigentlich, dass ich, nachdem ich Los Lobos verlassen hatte, erst mal in den Norden ging?“
Zeke runzelte die Stirn. „Nein. Hätte ich das wissen müssen?
Riley zuckte die Schultern. „Wohl nicht. Ich habe mich auf Fischerbooten in Alaska verdingt. Harte Arbeit. Lange Arbeitszeiten. Ich war ein Junge aus einer kleinen Stadt und hatte keine Ahnung von der Welt. Aber ich habe schnell gelernt. Habe mich mit vielen älteren und stärkeren Typen angelegt. Nachdem ich mir ein paar Mal richtig eine gefangen hatte, wusste ich Bescheid.“
Nervös rutschte Zeke auf seinem Stuhl herum. „Das können wir für die Kampagne nicht gebrauchen, würde ich sagen.“
„Aber es ist trotzdem interessant. Und auf den Ölbohrinseln ging es noch schlimmer zu. Gemeinschaftsunterkünfte, viele Individualisten, alles raue Kerle. Wenn es da zu einer Prügelei kommt, kann das Stunden dauern.“
„Willst du den Bürgermeister verprügeln?“ „Nein. Ich hatte es eher auf dich abgesehen.“ Zeke riss die Augen auf. „Auf mich? Was habe ich denn getan?“
„Du hast Geheimnisse vor mir. Und ich muss dir sagen, das gefällt mir nicht. Sie regen deine Frau auf, was mir egal ist, aber deine Frau erzählt Gracie davon, und das belastet Gracie. Und sie ist mir nicht egal. Diese ganze Scheiße mit den Fotos haben wir deiner Geheimniskrämerei zu verdanken. Ich kann nicht viel für Gracie tun, aber das hier zumindest kann ich regeln. Also – sag mir jetzt, wohin du jeden Abend verschwindest und was du dort treibst!“
Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
17. KAPITEL
G racie stand vor ihrem Terminkalender und fragte sich, ob sie ihr Geschäft wohl aufgeben müsste. Am besten wäre es natürlich, Neda Jackson würde die Sache für sich behalten, aber das war ziemlich unwahrscheinlich. Ohne den Artikel im Brautmagazin ging der Journalistin bestimmt ziemlich viel Geld durch die Lappen. Also musste sie die Kohle irgendwie anders hereinholen. Und wer zahlte besser für skandalträchtige Geschichten als die Klatschpresse? Daher rechnete Gracie mit dem Schlimmsten.
Aber wann würde es so weit sein? In ein paar Tagen oder erst in ein paar Wochen?
Eigentlich spielte es ja auch gar keine Rolle. Sie hatte viel zu tun, Torten backen und dekorieren. Seit der Geschichte mit den Backmischungen war sie nicht mehr in Pams Küche gewesen. Sie wurde einfach das Gefühl nicht los, dass Pam etwas mit der Sache zu tun hatte. Aber solange Gracie keine Beweise dafür hatte, wollte sie sie nicht damit konfrontieren.
Ein Auto bog in ihre Einfahrt. Seit sie sich mit ihrer Mutter versöhnt hatte, grauste es Gracie nicht mehr so sehr vor unangekündigten Besuchern. Vielleicht war es ja diesmal sogar jemand, den sie mochte?
Sie lief zur Haustür und lächelte, als sie einen vertrauten Mercedes neben ihrem Wagen stehen sah und ein gewisser, unwiderstehlich gut aussehender Mann auf sie zukam.
„Musst du nicht eine Bank leiten?“, begrüßte sie ihn und versuchte, die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu ignorieren. Es war schön, Riley zu mögen. Aber ihn zu lieben war vielleicht doch nicht die vernünftigste Entscheidung.
„Dafür hat man ja Personal“, erwiderte er und küsste sie zur Begrüßung. „Eine der Annehmlichkeiten, die man als Chef so genießt.“
„Personal, ach so? Könnte ich auch gebrauchen.“ Sie ließ ihn herein und ging dann vor in die Küche. „Was gibt’s?“
Er stellte sich vor sie und legte beide Hände auf ihre Schultern. „Ich habe gute Neuigkeiten von Zeke. Er hat keine Affäre. Nicht einmal annähernd.“
Damit
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