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Gracie in Love

Gracie in Love

Titel: Gracie in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery
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Aufmacher.
    „Hochzeitstortenkreateurin mischt Promis mit Fertigteig auf.“
    Daneben ein Bild einer verknitterten Fertigbackmischung.
    Gracie riss die Zeitung aus dem Bündel und blätterte, bis sie den Artikel fand. Er war nicht lang, etwa eine halbe Seite, aber da war ein Bild von ihrem Wagen, vollgestopft mit den Backmischungspackungen. Und daneben ein Bild von ihr, auf dem sie völlig schockiert aussah.
    Der Artikel steckte voller Anspielungen. In keinem Satz wurde behauptet, sie würde die Fertigbackmischungen tatsächlich benutzen. Doch das war bei diesen Zeilen auch überflüssig.
    Bis achtzehn Uhr wurden etwa achtzig Prozent ihrer Torten-Vorbestellungen gecancelt. Offensichtlich war die Meldung auch durchs Internet gegangen, denn auf den Foren überschlugen sich die Leute mit bösen Kommentaren. Sogar der Herausgeber des Brautmagazins hatte sie angerufen und sie beschimpft.
    Gracie lag im Bett und starrte ihr Handy an. Immer mehr Absagen wurden auf die Mailbox gesprochen. Alle Kunden waren wütend auf sie, und sie hatte keine Ahnung, wie sie ihnen begreiflich machen könnte, dass man eigentlich sie betrogen hatte – und nicht umgekehrt.
    Das kann doch alles nicht sein, versuchte sie sich einzureden. Das war alles nur ein böser Traum. Sie hatte sich so mühsam über viele Jahre hinweg einen guten Ruf aufgebaut, und jetzt sollte auf einen Schlag nichts mehr davon übrig sein? Einfach so? Es interessierte niemanden, wie lange sie an jeder einzelnen Torte arbeitete, bis sie wirklich perfekt war. Niemand wollte die Wahrheit hören.
    Es wurde dunkel im Zimmer, und sie musste sich zwingen, aufzustehen und weiterzumachen. Doch ihr fehlte jegliche Energie, und so zog sie sich ein Kissen über den Kopf und wünschte die Welt ganz weit weg.
    Irgendwann klopfte es an der Haustür. Sie reagierte nicht, obwohl es sicher Riley war. Was spielte es noch für eine Rolle, ob Pam die Schuldige war? Der Schaden war angerichtet. Gracies Firma war ruiniert.
    Ein paar Minuten später erstarb das Klopfen. Gracie warf das Kissen auf die andere Bettseite und starrte an die Decke. Dann hörte sie, wie eine Tür aufging. Dann Schritte.
    Normalerweise hätte sie sich in diesem Moment alles Mögliche ausgemalt – Einbrecher, Mörder, so etwas -, doch im Augenblick war ihr einfach alles egal.
    „Gracie?“
    Es war Riley. Dieser Mann gab wohl nie auf.
    „Hier“, rief sie. Ihre Stimme klang gedämpft und verletzt. Ihr tat alles weh.
    Im Flur ging das Licht an. Wenige Sekunden später stand Riley in der Tür.
    „Was ist denn los? Bist du krank?“
    „Das wäre schön. Dann würde es mir irgendwann wieder besser gehen. Oder ich würde sterben. Dann wären meine Probleme wenigstens gelöst.“
    Er setzte sich zu ihr aufs Bett und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was ist denn los?“
    Sie holte ihr Handy und rief ihre Mailbox an. Dann drückte sie ihm den Apparat in die Hand.
    Er hörte mehrere Minuten lang zu. Als er das Handy weglegte, kämpfte sie mit den Tränen.
    „Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, klagte sie. „Sonst würde ich die Leute ja verstehen. Aber ich habe nichts gemacht, nur will das keiner hören. In meiner Branche ist man von einem guten Ruf abhängig – und das ist jetzt alles vorbei. Nur die beiden Torten für dieses Wochenende sind mir noch geblieben, wahrscheinlich weil es jetzt zu spät für die Kunden ist, jemand anderen zu finden. Aber sonst haben fast alle abgesagt, außer dem dämlichen Geschichtsverein mit seiner doofen verzierten Biskuittorte. Und wahrscheinlich haben die auch nur deshalb nicht abgesagt, weil sie die Torte umsonst von mir bekommen.“
    Riley fühlte wirklich mit ihr. Sein grimmiger Blick entging ihr nicht.
    „Das kriegen wir wieder hin“, sagte er und küsste sie.
    „Ich will ja nicht pessimistisch klingen, aber wie soll das gehen?“
    „Uns fällt schon was ein. Wir sind doch ein tolles Team. Und jetzt komm, Pam ist der Schlüssel für alles. Ich habe meinen Privatdetektiv schon auf sie angesetzt. In ihrer Vergangenheit scheint es so einige dunkle Stellen zu geben, und die will ich herausfinden. Und bis dahin schießen wir ein paar kompromittierende Fotos von ihr.“
    Gracie schüttelte den Kopf. „Ohne mich.“
    „Ich gehe nicht ohne dich.“
    Er nahm sie am Arm und brachte sie in eine sitzende Position, dann hockte er sich vor sie.
    „Los, komm, Gracie. Wir zahlen es Pam heim. Wir machen sie fertig! Das wird dich wieder auf die Beine bringen!“
    Das

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