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Gracie in Love

Gracie in Love

Titel: Gracie in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery
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überlegte. „Um selbst Kuchen zu backen? Wieso?“ Vorsichtig reckte sie sich, um wieder durch das Fenster zu schauen. Jetzt stellte Pam gerade den Kuchen in den Ofen.
    „Das Blech ist viel zu weit oben.“ Kopfschüttelnd beobachtete sie Pam. „So werden die Ränder verbrennen. Wenn sie mir Konkurrenz machen will, hätte sie sich vorher besser ein paar Tipps von mir geben lassen.“
    Sie drehte sich zu Riley um. „Vielleicht ist es das? Pam will mein Geschäft an sich reißen?“
    „Wieso sollte sie das wollen? Sie hat mehr als genug Geld.“
    „Stimmt auch wieder. Irgendwie muss sie sich diese superteuren Klamotten ja leisten können“, überlegte Gracie. „Und das Bed & Breakfast war sicher auch nicht billig. Ich bin total verwirrt. Was macht sie da?“
    Sie blieben knapp zwei Stunden in den Büschen hocken und versuchten, es herauszufinden. Doch alles, was sie herausfanden, war, dass Pam keine Ahnung vom Backen hatte. Gracie verspürte eine gewisse Genugtuung, als Pam den Kuchen aus dem Ofen nahm. Er war schief und an den Ecken verbrannt. Als sie den Kuchen aus der Form lösen wollte, fielen etwa zwei Drittel davon herunter – das freute Gracie diebisch.
    „Katastrophal“, stellte Gracie fröhlich fest, als sie zurück zum Wagen gingen. „Sogar mein erster Kuchen war besser als das, was sie da fabriziert – und ich war damals vielleicht zehn! Jedenfalls brauche ich keine Angst zu haben, dass sie mir meine Kunden abspenstig machen könnte.“
    Sie verstummte, als ihr klar wurde, dass sie gar keine Kunden mehr hatte.
    „Wir werden eine Lösung finden.“ Riley legte den Arm um sie. „Wir werden sie einfach so lange beobachten, bis wir wissen, was sie vorhat.“
    „Gut, dass gerade das Sommerloch beginnt und nichts Vernünftiges mehr im Fernsehen kommt.“
    Ein vorwurfsvoller Blick traf Gracie. „Du würdest lieber fernsehen als zusammen mit mir Pam ausspionieren?“
    Sie lächelte. „Niemals! Habe ich das gesagt? Auf keinen Fall. Denn du weißt, wie man einer Frau ein spannendes Programm bietet.“
    Die folgenden beiden Abende hatten ähnliche Spionageerfolge zu bieten. Pam stand in der Küche und war mit Kuchenbacken beschäftigt. Sie stellte sich dabei immer noch miserabel an, wie Gracie zu ihrer Freude bemerkte. Außerdem ging Pam nicht sorgsam mit den Kuchenformen um, sie waren schon ganz schwarz und sicher auch verkratzt, aber das störte Gracie am wenigsten.
    Am dritten Abend waren plötzlich keine Torten mehr zu sehen. Pam hielt sich kaum noch in der Küche auf, nur einmal kurz, um ein Backblech voll Tiefkühlvorspeisen in den Ofen zu schieben und eine Flasche Weißwein aus dem Kühlschrank zu holen.
    „Sie hat Besuch“, stellte Riley begeistert fest. „Mal sehen, mit wem sie sich mittlerweile vergnügt. Vielleicht ist das die Antwort, die wir suchen.“
    „Interessant wäre es nur, wenn es der Bürgermeister wäre“, flüsterte Gracie. „Und der ist es garantiert nicht. Denn Pam findet ihn genauso ekelhaft wie wir.“
    „Sicher?“
    Eigentlich konnte man sich über gar nichts mehr sicher sein, dachte Gracie.
    „Komm, wir gehen ums Haus rum“, schlug Riley vor. „Dann sehen wir, wer gleich kommt.“
    Gracie folgte ihm in gebückter Haltung. Als sie an der Seite angekommen waren, machte sie ihre Kamera einsatzbereit. Wer weiß, vielleicht konnte sie ja ein Bild von Pams Besucher machen.
    Ein Wagen näherte sich. Gracie stand auf und lehnte sich gegen einen kleinen Baum, hob die Kamera und beobachtete durch den Apparat, wie der Wagen parkte.
    „Na los, Dicker“, murmelte sie.
    Riley kicherte. „Dicker?“
    „War nur so dahingesagt.“
    „Pass auf! Der Wagen biegt ein.“
    Was dann geschah, wusste sie hinterher nicht mehr. Vielleicht rutschte sie auf dem nassen Gras oder feuchten Blättern aus. Vielleicht war sie ungeschickt, vielleicht war es auch einfach nur Schicksal. Jedenfalls fiel sie genau in dem Moment hin, als sie ein Bild von Pams Besuch machen wollte. In einer instinktiven Reaktion drückte sie noch auf den Auslöser. Ein Blitz erhellte die Nacht. Die alte Polaroid spuckte ein Bild aus, und die Person in dem Auto raste augenblicklich davon.
    „Komm!“
    Riley nahm sie bei der Hand und zog sie mit sich Riehtung Auto. Im Haus gingen die Lichter an, die Hautür wurde geöffnet.
    „Wer ist da?“, schrie Pam. „Was ist hier los?“
    Gracie warf sich in Rileys Wagen und duckte sich unter das Armaturenbrett.
    „Fahr! Fahr!“, forderte sie ihn auf.
    „Ich fahre ja

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