Gracie in Love
schon!“
Er startete den Wagen und wendete. Erst mehrere Blocks entfernt schaltete er das Licht an. Langsam setzte sich Gracie im Sitz auf.
„Dumm gelaufen“, sagte Gracie beschämt. Sie wollte ihn nicht ansehen, nicht die Wut in seinem Gesicht sehen. „Das war keine Absicht.“
Ein seltsames Geräusch ließ sie erstarren. Lachte er etwa?
Tatsächlich. „Was ist so lustig?“
„Du.“ Riley lachte noch immer. „Ich weiß, dass das keine Absicht von dir war. Ich habe gesehen, wie du ins Rutschen kamst, aber ich war zu weit weg, um dich aufzufangen. Es war wie in einem Comic. Erst ging es ganz langsam, dann immer schneller und schneller.“ Er sah sie an. „Eins muss man dir lassen, Gracie. Mit dir ist es wirklich nie langweilig.“
„Na toll. Das kannst du ja auf meinen Grabstein meißeln lassen. Aber dank meiner Toüpatschigkeit wissen wir jetzt immer noch nicht, was Pam vorhat beziehungsweise wen sie erwartet hat. Konntest du den Wagen sehen?“
„Nein. Es war zu dunkel, um Marke oder Modell zu erkennen.“
Gracie zog die Schutzfolie von dem Polaroidfoto ab und betrachtete das Bild, das einen Teil des Daches und irgendetwas Dunkles, vermutlich den Nachthimmel, zeigte.
„Als Fotografin werde ich jedenfalls nicht Karriere machen.“
„Aber dafür wirst du bald wieder Torten herstellen.“
„Woher willst du das wissen?“
„Weil wir dieses Rätsel lösen werden, und dann wird alles klargestellt. Zur Not drohe ich dem oder der Verantwortlichen mit körperlicher Gewalt.“
Das hörte sich gut an. „Du bist so süß.“
„Weil ich deinetwegen Leute verprügeln würde?“
„Ja. Das finde ich toll.“
Er streichelte ihre Wange. „Überdenk besser noch mal deine Werte.“
„Nicht nötig.“ Sie küsste seine Hand. „Willst du bei mir übernachten?“
„Sehr gerne.“
Sehr schön. Eine spontane Antwort.
„Riley Whitefield, du bist ein toller Typ.“
„Ich bin ein Mistkerl, aber das willst du nicht wahrhaben.“
„Finde ich nicht.“
Natürlich hatte er seine Fehler, aber wer hatte die nicht? Jedenfalls war er immer für sie da gewesen, sozusagen von Anfang an, und das trotz ihrer bescheuerten gemeinsamen Vergangenheit. Offensichtlich haderte er nicht mehr mit der Vergangenheit. Jetzt war er ihr Beschützer, stand ihr bei, er war lustig und intelligent, und wenn sie miteinander schliefen, war das wie eine Offenbarung. Sie fühlte sich sicher mit ihm. Und er verursachte Funken in ihrem Inneren.
Während sie zurück zu ihrem Haus fuhren, betrachtete Gracie ihn. Als er den Mercedes neben ihrem Wagen geparkt hatte, beugte er sich zu ihr und küsste sie. Es war merkwürdig, aber anscheinend hatte sie schon mit vierzehn den Mann ihrer Träume auserwählt.
Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
18. KAPITEL
A ls Riley erwachte, schien die Sonne, und das Bett neben ihm war leer. Er rieb sich die Schläfen und fragte sich, wo Gracie herumwuselte. Na, irgendwann würde sie schon wieder auftauchen. Und dann würde er sie sich schnappen und sie nehmen. Noch mal.
Er schloss die Augen und lächelte bei der Vorstellung. Es war fantastisch mit ihr! Sie roch so gut und war so schön und weckte die wunderbarsten Gefühle in ihm. Sie tat ihm einfach gut, und das konnte er nun weiß Gott nicht über viele Menschen sagen.
„Was gibt’s zu grinsen?“
Endlich stand sie vor ihm. Sie trug ein langes T-Shirt und ansonsten nichts.
„Ich denke an dich.“
„Ach ja?“ Gracie setzte sich neben den Mann ihrer Träume und strich ihm die Haare aus der Stirn. „Hast du vielleicht an letzte Nacht gedacht, du Tier?“
„Das sagt die Richtige!“ Er warf einen Blick auf seine linke Schulter. „Ich glaube, dass du mich gebissen hast.“
Sie grinste. „Ich weiß, dass ich dich gebissen habe.“
„Man sieht Bissspuren.“
„Soll das eine Beschwerde sein?“
„Nur wenn du das nicht noch mal machst.“
Sie kicherte, dann beugte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn.
„Du hast die Drei-V-Regel missachtet. Du weißt, dass du deshalb verhaftet werden kannst. Das Gute daran ist: Während du im Gefängnis sitzt, musst du dir keine Gedanken darüber machen, ob du bald Daddy wirst oder nicht.“ Sie hielt ein weißes Plastikstäbchen hoch. „Denn ich bin nicht schwanger!“
Der Test. Das hatte er schon wieder ganz vergessen. Er griff nach dem Stäbchen, doch sie zog es weg.
„Da hab ich draufgepinkelt. Das brauchst du nicht anzufassen.“
„Stimmt.“ Er
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