Gracie in Love
in dich verliebt?“
„Das weiß ich nicht“, antwortete Gracie, obwohl sie ein überschäumendes Gefühl in sich verspürte. „Ich glaube schon, dass er mich mag, aber ... Ich weiß es nicht.“
„Aber du wirst es ihm sagen, oder?“, meinte ihre Mutter.
„Natürlich. Klar. Aber erst nach der Wahl.“
„Was?“, fragten alle anderen drei Frauen gleichzeitig.
„Ich muss damit noch warten“, erklärte Gracie. „Er liegt in den Umfragen hinten, da will ich ihn jetzt nicht ablenken.“
Wenn sie es ihm sagen und er die Wahl nicht gewinnen würde, konnte er die Bank nicht schließen, und die Kredite der Leute würden weiterlaufen.
Nein! So durfte sie nicht denken. Das wäre unehrlich und falsch.
„Ich bin total durcheinander“, gab sie zu. „Aber ich werde es ihm auf jeden Fall sagen. Nur im Moment nicht.“
Vivian wiegte den Kopf hin und her und betrachtete sie ganz genau. „Wie groß bist du? Hättest du vielleicht Interesse an einem traumhaft schönen, noch nie getragenen Hochzeitskleid?“
Gracie lachte heiser. „Ich sage dir dann Bescheid.“
„Kommen Sie rein“, bat Riley, ohne den Blick von seinem Computerbildschirm abzuwenden. Mittlerweile erkannte er Diane schon am Klopfen.
„Das Ticketkomitee des Geschichtsvereins ist an uns herangetreten“, sagte Diane und trat ins Büro.
„Sie haben ein Komitee für den Ticketverkauf?“
„Es besteht aus zwei Personen, aber sie mögen es, wenn es gewichtig klingt.“
Riley speicherte das Dokument, an dem er gerade arbeitete, und sah seine Sekretärin an. „Ich verstehe. Wie viele Tickets soll ich abnehmen?“
Diane presste die Lippen aufeinander. „Offensichtlich so viele Sie möchten. Aber ich habe das Komitee bereits darüber unterrichtet, dass Sie kein Interesse daran haben, örtliche Wohltätigkeitsvereine zu unterstützen, und dass es sehr unwahrscheinlich ist ...“
„Ich nehme fünfzig.“
Mit Genuss bemerkte er, dass Diane die Kinnlade herunterfiel.
„Wie bitte?“
„Fünfzig Eintrittskarten“, wiederholte Riley langsam, als ob er sich Dianes geistiger Fähigkeiten plötzlich nicht mehr sicher sei. „Kaufen Sie fünfzig Stück, und verteilen Sie sie an die Mitarbeiter. Ich möchte auch eins. Und was dann an Tickets noch übrig ist, können die Leute für ihre Familie mitnehmen.“
Sie klappte den Mund wieder zu und sah ihren Chef misstrauisch an. „Seit wann interessiert Sie denn der Geschichtsverein?“
„Er interessiert mich nicht.“
„Und trotzdem kaufen Sie Eintrittskarten zu zehn Dollar pro Stück?“
Riley lehnte sich in seinem Stuhl zurück und grinste. Es machte wirklich Spaß, Diane aus der Ruhe zu bringen.
„Vielleicht haben Ihre Versuche, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, endlich gefruchtet“, eröffnete er ihr.
„Das möchte ich bezweifeln.“
„Dann möchte ich mich vielleicht für unser koloniales Erbe einsetzen.“
„Das glaube ich erst recht nicht.“
Er kicherte. Falls er bleiben sollte, bekäme sie eine Gehaltserhöhung. „Gracie macht die Torte für die Veranstaltung. Alle, die diese Torte probieren, werden sagen, wie großartig sie schmeckt.“
„Ich verstehe.“
In ihren Worten schwang ein Unterton mit, den er nicht zu deuten wusste.
„Möchten Sie dazu noch etwas sagen?“, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf. „Dann rufe ich jetzt das Komitee an?
„Welche Hälfte?“
Beinahe hätte sie gelächelt. Dann entschuldigte sie sich und verließ sein Büro.
Riley betrachtete einen Moment lang die geschlossene Tür. Irgendwie mochte er Diane. Zuerst war es nur wegen ihrer Effizienz gewesen, aber mittlerweile hatte er Respekt vor ihr und fand es angenehm, mit ihr zu arbeiten. Er würde sie vermissen, wenn er nicht mehr da war. Aber egal.
Er widmete seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Schriftstück von vorhin, doch schon nach ein paar Minuten fuhr er den Rechner herunter und griff nach seiner Anzugsjacke. Plötzlich wurde es ihm in seinem Büro irgendwie zu eng.
Als er Diane über seine kurze Abwesenheit informiert hatte, machte er sich auf den Weg zu seinem Parkplatz hinter der Bank. Vor der großen Glastür fiel ihm eine Frau auf, die ein kleines Kind an der Hand hatte und in Eile zu sein schien. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor.
Er hielt ihr die Tür auf und lächelte. „Guten Tag.“
„Oh, Mr. Whitefield. Schön, Sie zu sehen.“ Die Frau nickte ihm zu. „Becca Johnson. Ich bin die Frau mit dem Kredit für die Kindertagesstätte bei mir zu Hause.“
„Ja,
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