Gracie in Love
Mr. Whitefield“, erläuterte sie. „Kinder von hier, die nicht mehr nach L. A. gebracht werden müssten, wenn es in unserem Krankenhaus eine Kinderabteilung gäbe.“
Eigentlich war er Diane etwas schuldig. Sie blieb immer länger, wenn er sie darum bat, sie hatte ihm mehrfach den Hals gerettet, und sie war ihm vor allen Dingen noch nie mit seinem Onkel gekommen.
„Ich denke darüber nach“, seufzte er. „Unter der Voraussetzung, dass Sie aufhören anzuklopfen und mich Mr. Whitefield zu nennen.“
Diane erhob sich. „Wie Sie wünschen ...“ Sie zögerte einen Moment, dann presste sie hervor: „Riley. Ich werde das Komitee also wissen lassen, dass Sie eine Spende in Erwägung ziehen. Außerdem sind hier die Berichte, um die Sie gebeten hatten. Und Mr. Bridges möchte Sie sprechen. Er wartet draußen.“
Obwohl ihn die Spende etwa fünfzehn Millionen Dollar kosten würde, verspürte Riley doch zumindest so etwas wie einen Teilsieg. Wer hätte gedacht, dass er mit seiner Sekretärin handeln und gewinnen würde?
Drei Minuten später stand Zeke Bridges vor ihm. Er war ein großer, sympathischer Mann, den eine Aura von Seriosität umgab. Er war der Typ, dem man sofort eine Versicherung abkaufen würde – deshalb hatte Riley ihn zu seinem Wahlkampfleiter gemacht. Außerdem mochten die meisten Leute Zeke, und er brachte Erfahrung in politischer Arbeit mit.
„Unsere Werte steigen“, eröffnete Zeke ihm, als er sich in den Stuhl fallen ließ, auf dem gerade noch Diane gesessen hatte. „Und zwar nicht zu knapp. Wir holen jeden Tag gegenüber Yardley auf. Die Zeitungsanzeigen haben richtig was gebracht. Der alte Mann muss langsam Angst bekommen. Das bedeutet natürlich, dass wir bald mit Gegenwind zu rechnen haben, aber ich werde die Zahlen im Blick behalten, damit wir sofort erfahren, wann seine Werte wieder aufholen.“
Riley grinste. „Ihr macht Umfragen? Zeke, wir sind hier in Los Lobos, und es geht um die Bürgermeisterwahl, nicht um das Präsidentenamt.“
„Mach dich ruhig über mich lustig. Aber ich sage dir eins: Im Wahlkampf geht es nur um die richtigen Informationen. Und die müssen wir zu unserem Vorteil nutzen.“
„Wenn du das sagst. Du bist ja schließlich der Experte, und darum bezahle ich dich auch so fürstlich.“
„Denk dran – es sind nur noch wenige Wochen bis zur Wahl. Jedes Ereignis zählt. Natürlich liegen wir im Moment vorn, aber nur eine kleine Unachtsamkeit, und schon kann’s das gewesen sein. Yardley ist ein populärer Bürgermeister, und die Menschen haben im Allgemeinen etwas gegen Veränderung.“
„Ich sage dir meine volle Kooperation zu“, sagte Riley. Er musste diese Wahl gewinnen – und zwar aus siebenundneunzig Millionen Gründen, von denen Zeke nichts wusste.
Zeke legte ihm das Programm für die kommenden Wochen vor. Es würde ein paar öffentliche Auftritte geben und die Aufzeichnung von ein paar Wahlwerbespots für den lokalen Fernsehsender. Riley erklärte sich mit allem einverstanden und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück.
„Da wäre noch etwas.“
„Klar. Um was geht’s?“
„Was du in deiner freien Zeit machst, ist deine Sache. Außer es beschädigt in irgendeiner Weise meinen Wahlkampf.“
Zeke sah ihn fragend an. „Wovon redest du?“
„Von deinem Doppelleben. Du verschwindest jeden Abend für mehrere Stunden, ohne deiner Frau zu sagen, wohin du gehst. Wie gesagt, das ist deine Sache. Aber neulich war sie bei mir und wollte wissen, ob du da bist. Du hattest ihr gesagt, wir hätten ein Meeting. Und seitdem ist es auch meine Sache.“
Zeke schluckte. „Das tut mir leid, Riley. Aber ich ...“
Mit einer Handbewegung brachte Riley ihn zum Schweigen. „Es gibt kein ‚es tut mir leid‘. Es gibt nur diesen einen Wahlkampf. Und deshalb frage ich dich jetzt: Tust du irgendetwas, was negative Auswirkungen auf meine Bürgermeisterkandidatur haben könnte? Und bevor du mir antwortest, denk daran, dass Los Lobos eine kleine Stadt ist. Wenn die Leute herausfinden, dass mein Wahlkampfleiter seine Frau betrügt, dann wäre das eine sehr negative Auswirkung.“
„Ich betrüge Alexis nicht! Das würde ich niemals tun! Was ich mache, hat nichts mit dir oder dem Wahlkampf zu tun.“
„Und was ist es dann?“
Schnell drehte Zeke sich um. „Das muss ich dir nicht sagen.“
„Und wenn ich die Information benötige, um dich weiter beschäftigen zu können?“
Sein Angestellter sah ihn direkt an. „Dann wirst du mich feuern müssen. Denn ich
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