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Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Titel: Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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steckst du, William?«
    Es krachte wieder, Holz splitterte, die Geißen meckerten aufgescheucht dazwischen.
    »Wenn ich dich bei meiner Braut finde, brech ich dir die Knochen, reiß ’ dir die Eier raus und zertret ’ deinen Schwanz - wo bist du Hurensohn, sich bei den Saratz ei n schme i chelndes ChristenSchwein? Zeig dich!«
    Ich wollte aufspringen und dem Tobenden gegenübertr e ten, bevor er den Stall in Trümmer legte, doch Xaver hielt mich zurück. Er trat an die Brüstung seines Fensters und rief laut in die Nacht:
    »Firouz, du bist nicht bei Sinnen – du brichst den Fri e den meines Hauses, du verletzt meine Ehre …« Er wartete wohl ab, bis der Gescholtene aus dem Tor ins Freie geto r kelt war und sich auch die Türen der umliegenden Häuser öffneten. »Und vor allem, Firouz: Der große J ä ger läuft Gefahr, sein Gesicht zu verlieren! Wenn du noch einmal ungeladen meine Schwelle übertrittst, dann schlage ich dich nicht tot, wie es mein Recht jetzt schon ist, sondern ich beantrage deine Ehrlosigkeit beim Rat der Grauen!«
    Das hatte gesessen, und alle hatten es gehört. Ich war rieben Xaver getreten, was auch alle sehen konnten, nur Firouz nicht, denn er schlich sich von dannen wie ein g e prügelter Hund, ohne den Blick zu heben.
    Xaver grinste mir zu, was mir auch nicht eben recht war. So wie er Firouz als Schwiegersohn verleugnete, zwang er mich – und Firouz ging ihm dabei unwillentlich zur Hand, dieser Tölpel!
    - in die Rolle des ausgemachten Freiers für seine Toc h ter. Doch ich mochte das delikate Thema jetzt um Himmels willen nicht anrühren. Xaver war durch Wein und Err e gung jetzt so in Fahrt, daß er Rüesch mitten in der Nacht g e weckt und mir mein Jawort abgerungen hätte.
    Ich sagte daher nur: »Danke, Xaver«, und nach einem letzten Schluck aus der Amphore, die damit sowieso leer war: »Ich bin jetzt müde!«
    Er geleitete mich mit der Öllampe bis zur Treppe, und ich scheuchte die Ziegen aus dem Heu, an dem sie sich b e reits gütlich taten. Ich wickelte mich in meine Decke und legte mich so vor das große Loch, daß ihnen weiteres N a schen verwehrt war.
    Ich konnte nicht einschlafen. Die Ziegen zupften an meinem Haar, und ihre rauhen Zungen leckten über mein Gesicht. Ich hätte nichts einzuwenden gehabt, wenn sich die Luke über mir jetzt geöffnet hätte und Rüesch auf mich herabgesprungen wär ’ , das wilde Kind. Ich hätt ’ auch gute Lust, sie zur Frau zu machen oder wenigstens wie die Zi e gen mit der Zunge sie die Seligkeiten spüren lassen, die sie sicher noch nicht kannte – oder? Firouz? So wie der üble Geselle sich aufspielte, hatte sie ihm nicht mal ihren Steiß gegönnt. Sicher schlief sie auch nicht, hatte alles gehört und freute sich, auch wenn heute nacht die Nähe der Mutter ein ›Drunter oder Drüber‹ unmöglich machten oder zu g e fährlich. Sie war ein kluges Kind. Die Erinnerung an ihre festen Brüste und ihr strammes Gesäß, der Gedanke an ihre – bei aller jugendlichen Unbekümmertheit – so tapfer g e zähmte Sinnlic h keit, ihre Heiterkeit und ihre Offenheit, aber vor allem an ihre noch aufzustoßende Paradiespforte, erregten meine Männlichkeit. Mein Stößel stand hart unter der Decke, die Ziegen leckten jeden Zentimeter meiner verschwit z ten Haut, dessen sie habhaft werden konnten, mit ihren rauhen Zungen.
    Ich schlug behutsam, um sie nicht zu verscheuchen, die Decke zurück …
    … Rüesch!
    Byzantinische Verschwörung
    Konstantinopel, Kallistos-Palast, Sommer 1246
    »Es macht keinen Sinn, werter Cousin: Wenn du den Springer nicht ziehst, kommt mein Läufer in die Lage, de i nem Her rs cherpaar Unannehmlichkeiten zu bereiten. Der Turm steht schon parat.« Nicola della Porta, latein i scher Bischof im griechischen Byzanz, wies mit lässigem Am ü sement auf die elfenbeinerne Figur seines jugendl i chen Gegenübers, die von seiner Ebenholz-Dame und einem seiner schwarzen Krieger bedrängt wurde. Seine feinglie d rige Hand war sorgfältig manikürt und trug schwer an dem Bischofsring, einem funkelnd geschliff e nen dunklen Rubin, umkränzt von Smaragden leuchte n den grünlichen Feuers.
    »Wenn ich springe, schlägst du meinen Turm, und ich kann die Bresche nicht mehr schließen, – ich kenn dich, Onkel Nicola!« Hamo trug eine korallenfarbene Toga, die seine gebräunte Schulter frei ließ, ein Anblick, der sein Gegenüber mehr erfreute als die ungleiche Partie.
    »Du täuschst dich, mein Lieber«, lächelte der Bischof, »wie du mich

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