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Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Titel: Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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mit Roberto und einigen Soldaten zu seiner Zufri e denheit in unserem Tiefkeller ausstaffiert hatte, ›Euer R o berto mag ja einen zum Tode Verurteilten für ein paar Stunden gan z g laubwürdig spielen, aber eine Gewähr für die weitere Flucht und das Erreichen Eures eigentlichen Zieles bietet er nicht!‹ Der Vitus faßte Vertrauen zu mir und meinte: ›Schade, daß du mit deiner Verkrüppelung -‹ – ›Mein Schenkeldruck reicht immer noch für jeden Gaul – und jedes Weib!‹ sagte ich grob; das ist die Sprache, die er versteht. ›Ich würde diesen William schon dahin befördern, wo Ihr ’ s wünscht – und wenns zur Hölle wär!‹ Da gab er mir die Hand und einen Sack Gold dazu. ›Dem blöden R o berto verpaßt du einen Stich ins Herz, sobald er seinen Part gegeben hat, den William aber bringst du nach Ostia und lieferst ihn beim Hafenkommandanten ab, samt einem ve r siegelten Brief, den ich dir mitgeben werd ’ . Dann kehrst du zurück und ich werd ’ s dir noc h mals reichlich lohnen!‹«
    Hier unterbrach ich Guiscard: »Ich wette, daß in dem Brief auch geschrieben steht, dem Begleiter des William auf der Stelle den Garaus zu machen!«
    »Das mag wohl sein, doch spielt es keine Rolle, weil a l les ganz anders kommen wird. Aber das erklär ’ ich dir, wenn wir in Pisa sind, jetzt wollen wir uns sputen, denn Schnelligkeit ist die Voraussetzung für jedwede Zaub e rei, von ihr hängt die Verblüffung ab – und darum wollen wir den Herrn von Viterbo ja nicht bringen, schließlich hat er dafür gezahlt!«
    Wir gaben unseren Pferden die Sporen und erreichten Pisa noch in tiefer Nacht.
    Ärger in Ostia Castel
    Sant ’ Angelo, Frühjahr 1247
    Die beiden Mönche hatten das Gestell mit der Leiter vor die Mittelwand der mappa mundi gerückt, dorthin, wo oben sich die germanischen Kernlande ausbreiteten und dann mit der Lombardei der italienische Stiefel des deutschen Re i ches anschloß.
    »Es ist ein Jammer«, klagte der eine, in der Kutte der Franziskaner, laut, »daß gerade, wo sie nun den Landgr a fen krönen wollten, dieser furchtbare Konrad angefegt kommt, sie erbärmlich aufs Haupt schlägt und sie in alle Winde zerstreut …«
    Sein Kollege, ein Dominikaner, entfernte kalt Banner und königliche Reiterfigur in den Farben Thüringens und ließ beides in den Korb zu seinen Füßen fallen. »Der Raspe hatte nicht die palle, gegen Friedrich und seinen Sohn zu halten – die Memme verkroch sich und leckte ihre Wu n den –«
    »Er starb an gebrochenem Herzen!« lamentierte der M i norit. »Es ist ein schrecklich Ungemach!«
    Unbeeindruckt setzte der andere eine neue Figur in die verwaiste Grafschaft. »Der Herzog von Brabant«, erläute r te er, »nimmt Besitz unter dem Vorwand, seine Toc h ter, die Gemahlin des Verstorbenen schützen zu müssen – vie l leicht will er auch –«
    »Entfernt den Brabanter sofort, Simon von Saint-Quentin!« ertönte von oben eine Stimme. Der Graue Ka r dinal war auf die Empore getreten und hatte dem Disput zugehört. Sie zuckten zusammen und taten wie geheißen. »Wilhelm von Holland ist nun unserem Herzen am näc h sten! – habt ihn in pectore!«
    Sie wühlten beide in ihren Körben nach dem gewünsc h ten Kandidaten, während der Blick der hageren Gestalt mit der grauen Maske sich bereits norditalienischen G e filden zuwandte.
    »Zeigt unsere Huld nun auch der Stadt Parma«, forderte er den Franziskaner auf, »und erinnert mich in zwei Mo n den daran!« Der Minorit duckte sich, als hätte man ihn g e schlagen.
    Ein Bruder Pförtner erschien unter der Bögen. »Vitus von Vi-terbo ist eingetroffen«, meldete er zaghaft.
    »Schafft ihn in die Angelegenheiten des Reiches‹ – dort soll er warten!« Der Graue Kardinal warf noch einen mi ß mutigen Blick auf das Mittelmeer und entschwand von der Balustrade durch eine von unten nicht einsehbare Tür in einem der Pfeiler.
    Die Kartographen wagten erst aufzublicken, nachdem sie Parma mit Fähnchen und Kreuz versehen hatten.
    »Daß der Staufer gerade den Süden seinem Söhnchen Carlotto hat huldigen lassen, davon sagte ›er‹ kein Wort«, mokierte sich flüsternd Simon, der kühlere der beiden.
    »Es wird ihn nicht freuen«, entschuldigte der furchtsame Bartholomäus seinen Herrn und Gebieter.
    »Dafür freut ’ s den König von England, entstammt das Kind doch seiner Schwester Schoß!«
    In dem Archiv für Reichsangelegenheiten schritt Vitus unruhig zwischen hohen Regalen auf und ab.
    »Zeigt Verständnis, Eminenz«,

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