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Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Titel: Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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dann senkt Themis hier oben die Waage und hebt gleic h zeitig das Schwert. Als wir Euch suchten, kam jemand gelaufen und schrie voller Schrecken, die Nemesis, die Rachegöttin, habe mit einem gräßlichen Ruck die Waa g schalen fallen lassen und ihr Schwert hochgerissen, das sei ein schlimmes Omen für Unheil, Pest und Blut, Ve r derben würde über die Stadt kommen. – Nun«, lachte Guillem, »über den zitter n den Mann kam ein Goldregen, und wir wußten, wo ihr stecktet. Er zeigte uns auch die Möglichkeit der ›Rettung aus Gnade‹.«
    »Ihr wißt nicht«, sagte Hamo nachdenklich, »was dem Wasser an Furchtbarem vorausgegangen ist. Ich glaube, die Leute haben doch recht, wenn sie diesen Ort der N e mesis zuweisen …«
    »Inzwischen wissen wir es, und unsere Herrin bittet Euch, darüber Schweigen zu bewahren«
    »Wie!« rief Hamo. »Ich soll niemandem erzählen, wie verräterisch Yarzinth –, kein Wort über diese heimtück i schen Türen des Todes, mit ihren widerlichen Eisendo r nen, die -?«
    »Nein!« sagte Guillem ernsthaft. »Kein Wort, zu ni e mandem!« Er wartete, bis Hamos Erregung sich gelegt ha t te. »Unsere Herri n i st erbost, daß die Kinder übe r haupt in eine solche Gefahr geraten konnten. Das durfte nicht g e schehen!« Er sah Hamo streng an. »Das mußt du beschw ö ren.«
    Hamo fühlte sich als Mann ernst genommen. »Meine Lippen sind versiegelt«, sagte er feierlich. »Aber die Ki n der?«
    »Denen wird es beigebracht. Sie werden nicht darüber sprechen.«
    Mittlerweile war der Tempel in seinen vorherigen Z u stand versetzt worden. Die Göttin hielt Schwert und Waage wieder in ausgeglichener Haltung. Die Sergeanten nahmen die Sänfte auf, und die Ritter in den weißen U m hängen mit dem roten Tatzenkreuz rückten ab.
    Sie zogen durch die abfallenden Gärten, unter Umg e hung der Altstadt, und dann am Kai entlang, bis die Triëre in Sicht kam.
    Die Kinder entstiegen der Sänfte und waren guten M u tes. Vier Ritter begleiteten sie und Hamo noch, bis sie dem Schiff genau gegenüberstanden. Roç und Yeza drängten. Hamo äugte erst mal als erfahrener Krieger, ob der Weg bis zur Triëre frei war von Feinden und auch nirgends eine Falle gestellt, dann ließ er sie los.
    Mit Kampfgeschrei, ihre Waffen schwenkend, stürmten die Kinder auf Guiscard zu, der sie in die Luft hob und im Kreise schwenkte, wozu er geschickt sein Holzbein als Ausleger nutzte.
    »Ich wußte, daß Ihr kommen würdet«, sagte Guiscard frohgemut, und Hamo sah sofort, daß die Triëre fertig zum Auslaufen war. »Lorenz von Orta hat es mir im Vorbeig e hen zugerufen!« fuhr der Amalfitaner fort. »Dann ist der Herr Legat hinüber an Bord des päpstlichen Schiffes, das uns längsseits lag, hat sich ausgewiesen mit Brief und Si e gel und sofortiges Ablegen befohlen. Der Kapitän zögerte erst, weil er ja eigentlich einen anderen Legaten beförderte, doch da kamen die zwei nestorian i schen Priester gelaufen, die Gesandte sind vom Gro ß khan, und riefen, alle seien tot, die Assassinen hätten den Herrn Ascelin und den Herrn Simon im Bischofspalast ermordet und es sei be s ser, jetzt sofort zum Papst zu fahren! Da hat der Kapitän die Segel setzen lassen und der Rudermeister eiligst das Kommando zum Ablegen gegeben …« Er verschnaufte kurz und grimmig. »Mir war ’ s nur recht! Ich hab ’ nicht gern einen Päpstlichen auf der Pelle, und schon gar nicht längsseits!« Guiscard schielte grinsend zu Hamo. »Aber für mich war das alles eine einzige feine Lüge des Min o ri-ten, um den Dominikanern das Schiff abzujagen!«
    Hamo war noch immer verstört, das Ohr brannte, seine Beule war angeschwollen und schmerzte heftig.
    »So hat es also wirklich Kampf gegeben?« Der Amalf i taner nahm die Blessur nicht tragisch, eher tat ’ s ihm wohl leid, nicht dabeigewesen zu sein.
    »Da war wirklich was los!« rief Yeza quietschvergnügt. Sie hatte das Geschehene so schnell abgeschüttelt wie Wassertropfen, die sie jetzt von ihren nassen Hosen spr ü hen ließ. »Die Leute haben geklatscht –«
    »- und geschrien!« mischte sich Roç ein, »und der L o renz hat ihnen eine Geschichte von einem großen Kahn erzählt –«
    »- der dem anderen den Kopf abschlagen wollte, wegen uns!« fügte Yeza begeistert hinzu. »Und dann sind wir weggerutscht – und fast ertrunken!«
    Roç warf ihr einen Blick zu, sich nicht zu verplappern, und Yeza brach ihren Bericht schnell ab.
    »Und die Gräfin?« wandte sich Guiscard besorgt an Hamo.
    »Da kommt

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