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Granger Ann - Varady - 01

Titel: Granger Ann - Varady - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Tod ist ohne Makel
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nicht die richtige Person für diese
Aufgabe war. Sie hätte jederzeit jemand anderen einstellen
können. Und dann Jamie. Er war auch ohne Halt, bevor er
auf das Gestüt kam. Auch wenn ich zugeben muss, dass er
die Geschäfte im Griff hat und dass es aufwärts geht mit
dem Gestüt, seit er da ist.«
»Sie hat mich ebenfalls aufgenommen, wenn man es genau bedenkt«, sagte ich. Manche Menschen nehmen streunende Tiere bei sich auf, doch Ariadne Cameron schien
heimatlose Menschen aufzusammeln.
Bei der Erwähnung von Jamies Namen allerdings hatte
deutlich spürbar Spannung in der Luft gelegen.
Ich warf einen Köder aus. »Ich gestehe, dass ich Jamie
nicht besonders mag.«
»Jamie Monkton kümmert sich um nichts und niemanden außer Jamie Monkton!«, sagte Penny klar und deutlich.
»Ich kenne ihn, seit er klein war. Er war schon als Junge ein
kleiner Mistkerl, und daran hat sich bis heute nichts geändert.«
Nick beobachtete mich aufmerksam. »Fran? Glauben Sie,
dass Jamie Monkton etwas mit Theresas Tod zu tun haben
könnte?«
»Nick!«, rief seine Mutter schockiert.
»Ach, komm schon, Ma! Fran sucht nach Informationen!
Sie hat es selbst gesagt. Sie ist den ganzen Weg von London
hierher gekommen, also glaubt sie wohl kaum, dass sich der
Mörder in London herumtreibt, oder?«
Er hatte Recht. Der Mörder war bestimmt nicht in London. Doch das hier war nicht der geeignete Augenblick, um
Anschuldigungen vorzubringen, die ich hinterher nicht
mehr zurücknehmen konnte.
Penny ließ sich nicht so einfach von ihrem Sohn beschwichtigen. »Theresa und Jamie waren Cousin und Cousine!
Jedenfalls miteinander verwandt! Ich weiß sehr wohl, dass
Jamie zu fast allem fähig ist, aber er würde doch nicht … ich
meine, sie gehörte zu seiner Familie , oder nicht?«
Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck gewonnen, dass
Jamie Monkton ein Mensch war, der auf Verwandtschaft
Rücksicht nahm, wenn es um seinen Vorteil ging. Doch ich
wollte bei dieser Diskussion zwischen Mutter und Sohn
nicht Partei ergreifen; es wäre nicht sehr diplomatisch gewesen. Also dachte ich mir meinem Teil und kam auf den
Grund zurück, aus dem ich hergekommen war.
»Ich denke, je mehr ich über Terry weiß, je näher ich ihr
komme, desto mehr nähere ich mich der Antwort auf all
das. Das ist der Grund, weshalb ich hierher gekommen bin
und weshalb ich jetzt hier vor Ihnen sitze. Alastair hat mir
erzählt, dass sie schon früher mehrfach von zu Hause weggelaufen ist – bevor sie nach London gekommen und bei
uns eingezogen ist, meine ich. Einmal ist sie sogar mit irgendwelchen New-Age-Leuten durch das Land gezogen. Ich
weiß, dass es stimmt, denn sie hat es mir irgendwann selbst
erzählt.«
Die Bryants wechselten nervöse Blicke.
»Es dauerte nicht lange«, sagte Penny. »Ein paar Monate.
Einen Sommer. Als es kühl und regnerisch wurde, kam sie
zurück. Sie hatte sich ihre Gesundheit ruiniert; ich glaube,
sie war ziemlich krank. Ich habe sie hin und wieder gesehen,
wenn sie auf dem Weg spazieren gegangen ist. Sie war weiß
wie ein Laken, und ich hatte Angst, sie könnte irgendwo
ohnmächtig werden und in den Graben fallen, wo niemand
sie findet. Nick und ich haben sie mehr als einmal in unserem alten Pick-up nach Hause gebracht, nachdem wir sie so
gefunden haben. Sie verhielt sich immer höchst eigenartig,
unfreundlich und in sich gekehrt. Ich glaube nicht, dass
Alastair oder Ariadne mit ihr zurechtkamen. Das arme
Kind, es brauchte dringend Hilfe, aber auf dem Gestüt gab
es keine.«
Ich nippte an meinem Kaffee. »Sie hatte Eltern. Sie hätte
ihre Eltern um Hilfe bitten können. Ich habe Marcia heute
Morgen kennen gelernt.«
»Sie ist auf dem Gestüt? Theresas Mutter?« Penny und
Nick redeten gleichzeitig. Nick stieß einen Pfiff aus.
»Die hat vielleicht Nerven! Es gab einen mörderischen
Streit mit Alastair auf der Beerdigung.«
»Ich glaube, sie ist gekommen, um sich wieder mit ihm
zu versöhnen.« Tatsache war, so aufschlussreich meine Begegnung mit Marcia auch gewesen war, ich hatte sie ganz
schnell von meiner Liste gestrichen. Seit ihrer Scheidung
hatte sie kein Interesse mehr an den Vorgängen auf dem
Gestüt gezeigt, erst recht nicht mehr seit Theresas Tod.
Doch das galt nicht für jemand anderen. Ich fragte: »Was ist
mit Philip Monkton, Terrys Vater? Wenn Terry krank war,
hätte man ihn nicht benachrichtigen müssen?«
Penny dachte über meine Frage nach. »Er ist sehr erfolgreich in seinem Beruf, und ich glaube, er versteht sich

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