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Granger Ann - Varady - 02

Titel: Granger Ann - Varady - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn umsonst ist nur der Tod
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wirklich verziehen hat. Nicht einmal dann, als das
Möbelgeschäft anderthalb Jahre später niederbrannte. Es
stand im Standard , und man vermutete Brandstiftung. Also
war es vielleicht doch nicht so gut gelaufen, wie Großmutter
Tring meine Großmutter hatte glauben machen wollen. Ich
hatte jedenfalls von Anfang an gewusst, dass die Perlen
falsch gewesen waren.
Jeremy bot die Art von Sicherheit, nach der eine um ihre
Nachkommenschaft besorgte Familie Ausschau hält, und
Malcolm schien diese Sicherheit zu bieten. Ohne Zweifel lief
das Geschäft mit den Marmor-Cherubinen sehr gut. In jedem Zuhause sollte so ein Ding stehen. Wahrscheinlich sah
Szabo in dem jungen Unternehmer ein wenig von sich selbst
in jüngeren Jahren. Jeremy würde Lauren ein hübsches großes Haus garantieren und eine großzügig bemessene Apanage. Jeremy würde nicht fremdgehen, und Jeremy würde
nicht fragen, wo Lauren an ihren Nachmittagen ihr Geld
ausgab. Bei ihm käme das Geschäft stets an erster Stelle, und
Frauen ein gutes Stück dahinter. Ich wäre jede Wette einge
gangen, dass Jeremy Copperfield ein Einzelkind war.
Die Skepsis in meinen Augen erschütterte Copperfields
Selbstbewusstsein. Er errötete und verkündete: »Wir standen kurz davor, unsere Verlobung bekannt zu geben.«
Mit »wir« meinte er wahrscheinlich sich und seinen künftigen Schwiegervater. Ich bezweifelte ernsthaft, dass Lauren
damit einverstanden war.
»Dann wollen Sie Lauren doch sicherlich auch finden«,
konterte ich.
Die Röte vertiefte sich. »Ich würde jede weitere diesbezügliche Bemerkung als beleidigend empfinden, Miss Varady!«
»Ich möchte sie ebenfalls finden«, sagte ich, ohne auf sein
empörtes Schnaufen einzugehen. Ich war nicht hergekommen, um mir Copperfields großspurige Töne anzuhören.
Ich war geschäftlich hier.
Mein Tonfall schien ihm das begreiflich zu machen, und
es war ein Gebaren, das er respektierte. Sein eigenes Verhalten änderte sich ebenfalls. Die Röte verblasste, er setzte sich
in seinem Chefsessel aufrecht, verschränkte die plumpen
Hände und erkundigte sich steif: »Und in wessen Interesse
handeln Sie? Sie kennen Lauren nicht persönlich. Werden
Sie von Szabo bezahlt?«
Möglich, dass Szabo etwas in dieser Richtung dachte. Ich
dachte anders. »In meinem eigenen Interesse«, erwiderte
ich. »Es geht um einen älteren Mann, dessen Leichnam gestern am frühen Morgen aus dem Kanal gezogen wurde.«
Copperfields kleine stechende Augen blitzten hinter den
dicken Brillengläsern. »Hat das irgendetwas mit dem zu tun,
was Lauren zugestoßen ist?«
»Ich denke schon.«
»Ich würde gerne die Zusammenhänge erfahren«, forderte Copperfield.
»Meinetwegen. Ich denke, der alte Mann hat Laurens
Entführung beobachtet. Die Kidnapper wussten, dass er ein
Belastungszeuge war. Sie haben seinen Tod arrangiert.«
Schweigen. Nach einer Weile sagte Copperfield vorsichtig, als würde er sich einen Weg durch ein verbales Minenfeld bahnen: »Sie sprechen von Mord. Das ist eine sehr ernste Angelegenheit. Was sagt die Polizei zu diesen Vermutungen?«
»Das fragen Sie besser die Polizei«, entgegnete ich.
»Das werde ich auch, glauben Sie mir, das werde ich!« Er
entfaltete seine dicken Stummelfinger und trommelte auf
die Armlehnen seines Sessels. »Und was, glauben Sie, kann
ich Ihnen erzählen, Miss Varady, das die Polizei oder Vincent Szabo nicht könnten?«
»Ich habe überlegt«, gestand ich, »ob Lauren Ihnen vielleicht von etwas Ungewöhnlichem erzählt hat, das ihr kürzlich zugestoßen ist, in der Zeit kurz vor ihrem Verschwinden. Haben Sie oder hat Lauren neue Bekanntschaften gemacht? Haben Sie neue Lokale besucht? Hat irgendjemand
sich bei Ihnen nach ihr erkundigt, unter dem einen oder
anderen Vorwand?«
»Ungefähr so, wie Sie das jetzt tun?« Seine Wangen
schwabbelten, als er die Mundwinkel zu einem sarkastischen Lächeln verzog.
»Meinetwegen so ähnlich, wie ich das jetzt tue. Und? Ist
so etwas vorgekommen?«
»Hätte sie mir davon erzählt«, erwiderte er, »hätte ich
darauf bestanden, dass sie es der Polizei meldet.«
Es war an der Zeit, ihn ein wenig aufzurütteln. »Wussten
Sie eigentlich«, fragte ich unschuldig, »dass sie auf regelmä
ßiger Basis freiwillig im Frauenhaus von St. Agatha ausgeholfen hat, dort wo geprügelte Frauen eine Zuflucht finden
können? Und dass dieses Frauenhaus in der Gegend steht,
wo sie von der Straße weg entführt wurde?«
Wenn ich geglaubt hatte, das würde ihn schockieren,
wurde ich nun

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