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Granger Ann - Varady - 02

Titel: Granger Ann - Varady - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn umsonst ist nur der Tod
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Kunstausstellung war und ich meinen Auftritt
haben würde, buchstäblich. Besser, wenn ich Ganesh aus
dem Weg ging, bis das vorbei war.
Ich hatte inzwischen heftigste Zweifel bezüglich des ganzen Projekts und schlug den Weg zu Reekie Jimmies Laden
ein.
Ich hoffte unrealistischerweise, dass Angus unerwartet
nach Schottland hatte zurückkehren müssen und dass das
ganze Projekt abgesagt worden wäre. Plötzlich war selbst die
Aussicht auf dreißig Mäuse nicht mehr genug Kompensation für die Aussicht, einen ganzen Tag lang wie eine Idiotin
auszusehen.
KAPITEL 12 Es war sowieso nur nichts als eine winzig kleine Hoffnung gewesen, die sich folgerichtig
schnell zerschlug. Angus war offensichtlich am Morgen da
gewesen und hatte den Laden gewischt und aufgeräumt,
und jetzt war er ganz aufgeregt und voller Sorge, wie er das
Gemüse lange genug frisch halten konnte.
»Er kann über nichts anderes reden als über seine Ausstellung morgen«, berichtete Jimmie. »Er glaubt, das ist seine große Chance, und er macht sich einen Namen damit,
und er zählt voll und ganz auf dich, Süße! Tun wir alle, eh?
Ah, wir werden dem alten Feind schon zeigen, wo der Hase
im Pfeffer liegt!«
Er strahlte mich liebevoll an. Irgendwie war ich zum Fokus schottischer Hoffnungen geworden, wie es schien, zumindest in diesem Teil Londons. Doch etwas an seinen
Worten machte mich nachdenklich.
»Gemüse?«, fragte ich dumpf.
»Genau. Das soll an dein Kostüm. Möchtest du vielleicht
eine Tasse Tee oder Kaffee, aufs Haus? Heute gibt es Kaffee bis
zum Abwinken, steht da, auf dem Schild neben dem Tresen!«
Er deutete hinter sich, über den Mikrowellenherd, wo ein
Plakat eine dampfende Tasse Kaffee zeigte und darunter die
Worte: SUPER-AKTION! NUR HEUTE ABEND! BEZAHLEN SIE DIE ERSTE TASSE, JEDE WEITERE GEHT AUFS
HAUS!
Ich ließ mich auf einen Tee einladen und sinnierte, wie
Angus wohl ein paar Pfund verschiedener Sorten von Gemüse an meinem Kostüm befestigen wollte, ohne dass es
völlig aus der Form geriet. Vielleicht hatte Jimmie ja auch
etwas falsch verstanden. Schließlich kommt, soweit ich
weiß, unser Gemüse nicht aus dem Regenwald.
Jimmie war gegangen, um ein paar Bestellungen aufzunehmen. Sein Imbiss füllte sich allmählich, und das Geschäft wurde hektisch. Der Grund konnte unmöglich die
Aktion mit dem Kaffee oder Tee sein – oder vielleicht doch?
»Freitagabend«, verriet er mir, als er wieder zu mir kam.
»Viele bekommen ihren Wochenlohn, und das Wochenende fängt genau hier an.«
Er schnitt eine Gurke so schnell in Scheiben, dass es wie
ein Wunder erschien, dass er sich nicht verletzte. »Du hast
nicht zufällig den Rest des Abends frei?«
Er schob die Gurkenscheiben in eine Schüssel und griff
nach ein paar noch halb grünen Tomaten. »Ich weiß, du hast
morgen einen anstrengenden Tag! Aber du siehst ja, dass ich
hier allein kaum mit dem Andrang fertig werde. Der Kassierer
ist nicht zur Arbeit gekommen. Du hast nicht zufällig Lust,
mir ein wenig zu helfen? Ich kann die Kasse und die Bestellungen erledigen, wenn du dich um die Kartoffeln kümmerst.
Es ist gar nicht schwer. Ich hab schon jede Menge Salat vorbereitet, siehst du?« Er fuchtelte mit dem Messer unter meiner
Nase. »Du legst ein wenig davon auf den Teller. Dann musst
du nichts weiter tun, als eine Kartoffel in die Mikrowelle
schieben. Wenn sie fertig ist, tust du eine Füllung drauf. Wir
haben jetzt noch eine neue, Tunfisch und Mais, sehr beliebt.
Steht da, alles fix und fertig, da in der Schüssel!«
Ich sah in die Richtung, in die seine Messerspitze deutete,
und bemerkte eine große Plastikschüssel gefüllt mit einem
unappetitlichen beige-gelben Brei.
»Das ist auch schon alles. Und du kannst dir ein paar
Mäuse verdienen«, fügte er raffiniert hinzu.
Warum nicht? Ich konnte heute Abend sowieso nichts
mehr wegen Lauren unternehmen, und obwohl es vielleicht keine Haute Cuisine war, würde es mich daran hindern, über den nächsten Tag zu brüten. »Sicher«, meinte
ich.
»Du findest die Uniform am Haken draußen im Gang«,
sagte er. »Und geh bloß sparsam mit dem Käse um!«
    Als ich gegen zehn Uhr Jimmies Laden verließ, war ich erledigt. Das Geschäft hatte den ganzen Abend nicht nachgelassen, zu Jimmies Freude und meiner Verzweiflung. Ich
hatte mir die Finger verbrannt in dem Bemühen, mit den
Kartoffeln hinterherzukommen. Was die Aktion mit Kaffee
und Tee anging, so hatte sie sich als Albtraum herausgestellt. Die Gäste, nicht daran gewöhnt, bei

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