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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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jeden Augenblick einen Herzanfall erleiden. »Jeder, der in den Laden kommt, wird es riechen!«
»Du gehst und redest mit ihm«, schlug ich vor. Doch am
Ende war ich diejenige, die ins Lager musste und Marco informieren, dass das Rauchen – ganz gleich, was er da rauchte – im Laden und den zugehörigen Räumlichkeiten aus
Gründen des hohen Brandrisikos streng verboten war.
»Kein Problem«, sagte er und lächelte mich gelassen an.
Ich lächelte wie gebannt zurück.
»Soll das heißen, ihr habt einen ganzen Laden voller Kippen und dürft nicht eine einzige davon rauchen?«, fragte
Hitch schockiert.
»Ganz genau«, antwortete ich. Mit Hitch als Anstandswauwau, wie konnte ich da flirten? »Die Versicherungsgesellschaft besteht auf dem Rauchverbot.«
»Dann nehmen wir uns eben solange zwei Mars aus der
Kiste da drüben«, sagte er und deutete unbekümmert auf
den Karton.
Inzwischen musste ich Ganesh nicht mehr sagen, dass er
Buch führen sollte. Er war fieberhaft damit beschäftigt, alles
auf einen Zettel neben der Kasse aufzuschreiben.
»Hör mal«, sagte Hitch unvermittelt, »wir haben da was
gefunden, als wir das alte Waschbecken aus der Wand gerissen haben, nicht wahr, Marco? Hast du es dabei?«
»Sicher.« Marco kramte in seiner Tasche und reichte mir
einen kleinen braunen gefütterten Umschlag. »War hinter
den Rohren unter dem Waschbecken eingeklemmt.«
»Danke«, sagte ich und nahm den Umschlag entgegen.
Ich drehte ihn um und betrachtete ihn von allen Seiten. Er
war mit Tesafilm zugeklebt. Ich betastete ihn vorsichtig und
spürte etwas Kleines, Zylindrisches, Festes darin. Die Form
sagte mir nichts, doch der Umschlag sah sauber und neu
aus. Was auch immer darin war, er konnte noch nicht lange
im Waschraum gewesen sein.
»Keine Ahnung, was das ist«, bemerkte Hitch und fügte
unschuldig hinzu: »Wir haben ihn nicht aufgemacht, Marco
und ich, was, Marco? Er ist noch zugeklebt.«
Ich verkniff mir die Bemerkung, dass ich es schade fand,
dass der Inhalt des Lagerraums nicht gleichermaßen zugeklebt war, und kehrte in den Laden zurück, gefolgt von unseren Handwerkern, wo ich Ganesh den Umschlag gab.
»Sie haben ihn gefunden. Er war hinter den Rohren versteckt.«
»Was ist das?«, fragte Ganesh misstrauisch.
»Woher soll ich das wissen?«, entgegnete ich. »Mach ihn
auf, du bist der Geschäftsführer.«
»Ich mache ihn ganz bestimmt nicht auf. Vielleicht steckt
eine Bombe drin? Man liest andauernd in den Zeitungen
über irgendwelche Briefbomben. Irgendwelche Irren laufen
durch die Geschäfte und deponieren Brandsätze.« Bei diesen
Worten wichen Hitch und Marco ein kleines Stück zurück.
»Welchen Sinn würde es machen, eine Brandbombe im
Waschraum zu deponieren?«, fragte ich. »Da drin ist nichts,
was brennen könnte. Außerdem, wie sollte der- oder diejenige denn in den Waschraum gekommen sein, um den Umschlag zu verstecken? Die Kundschaft kommt da nicht rein,
ohne vorher zu fragen, und ungesehen kommt keiner an dir
oder mir vorbei.«
»Dann mach du ihn doch auf«, schlug Ganesh vor.
»In Ordnung, ich mache ihn auf.«
Hitch und Marco beobachteten interessiert und aus sicherer Entfernung, wie ich den Umschlag aufriss und den
Inhalt herausschüttelte: eine kleine schwarze Filmdose, die
auf der Ladentheke landete. Wir sahen sie an. Ganesh
streckte die Hand danach aus.
»Ich würd das nicht anfassen, wenn ich du wäre«, empfahl Hitch. »Könnte irgendwas Heißes sein, und du willst
sicher nicht, dass deine Fingerabdrücke drauf sind, Mann,
oder?«
Das verriet eine ganze Menge über Hitch, finden Sie
nicht?
»Was hat es im Waschraum zu suchen gehabt?«, wunderte sich Ganesh. »Warum sollte jemand eine Filmdose in unserem Waschraum verstecken?«
»Könnte irgendwas Schmutziges sein«, vermutete Hitch
unbekümmert. »Ihr wisst schon, ein Typ und eine Frau, die
es miteinander treiben. Wie in diesem indischen Buch, wo
drinsteht, wie man alle möglichen merkwürdigen Sachen
miteinander macht.« Hitch und Marco starrten Ganesh und
mich interessiert und mit neuem Respekt an. »Nicht, dass
ich es je gelesen hätte«, fügte Hitch mit einigem Bedauern in
der Stimme hinzu.
»Red nicht so einen Blödsinn!«, schnappte Ganesh verärgert. »Das Kamasutra ist ein ernstes Werk voll großartiger
Schönheit.«
Hitch öffnete den Mund, um das Thema zu vertiefen,
doch der Ausdruck in Ganeshs Gesicht brachte ihn dazu,
lieber zu schweigen.
Ich wusste, warum Ganesh so gereizt war. Es war nicht
nur, dass

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