Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
Vom Netzwerk:
diesem Augenblick hatten die Fotografien Vorrang. Ich war nicht der gleichen Meinung wie er,
was die Kanarischen Inseln anging, und ich sagte ihm dies.
»Nun, Bournemouth ist es jedenfalls nicht, oder?«, entgegnete er.
»Daraus folgt noch lange nicht, dass es irgendein anderer
Ferienort sein muss. Siehst du dieses Stück Strand dort? Da
gibt es weder Sonnenschirme noch Leute, die sich sonnen.
Und sieh dir die Landschaft hinter dem Strand an. Man erkennt nur ein kleines Stück, aber es sieht aus wie das reinste
Niemandsland, vertrocknetes Gras und dürres Gestrüpp. Es
gibt keine Hotelanlagen, keine Hochhäuser, nichts. Die
Strände in den meisten Touristengegenden sind gesäumt
von Hotelkomplexen und Bars.«
»Warst du vielleicht schon mal auf den Kanaren?«, beharrte Ganesh starrköpfig.
Ich musste einräumen, dass ich noch nie auf den Kanaren
gewesen war. »Aber ich habe Bilder gesehen. Und wo wir
schon bei Bildern sind, ich habe Ushas Urlaubsschnappschüsse gesehen, und sie haben überhaupt keine Ähnlichkeit
mit dieser Landschaft.«
Ganesh richtete sich auf. »Und was machen wir nun mit
den Bildern?«
»Wenn dieser Typ den Film versteckt hat, dann wollte er,
dass er in Sicherheit war, und wenn ich raten müsste, würde
ich sagen, dass er wiederkommt, um ihn abzuholen«, überlegte ich laut. »Allerdings nicht, bevor er nicht weiß, dass
die Luft rein ist. Solange er glaubt, dass die Typen, die hinter
ihm her sind, diesen Laden beobachten, wird er nicht hier
auftauchen. Er wird abwarten. Wir können die Bilder und
Negative sicher hier aufbewahren, bis er kommt, das ist das
wenigste. Ich denke, du solltest sie bis dahin an einem sicheren Ort verstecken.«
»Okay«, sagte Ganesh resignierend. »Ich verwahre sie für
eine Woche, und wenn er bis dahin nicht wieder aufgetaucht ist, um sie abzuholen, werde ich sie wegwerfen, in
Ordnung?« Er schob die gelbe Papiertüte unter die Registrierkasse. »Hör mal, hast du heute Abend schon was vor?
Ich hab überlegt, dass jeder Laden hier in der Gegend eine
Weihnachtsfeier mit seinem Personal veranstaltet. Ich wüsste also keinen Grund, warum du und ich nicht ebenfalls
ausgehen und ein anständiges Dinner auf Kosten des Ladens
haben sollten.«
»Aber Onkel Hari …«, setzte ich an. Es war nur fair,
dachte ich, ihn zu erinnern.
Er unterbrach mich sogleich. »Ich bin der Geschäftsführer, solange Hari im Ausland ist, und es ist meine Entscheidung, eine Weihnachtsfeier für das Personal zu geben. Wir
haben ein Recht darauf. Wir haben hart gearbeitet.«
»Meinetwegen«, stimmte ich ihm zu. »Ich habe noch
nichts anderes vor.«
Ganesh nickte. »Sehr gut. Dann komm doch gegen Viertel nach acht wieder her. Dann hab ich genug Zeit, den Laden abzuschließen.« Er zögerte. »Versuch bitte, deine Haare
bis dahin ein wenig zurechtzumachen, ja? Deine Frisur ist
wirklich schrecklich, Fran.«
Ich beschloss, seine neuerliche Kritik zu überhören;
schließlich wurde ich zum Abendessen eingeladen. KAPITEL 5 Auf dem Weg nach Hause sah ich
mein Spiegelbild in einem Schaufenster und musste einräumen, dass Ganesh Recht hatte. Meine Haare sahen tatsächlich schrecklich aus. Ein Stück weiter, vorn an der Straßenecke, gab es einen kleinen Friseursalon. Ich spähte hinein. Es sah nicht aus, als gäbe es viel zu tun, und so schob
ich die Ladentür auf und trat ein.
Eine energisch aussehende Frau, die eine Kundin mit einer großen Dose Haarspray bearbeitete, blickte durch eine
Wolke klebender Chemikalien hindurch auf und rief: »Mein
Gott, welcher übereifrige Stümper war denn da am Werk?«
Jeder im Laden verstummte, Personal und Kundinnen
zugleich. Alle unterbrachen ihre gegenwärtigen Beschäftigungen, und Köpfe drehten sich zu mir um.
Bevor ich etwas erwidern konnte, fuhr sie genauso energisch fort: »Diesen Schnitt haben Sie nicht bei uns bekommen. Sie hat ihn nicht von hier!«, wiederholte sie laut an die
übrige Kundschaft gewandt.
»Nein, habe ich nicht«, antwortete ich schwach. »Können
Sie etwas daran machen?«
»Das weiß ich nicht …« Sie warf einen Blick hinauf zur
Wanduhr.
»Ich gehe heute Abend aus«, sagte ich elend.
»Hat er die Verabredung telefonisch gemacht?«, fragte die
Charmeurin mit dem Haarspray. »Er kriegt wahrscheinlich
einen Herzanfall, wenn er diese Frisur sieht. Also schön, setzen Sie sich ein paar Minuten, ich kümmere mich um Sie,
wenn ich hier fertig bin. Diese Hecke auf dem Kopf muss
auf jeden Fall weg.«
Als ich kurze Zeit

Weitere Kostenlose Bücher