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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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eine schlimme Erfahrung für ein so junges Mädchen. Bitte entschuldigen Sie,
Fran. Bertie, Charlie, ihr kommt augenblicklich nach drinnen!«
Sie verschwand im Innern des Hauses, und die beiden
Knowles-Brüder eilten gehorsam die Treppe hinauf, während sie im Duett auf Daphne einsäuselten.
»Wir waren entsetzt, als wir von der Sache gehört haben,
Tante … sind ja so froh, dass dir nichts passiert ist … haben
dich von Anfang an wegen dieser Person gewarnt … alle
Schlösser auswechseln …«
Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss und ersparte mir
weitere Anschuldigungen und grelle Horrorgeschichten, was
alles hätte passieren können.
»Verrückt!«, sagte Ganesh.
»Ich hoffe nur, dass sie Daphne nicht verängstigen«, sagte
ich. »Bis jetzt ging es ihr nämlich ganz gut.« Ich sah nach
unten zu meinen Füßen, wo die Pfütze auf dem Bürgersteig
immer noch nicht ausgetrocknet war. Im Gegenteil, sie
schien größer geworden zu sein und reichte nun bis fast zur
Straße.
»Es hat doch gestern Abend nicht geregnet, oder?«, fragte
ich Ganesh.
»Nein«, antwortete er. »Warum?«
»Einfach nur so«, entgegnete ich.
»Man sollte wirklich glauben, dass du im Augenblick andere Dinge im Kopf hast als das Wetter …«, war seine Antwort.
KAPITEL 7 Gegen Mittag ging ich zum Laden, hauptsächlich, weil ich nicht länger zusehen wollte, wie
die Spurensicherung vor meiner Kellerwohnung herumkroch und in jede Ritze spähte. Mehr noch, ich hatte das
Gefühl, als würde Parry jeden Augenblick auftauchen, und
ich hatte absolut keine Lust, nach so kurzer Zeit schon wieder mit ihm zusammenzutreffen. Parry war am besten in
kleinen Häppchen zu verdauen.
Draußen vor dem Haus hatte die Polizei ein Hinweisschild an der Straßenlaterne angebracht. Darauf wurden die
Passanten informiert, dass sich am vergangenen Abend ein
ernstes Verbrechen ereignet hatte, und jeder, der etwas Ungewöhnliches gesehen oder gehört hatte, wurde gebeten,
sich bei der zuständigen Wache zu melden. Ich bezweifelte,
dass jemand in der Dunkelheit meines Kellerabgangs irgendetwas bemerkt hatte. Trotzdem war die Sache nicht frei
von Ironie, angesichts der gelben Schilder der so genannten
»Nachbarschaftswache«, die überall in der Gegend in den
Fenstern hingen. Da keiner der Nachbarn am vergangenen
Abend die Polizei alarmiert hatte, nahm ich an, dass sie
mehr mit ihren Fernsehern als mit Aufpassen beschäftigt
gewesen waren.
Zwei der aufrechten Bürger unserer Straße standen vor
dem Schild und lasen mit ernster Miene. »Zeit für ein neues
Treffen, Simon«, sagte der eine zum anderen.
Das war typisch für diese Nachbarschaftswachen. Schnell
bei der Hand mit Versammlungen, doch ansonsten ziemlich
wirkungslos.
Es war gerade zwölf, und der Zeitungsladen machte wie
an jedem Sonntag um diese Zeit zu, als ich dort ankam. Dilip stand zusammen mit Ganesh in der Tür.
Man konnte Dilip nicht übersehen. Er war so breit, wie er
groß war. Er trug einen Walrossbart und besaß unglaublich
kraftvolle Schultern. Normalerweise arbeitete er in einem Hotdogstand, und seine Kundschaft machte ihm nie Probleme.
»Kein Ärger?«, fragte ich hoffnungsvoll.
»Kein Ärger«, grollte Dilip. »Aber eine Tussi kam vorbei
und hat nach dir gefragt.«
»Nach mir?«, fragte ich verblüfft.
»Ein junges Mädchen, dürr, sah aus, als würde sie jeden
Augenblick zusammenklappen.« Dilip mochte keine dünnen Menschen. Seiner Meinung nach sollte jeder gebaut
sein wie er.
Das muss Tig gewesen sein, dachte ich bestürzt. Ich hatte
wirklich nicht damit gerechnet, dass sie sich bei mir melden
könnte. Ich fragte mich, was geschehen sein mochte, dass sie
ihre Meinung geändert hatte. »Hat sie eine Nachricht hinterlassen?«
Dilip schüttelte den Kopf. »Sie hat gesagt, sie käme später
noch mal wieder.«
Es war eine Schande und konnte sich durchaus als verpasste Gelegenheit herausstellen. Wenn jemand in Tigs Situation war, dann gab es manchmal nur den einen Augenblick, an dem er bereit war, sich von einem Dritten helfen
zu lassen. Wenn man ihn verpasste, war es vorbei.
Aus dem Laden kam ein lautes Geklapper und Geklirre,
gefolgt von Hitchs lästerlichem Fluchen.
»Die Klempner sind also auch da, wie ich höre?«, sagte ich.
»Ist schon in Ordnung«, sagte Dilip. »Ich hab den Lagerraum abgesperrt, und sie haben überhaupt nicht protestiert.«
Er ging. Ich folgte Ganesh in den Laden und sah gerade
noch, wie Marco aus dem Hof hereingestolpert kam. Er trug
eine

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