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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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aufhalten?«
Er schüttelte den Kopf und stellte seinen leeren Becher
neben dem Sessel auf den Teppich. »Das ist eine Familienangelegenheit. Vermutlich ist es nur normal, dass sie sich
um eine ältere Verwandte sorgen. Sie sind Partner und haben eine Anwaltsfirma, wenn ich recht informiert bin, also
werden sie genau wissen, was gesetzlich ist und was nicht.
Ich an Ihrer Stelle würde nicht herumgehen und verkünden,
dass sie von niederen Motiven getrieben sind. Es sei denn,
Sie haben konkrete Beweise. Wenn die beiden hören, dass
Sie üble Dinge über sie verbreiten, könnten Sie rasch in
Schwierigkeiten geraten, Fran.«
»Ich dachte«, sagte ich bitter, »dass man alles Verdächtige
der Polizei melden soll?«
»Aber es ist nichts Verdächtiges daran, wenn die Knowles-Brüder versuchen, die Erbschaftssteuer zu vermeiden.
Das würde jeder tun.«
Vielleicht Leute aus Kreisen, denen Harford ohne Zweifel
angehörte. Leute wie ich, die nichts zu vererben und keine
Chance hatten, auch nur einen rostigen Nagel zu erben, hatten diese Sorgen nicht.
»Einmal angenommen, wohlgemerkt, nur angenommen«, fuhr er fort, »jemand, der nicht als Finanzberater eingetragen ist, würde Miss Knowles bedrängen, Geld in das
ein oder andere Geschäft zu investieren – das wäre etwas
ganz anderes. Doch wie die Dinge stehen, Fran, würde ich
mich an Ihrer Stelle nicht einmischen. Sie verbrennen sich
wahrscheinlich nur die Finger.«
Ich fühlte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg, und ich sagte ihm protestierend, dass ich mich nicht eingemischt hätte.
Ich machte mir Sorgen wegen meiner Vermieterin, das war
alles. Sein Verhalten machte mich wütend. Ich mochte die
Vertraulichkeit nicht, mit der er mich beim Vornamen
nannte, und ich war doppelt wütend über die Unverfrorenheit der beiden Brüder, sich bei ihm über mich zu beklagen.
Dann dämmerte mir, dass ich nicht besser war. Hier saß ich
doch tatsächlich und beschwerte mich bei ihm über Charlie
und Bertie.
»Wie dem auch sei«, fuhr er fort, »da Sie so eifrig bemüht
sind, alles Verdächtige zu berichten, überrascht es mich,
dass Sie den Vorfall im Zeitungsladen von Mr Patel nicht
gemeldet haben, als Mr Coverdale verletzt zu Ihnen kam.«
Also wieder zurück zu dieser Geschichte. »Das habe ich
Ihnen doch bereits erklärt. Coverdale wollte nicht, dass wir
die Polizei rufen!« Ich beschloss, dass es an der Zeit war, die
Initiative zu ergreifen und die Unterhaltung zu lenken.
Schließlich waren wir in meiner Wohnung. »Haben Sie die
Bilder gesehen? Können Sie was damit anfangen?«, wollte
ich wissen.
Ich hatte keine großartige Antwort erwartet, lediglich eine formelle Antwort, dass mich das nichts anginge, doch die
Reaktion war außergewöhnlich. »Ich möchte nicht, dass Sie
mit irgendjemandem über diese Fotos reden!«, schnappte
er. »Das ist ein Grund für meinen Besuch heute. Um Ihnen
das absolut klar zu machen. Ich möchte nicht, dass Sie diesen Fund auch nur erwähnen. Die Existenz der Fotos muss
geheim bleiben, haben Sie das verstanden?«
Oha, dachte ich. Volltreffer. »Also haben die Bilder eine
Bedeutung?«, fragte ich aufgeregt.
Er war rot angelaufen. »Das untersuchen wir noch. Aber
ich meine es ernst, Fran. Sie werden mit niemandem über
diese Bilder reden, weder mit der Presse noch mit Ihrer Vermieterin oder mit Ihren Freunden. Sie werden niemandem
sagen, was auf den Fotos zu sehen ist, und Sie werden niemandem beschreiben, wie die Männer darauf aussehen …
es ist absolut üblich, dass man in einer Morduntersuchung
nicht alles an die Öffentlichkeit trägt«, fügte er ein wenig
verspätet hinzu.
»Schon gut, schon gut, beruhigen Sie sich wieder. Ich sage nichts.«
Er beruhigte sich tatsächlich ein wenig und blickte mich
verlegen an. »Es ist nur, dass es wichtig ist, Fran. Getratsche
kann eine polizeiliche Ermittlung ernsthaft gefährden, wissen Sie?«
»Dann reden Sie besser mit den beiden Handwerkern. Sie
haben den Umschlag mit dem Film gefunden. Hitch – Jefferson Hitchens, meine ich, und einer seiner …« Was war Marco? Wohl kaum ein offizieller Angestellter mit Papieren und
allem Drum und Dran, Krankenversicherung, Sozialversicherung, Steuerkarte und so weiter. »Irgendein Typ, der ihm zur
Hand geht«, beendete ich meinen Satz.
»Wir haben daran gedacht, danke sehr«, sagte Harford
steif. »Jemand ist bereits unterwegs, um mit den beiden zu
reden.«
Sergeant Parry, zehn zu eins. Harford hatte die Aufgabe
klugerweise

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