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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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die Tür zum Treppenhaus hin, welches nach
oben in die Wohnung führte. »Ich wollte irgendetwas sagen,
ich weiß nicht mehr genau was, da schlug er auch schon zu.
Ich habe ihn nicht erkannt.«
»Dann hatte er diese Tür also geöffnet?« Der Beamte
kratzte sich am Kopf. »Wollte er denn zu Ihnen nach oben
kommen?«
»Möglich«, räumte Ganesh misstrauisch ein.
»Und wie lange, sagen Sie, waren Sie bewusstlos?« Der
Beamte hatte theatralisch sein Notizbuch gezückt und las
darin mit.
Ganesh antwortete, dass er nichts dergleichen gesagt hätte, weil er es nicht wüsste. Er hätte nicht auf die Uhr gesehen, bevor er nach unten gegangen wäre. Er meinte, dass er
einige Zeit bewusstlos gewesen war, und anschließend hatte
es eine Weile gedauert, bevor er wieder genügend Sinne beisammen gehabt hatte, um einen Krankenwagen zu rufen.
»Ich war verletzt, so viel war klar«, fügte er hinzu. »Ich habe
geblutet.«
»Ja, Sir. Ihr Anruf beim Notdienst ging um zehn vor fünf
heute Morgen ein. Sie müssen recht lang bewusstlos gewesen sein. Was hat der Eindringling Ihrer Meinung nach
während dieser Zeit getan?«
»Woher soll ich das wissen?«, murmelte Ganesh. »Ich war
bewusstlos. Vielleicht ist er gegangen.«
Die Frau übernahm die Befragung. »Sie müssen verstehen,
das alles erscheint ein wenig seltsam, wenigstens in unseren
Augen, Sir. Ich meine, es bestand doch eine viel größere
Wahrscheinlichkeit für ihn, erwischt zu werden, wenn er
nach oben in die Wohnung ging, finden Sie nicht? Sie hätten
uns per Telefon rufen können oder nach unten in den Laden
rennen und dort den Alarm auslösen. Es wäre ein Leichtes für
ihn gewesen, ein paar Tausend Zigaretten und diverse andere
Dinge zu stehlen, nicht wahr? Aber er hat nichts angerührt,
weder im Laden noch oben in der Wohnung.«
»Er könnte sich ein paar Gratis-Lottoscheine ausgedruckt
haben, wo er schon die Gelegenheit dazu hatte«, sagte ihr
Partner. Wahrscheinlich der Kantinen-Komiker.
»Hey!«, sagte ich. Es war an der Zeit, dass ich die Sache in
die Hand nahm. »Das ist nicht lustig.«
Es war nicht lustig. Sie glaubten Ganeshs Version der nächtlichen Ereignisse nicht, so viel stand fest. Sie starrten mich mit
stählernen Blicken an. Der männliche Polizist grinste.
»Sind Sie denn ganz sicher, Sir«, flötete die Beamtin,
»dass es nicht jemand war, der hier wohnt?«
»Ich bin nicht verheiratet!«, protestierte Ganesh und jaulte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Er legte die Hand an
seinen bandagierten Kopf.
»Sie wohnen doch ganz in der Nähe, oder?« Der Beamte
musterte mich mit der Sorte Blick, die sie immer draufhaben, wenn sie einem einzureden versuchen, dass sie die
Wahrheit längst kennen und dass man genauso gut reden
und ihnen die Zeitverschwendung ersparen kann. Es bedeutet üblicherweise, dass sie überhaupt nichts wissen und hoffen, dass man dumm genug ist, ihnen alles zu erzählen. »Sie
waren nicht zufällig hier gestern Nacht, Miss, oder?«
Ich nannte ihnen meine Adresse und informierte sie, dass
ich die ganze Nacht zu Hause gewesen wäre und sonst
überhaupt nichts. Unglücklicherweise hatte ich keinen Zeugen für meine Behauptung. Ich wohnte nämlich alleine. Ja,
ganz alleine.
Sie nahmen meine Aussage mit weltmüdem Ohr entgegen. »Wir wissen, dass es vielleicht peinlich ist«, sagte die
Beamtin, als ich geendet hatte. »Aber es ist besser, Sie erzählen uns ganz genau, wie es gewesen ist. Die Polizei an der
Nase herumzuführen ist strafbar. Sie beide hatten einen
Streit, richtig?«
»Wir hatten keinen Streit!«, brüllte ich und verlor endgültig die Nerven. »Ich war nicht hier, und ich habe Ganesh
ganz bestimmt nicht niedergeschlagen!«
»Na, wenn das nicht wieder mal unsere persönliche Calamity Jane ist! Stecken Sie schon wieder in Schwierigkeiten,
Fran? Ich kann Sie auch nicht für fünf Minuten alleine lassen, wie?«
Wir alle drehten uns zu der neuen Stimme um. Sergeant
Parry stand in der Tür und grinste wie die fette Katze von
Cheshire. Sein rötlicher Stoppelbart glänzte in der blassen
Sonne.
»Hier gibt es nichts für die Kollegen von der Zivilabteilung«, sagte die Beamtin. »Wer hat Sie hergeschickt? Es ist
ein ganz gewöhnlicher Einbruch, nichts gestohlen, behauptet der Geschädigte jedenfalls.« Sie bedachte mich mit einem
vielsagenden Blick. »Möglicherweise ein häuslicher Streit.«
»Zerbrechen Sie sich nicht weiter den Kopf«, antwortete
Parry. »Ich übernehme von jetzt an. Ich bin bereits mit dem

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