Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
Vom Netzwerk:

Fall betraut.«
Die beiden Beamten wechselten Blicke. Die Frau zuckte
die Schultern, klappte ihr Notizbuch zu und bedachte mich
mit einem gemeinen Blick. Dann gingen sie.
Parry schloss hinter ihnen die Tür, drehte das »GESCHLOSSEN«-Schild herum und kam zu uns.
»So, fangen wir an«, sagte er zu Ganesh und mir. »Was ist
hier passiert?«
Bevor Ganesh anfangen konnte, seine Geschichte noch
einmal zu erzählen, gab es eine Unterbrechung. Von hinten
aus dem Hof kam ein lautes, misstönendes Pfeifen, gefolgt
von einem lauten Klappern und Klirren. Hitch betrat den
Laden und blieb misstrauisch stehen, als er uns sah. Hinter
ihm tauchte Marco auf, sah Parry und zog sich augenblicklich wieder außer Sichtweite zurück, wohl, um seinen privaten Vorrat an Gras in den nächsten Gully zu kippen.
Hitch hatte Parry ebenfalls identifiziert. »Ah, der starke
Arm des Gesetzes ist da, wie ich sehe. Sergeant Parry, nicht
wahr? Was ist passiert? Hatten Sie Sehnsucht nach uns?« Er
sah Ganesh mit seinem bandagierten Kopf an, dann mich.
»Hallo Süße. Hast du den armen Kerl wieder verprügelt oder
was?«
KAPITEL 8 »Es war nur ein Witz«, sagte ich
müde. »Das war Hitchs Vorstellung von einem Witz, weiter
nichts!«
Wir saßen oben in der Wohnung, Parry, Ganesh und ich.
Ganesh trank Tee und schluckte Aspirin und sah aus, als
würde er sich am liebsten still und leise in ein dunkles
Zimmer legen. Parry marschierte im Raum auf und ab und
untersuchte alles, und ich saß in dem Korbsessel, der an der
Decke hing, einem indischen Äquivalent für einen Schaukelstuhl.
Hitch war nach Hause geschickt worden. Parry hatte ihn
noch einmal gewarnt, den Mund zu halten und nicht über
die Geschehnisse zu reden. Marco war von ganz allein verschwunden.
»Schon gut, schon gut«, sagte Parry. »Ich habe auch nicht
geglaubt, dass Sie und er …«, er nickte in Ganeshs Richtung, »… dass Sie beide einen Streit gehabt haben. Oder
zumindest nicht, dass Sie sich haben hinreißen lassen. Geben Sie ihr Zeit, eh?« Er grinste mich an. Er hatte dringend
einen Besuch beim Zahnarzt nötig, eine professionelle
Zahnreinigung und Zahnsteinentfernung.
Ich dachte, falls ich mich je zu körperlicher Gewalt würde
hinreißen lassen, dann ganz gewiss gegen Parry.
»Übrigens«, sagte ich, »bevor wir zu anderen Dingen
kommen – ich wäre froh, wenn Sie endlich damit aufhören
könnten, jedermann meine private Geschichte zu erzählen.
Ich bin keine vorbestrafte Verbrecherin, deren Vorleben jeden in ihrer Umgebung etwas angeht.«
»Ah«, entgegnete er unbeeindruckt. »Sie hatten Besuch
von seiner Hoheit, richtig? Wie sind Sie mit unserem Wunderknaben ausgekommen?«
»Er hat eine Menge Aufhebens wegen dieser Fotos veranstaltet, aber er wollte mir nicht sagen, was es damit auf sich
hat.«
»Da gibt es auch nichts zu erzählen«, sagte Parry wenig
überzeugend.
»Hören Sie auf mit dem Käse, ja? Warum werden Sie
nicht müde, uns zu erzählen, dass wir nicht darüber reden
sollen? Ich, Ganesh hier, Hitch, Marco … der Einbrecher
von heute Nacht hat nach diesem Film gesucht, den die beiden im Waschraum gefunden haben, stimmt das etwa
nicht? Sagen Sie nicht, Sie wüssten es nicht mit Bestimmtheit – ich weiß es! Wer ist dieser Typ auf den Bildern?«
Parry grinste spöttisch. »Das ist ganz allein unsere Sache,
und Sie …«
»… und wir können es selbst herausfinden«, unterbrach
ich ihn.
Er funkelte mich an und schüttelte drohend einen dicken
Wurstfinger. »Das werden Sie nicht tun! Keine Detektivarbeit diesmal, Fran! Ich meine es ernst! Sie haben sich bereits
genug eingemischt und unsere Ermittlungen gestört. Sie
hatten kein Recht, diesen Film entwickeln zu lassen. Sie hätten die Sache für uns gründlich vermasseln können. Was ich
damit sagen will ist Folgendes: Sie werden den Mund halten
und nicht darüber sprechen.«
»Sicher, sicher«, sagte ich sarkastisch. »Ich halte den
Mund. Was bleibt mir auch anderes übrig? Schließlich weiß
ich nichts, und Sie verraten mir nichts.«
Er nickte. »Und dabei bleibt es auch. Sie halten die Klappe – es sei denn natürlich, es gibt noch etwas, das Sie der
Polizei zu erzählen vergessen haben. Jetzt wäre Ihre Chance,
falls Sie sich noch etwas von der Seele reden wollen, Fran.«
Parry unterbrach sich, und sein blutunterlaufener Blick
blieb auf meinem Pullover haften. Träum nur weiter, dachte
ich. Aber es bleibt nur ein Traum, so viel steht fest.
Parry bemerkte meinen Blick, errötete und

Weitere Kostenlose Bücher