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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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Tube Tomatenmark und etwas Brot. Ich
machte Rühreier mit Toast daraus.
Tig aß mit großem Appetit, und während wir vornehm
am Tisch saßen, verschlang Bonnie ihr Hundefutter aus einem verbeulten Napf, den Tig ebenfalls mitgebracht hatte.
Die beiden waren wirklich leicht zufrieden zu stellen, so viel
sei gesagt.
»Was werden deine Eltern zu Bonnie sagen?«, fragte ich
Tig.
Sie sah mich über den Rand ihrer Kaffeetasse hinweg an.
»Nun ja … das könnte ein Problem werden.«
Meine Zuversicht sank. »Problem?«
»Ja. Meine Mutter ist so eine perfekte Hausfrau, das habe
ich dir doch erzählt. Sie mag keine Tiere im Haus. Sie sagt,
sie verlieren überall Haare. Ich … ah, ich denke nicht, dass
ich Bonnie mit nach Dorridge nehmen kann. Ich dachte, na
ja, vielleicht magst du sie … oder du könntest ihr ein nettes
neues Zuhause suchen. Sie hat ein anständiges Zuhause verdient.« Die letzten Worte hatten erbärmlich geklungen.
Das mochte vielleicht bei alten Herren funktionieren, jedoch nicht bei mir. »Vergiss es«, sagte ich energisch. »Ich
nehme Bonnie nicht bei mir auf.«
In der Küche ertönte ein Scheppern, und dann tauchte
Bonnie auf. Sie hatte ihren leer gefressenen Napf im Maul,
trottete zu uns, ließ ihn vor uns fallen und bellte.
»Sieh nur«, sagte Tig. »Sie will uns sagen, dass sie Durst
hat. Sie ist blitzgescheit.«
Bonnie stieß ein aufgeregtes, hohes Bellen aus und fixierte mich einmal mehr mit diesem erwartungsvollen Blick in
den Augen, den ich inzwischen bereits kannte. Es war das
Hundeäquivalent für Tigs Kleinmädchengetue. Wenn du
Nein sagst, hast du mich bis ans Ende deiner Tage auf dem
Gewissen, sagte es.
»Stell dein Glück nicht auf die Probe!«, warnte ich die
Hündin.
Recht bald nach dem Essen machten wir es uns alle drei
behaglich für die Nacht. Es war ein langer, anstrengender
Tag gewesen.
Wie ich bereits erwähnt habe, war mein Schlafzimmer ein
umgebauter viktorianischer Kohlenkeller, der bis unter den
Bürgersteig reichte und durch einen kurzen Durchgang von
meinem Wohnzimmer aus zu erreichen war. Das Schlafzimmer war fensterlos, obwohl oben in der Decke, sprich im
Bürgersteig vor dem Haus, eine dicke Milchglasscheibe eingelassen war, die ein wenig Tageslicht hereinließ. Die Scheibe ersetzte die ehemalige Abdeckung aus Eisen über der
Kohlenrutsche. Ich zog mich für die Nacht in dieses kleine
gewölbeförmige Zimmer zurück und ließ Tig und Bonnie
aneinander geschmiegt auf meinem blauen Sofa im Wohnzimmer zurück.
Völlig erschöpft schlief ich auf der Stelle ein. Ich wurde
mitten in der Nacht von einer Hand aus dem Schlaf gerissen, die mich an der Schulter gepackt hielt und rüttelte.
»Fran?« Tigs Stimme war kaum mehr als ein Hauchen in
der Dunkelheit. »Wach auf, aber mach kein Geräusch!«
Ich war augenblicklich hellwach, und alle meine Sinne
waren aufs Äußerste angespannt. Ich konnte Tig nicht sehen, doch ich wusste, dass sie vor meinem Bett stand. Ich
hörte auch ein weiteres Geräusch wie von etwas, das sich
widersetzte, und wusste, dass sie Bonnie im Arm hielt.
»Was ist denn?«, flüsterte ich und schwang meine Beine
aus dem Bett. Ich stieß sie mit dem Fuß an, und sie wich zurück. Das Geräusch wiederholte sich, gefolgt von einem leisen Winseln.
Tig brachte den kleinen Hund energisch zum Schweigen,
und ich schätzte, sie hatte ihm die Hand über die Schnauze
gelegt, um ihn am Bellen zu hindern.
»Jemand versucht in die Wohnung einzubrechen!«, flüsterte Tig.
KAPITEL 11 Zusammen schlichen wir zurück
ins Wohnzimmer, wo genügend Licht von der Straßenbeleuchtung durch das nach vorne gehende Fenster fiel, sodass
ich Tigs Umrisse erkennen konnte. Bonnie zappelte in ihren
Armen wie ein kleiner Berserker, während sie verzweifelt
darum kämpfte, ihre Aufgabe erfüllen zu dürfen und den
Eindringling zu vertreiben.
Dieser stand draußen vor dem Fenster. Ich hatte die Vorhänge zugezogen, und so sahen wir lediglich eine undeutliche Gestalt mit erhobenen Armen, die den Rahmen abtastete. Es war ein altes Haus, und das Fenster besaß keine Doppelverglasung, leider Gottes, lediglich ganz normale altmodische Scheiben in einem Holzrahmen, die von Kitt gehalten
wurden. Das musste er vorher bereits erkannt haben, und
vielleicht hatte er geglaubt, es wäre ein Leichtes, sich Zugang
zu verschaffen. Und nun erkannte er, dass im Innern Sicherheitsriegel vorgeschoben waren.
In mir stieg ein Gefühl von Übelkeit auf, und ich war
froh, dass ich das kleine

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