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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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Ohr direkt darüber.
Auf der gleichen Seite besaß sie einen weiteren großen
braunen Fleck in der Flanke, und ihre Schwanzspitze war
braun. Die rechte Seite war – mit Ausnahme der Schwanzspitze – vollkommen weiß. Es war eigenartig, sie wirkte
wie zwei verschiedene Hunde, je nachdem, von welcher
Seite man sie ansah. Auf der einen Seite ein braunweißer, auf der anderen Seite ein reinweißer Rauhaarterrier.
»Was ist mit Futter für Bonnie?«, fragte ich.
»Keine Sorge, das hab ich mitgebracht.« Tig kramte in ihrem Seesack und brachte eine Dose Hundefutter zum Vorschein. »Sie macht keine Probleme, ehrlich nicht.«
Meine Aufmerksamkeit wanderte zu dem Seesack. »Ich
sehe, du hast all deine Sachen mitgebracht. Jo Jo wird augenblicklich merken, dass du gegangen bist, wenn er von
seinem Treffen zurückkehrt.«
»Ist mir egal. Ich hab’s getan. Jetzt gibt es kein Zurück
mehr.« Sie blickte sich im Wohnzimmer um. »Wo soll ich
schlafen?«
»Auf dem Sofa.« Ich zeigte auf das Sofa. Sie hatte Recht. Sie
konnte nicht zurück, und ich konnte sie nicht rauswerfen. Ob
es mir gefiel oder nicht, fürs Erste hatte ich sie am Hals.
Es gab noch etwas, das ich besser gleich mit ihr absprechen musste. »Dort ist das Badezimmer«, sagte ich und deutete auf die Tür. »Du kannst duschen, wann immer du
willst. Warum nimmst du nicht gleich eine heiße Dusche,
während ich uns etwas zum Abendessen mache?«
»Okay«, sagte Tig. »Schön, endlich mal wieder ein richtiges Bad benutzen zu können.«
Bonnie stieß ein kurzes, aufgeregtes Bellen aus.
»Ja«, sagte ich zu ihr. »Du kannst meinetwegen gleich mit
baden.«
Während Tig unter der Dusche stand, machte ich mein
Versprechen wahr und badete Bonnie. Ich ließ warmes
Wasser in den Spülstein meiner Küche laufen, nahm Bonnie
mit beiden Armen vom Boden hoch und stellte sie ins Wasser. Sie ließ sich ohne Gegenwehr hochheben, doch sie wurde nervös, als ich sie ins Wasser stellte. Sie schnüffelte misstrauisch, soff ein paar Schlucke und sah mich dann vorwurfsvoll an.
»Tut mir Leid, aber es geschieht nur zu deinem Besten«,
sagte ich und begann, sie von oben bis unten mit Spülmittel
abzuseifen, wobei ich sorgsam darauf achtete, dass nichts in
ihre Augen kam. Sie wand sich elend, fiepte leise, zog den
Schwanz ein und ließ die Ohren hängen, doch es half nichts.
Als ich mit ihr fertig war, sah sie aus wie eine ertrunkene Ratte.
Ich nahm ein altes Handtuch, wickelte sie darin ein und
hob sie aus dem Wasser, um sie auf den Boden zu setzen.
Meine Absicht war eigentlich, sie abzutrocknen, doch sie
hatte andere Pläne. Geschickt entwand sie sich meinem
Griff und trottete in Deckung, wo sie sich heftig schüttelte.
Wassertropfen stoben in alle Richtungen und landeten auf
Möbeln und Teppich.
»Hey!«, rief ich. »Hör sofort auf damit, und komm her …!«
Ich machte mich mit dem Handtuch in der Hand an die
Verfolgung, doch Bonnie war flinker als ich. Geschickt
quetschte sie sich durch schmale Ritzen, und jedes Mal,
wenn ich meinte, sie zu haben, legte sie einen kleinen Zwischensprint ein und entglitt meinem Griff aufs Neue.
Nach fünf Minuten war ich außer Atem. Für Bonnie war
die Jagd ein großartiges Spiel gewesen. Jetzt blieb sie stehen,
blickte mich schwanzwedelnd an und stieß ein aufmunterndes Bellen aus.
»Das Spiel ist vorbei«, sagte ich zu ihr und ließ mich auf
das Sofa fallen. Bonnie trottete herbei und ließ sich von mir
tätscheln. Die Jagd hatte ihr Fell fast trocken werden lassen,
und es fühlte sich nun seidig weich an. Die längeren Haare
legten sich in Löckchen. Statt nach schmutzigem Hund zu
stinken, roch sie nun nach Zitrone vom Spülmittel.
»Hey«, sagte Tig, als sie aus dem Bad kam, »sie sieht gut
aus!« Das Gleiche galt für Tig, sie sah um Klassen besser aus
als vorher, mit gewaschenen Haaren und einem frischen
Aussehen im Gesicht.
Ich kämpfte mich hoch und ging in die Küche, um das
Spülbecken sauber zu machen. Ich verspritzte großzügig
Bleichmittel, um sämtliches Ungeziefer und Keime zu vernichten, die von Bonnie abgefallen waren. Danach richtete
ich meine Aufmerksamkeit auf das Abendessen. Einen Gast
im Haus zu haben begann sich schnell als eine Menge Arbeit
zu erweisen.
Ich bin keine Köchin, und als ich meine Schränke öffnete,
erkannte ich, dass ich auch sonst keine gute Haushälterin
war. Ich fand ein halbes Dutzend Eier, den Rest einer Packung Pasta von der vergangenen Woche, zwei Dosen Bohnen, eine halb leere

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