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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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Schreibtisch und
schien zu dem Entschluss zu gelangen, seine vorherige Aussage zu revidieren. »Vielleicht bin ich ja interessiert zu erfahren, wer Rennie Duke erledigt hat. Ziemlich unüberlegt von
demjenigen, wer auch immer es getan hat. Also, falls ich etwas erfahre, lasse ich es dich wissen. Und wenn du was herausfindest, gibst du mir Bescheid, okay? Ein fairer Austausch, keiner wird über den Tisch gezogen.«
Ich war zwar nicht allzu glücklich über dieses Arrangement, doch ich versprach, es zu tun, falls sich etwas ergab.
Er fragte nach einer Telefonnummer, und ich musste ihm
die Nummer von Haris Laden geben. Ich erklärte, dass sie
Anrufe für mich entgegennahmen und meine Post, aber
dass sie sonst nicht mit mir in Verbindung standen. Er kritzelte die Nummer auf ein Blatt.
»Wir könnten dir eine anständige Perücke und Klamotten verpassen und dich zu einer Hostess machen«, sagte er
ohne aufzublicken. »Ein paar unserer Mitglieder stehen auf
Abwechslung. Und du bist auf jeden Fall anders.«
»Ich bin Schauspieler«, sagte ich würdevoll.
»Richtig, hast du bereits erwähnt. Sollte das nicht Schauspielerin heißen?«
»Das sagen wir heutzutage nicht mehr.«
»Ach, tun wir das?«, äffte er mich nach. »Kennen sie beim
Theater den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein
nicht mehr? In meinem Geschäft kennen wir ihn durchaus.«
Er bedachte mich mit einem verschlagenen Blick. »Also
doch nicht Detektiv, wie?«
»Doch, beides. Es ist nur so, ich hab im Moment keine
Rolle. Ich muss schließlich von irgendwas leben zwischen
den Engagements.«
»Ich hab eine Menge Schauspielerinnen zwischen den Engagements bei mir arbeiten, Kleine«, erwiderte er, was wahrscheinlich der Wahrheit entsprach.
»Aber diese hier nicht«, entgegnete ich und fügte höflich
hinzu: »Trotzdem, vielen Dank für das Angebot, Sir.« Ich
wollte ihn schließlich nicht beleidigen.
»Nicht nötig, mir zu danken. Troll dich einfach.«
Und ich trollte mich. Eine vollbusige Blondine in einer
Leopardenfelljacke, Leggings und Stilettos torkelte an mir
vorbei und grüßte unterwegs Harry den Türsteher. Offensichtlich traf gerade eine der Thespianerinnen zwischen
zwei Engagements zur Arbeit ein.
Harry musterte sie von oben bis unten, dann musterte er
mich.
»Sparen Sie sich Ihren Kommentar«, sagte ich. »Sie müssen es nicht noch mal sagen.«
KAPITEL 12 Mrs Marks führte ihre Kindertagesstätte im Vorderzimmer ihres Reihenhauses. Die Häuser
selbst, ein Dutzend identischer Gebäude, stammten aus der
Zeit um neunzehnhundert und waren aus rotem Ziegelstein
errichtet. Eine Tafel zwischen den oberen Fenstern des mittleren Hauses verkündete, dass diese Häuser die »IVY VILLAS« waren, Gott weiß, warum. Ich konnte nirgendwo Efeu
sehen. Es gab überhaupt keine Pflanzen in den Vorgärten,
wenn man einmal von den geschwärzten Überresten von
Unkraut absah, das sich in den Ritzen zwischen den glasierten Fliesen nach oben gearbeitet hatte. Das hier war eindeutig nicht Kew. Die Besitzer waren es offensichtlich leid gewesen, ihre Topfpflanzen nach draußen zu stellen, nur damit sie gestohlen wurden. Stattdessen stellten einige nun ihre Mülltonnen nach vorn.
Nummer vier der efeulosen Efeu-Villen hatte keine Mülltonne im Vorgarten und hob sich auch sonst ein wenig von
den übrigen Häusern ab mit seiner kornblumenblauen Eingangstür und der charakteristischen Dekoration des vorderen Erkerfensters im Erdgeschoss. Bunte Papierschmetterlinge und Ballons klebten an den Scheiben. Die Fensterrahmen waren im gleichen Blau gestrichen wie die Tür, und die
gemauerten Fenstersimse leuchteten gelb. Die Türklingel
spielte eine Melodie, die man üblicherweise mit Kinderliedern assoziierte, nur für den Fall, dass der Besucher noch
den geringsten Zweifel hatte, es könnte sich bei diesem
Haus nicht um eine kinderorientierte Einrichtung handeln.
Es war ein weiter Weg von Mr Allertons Silver Circle bis
hierher, in jeder Hinsicht.
Die Tür wurde von einer jungen Schwarzen in einem rosa
Overall geöffnet. In der freien Hand hielt sie ein SpielzeugTamburin.
»Hi«, sagte sie. »Sind Sie eine neue Mutter?«
»Nein«, antwortete ich. »Ich bin Fran Varady.«
»Hey, Sie werden erwartet.« Ich wurde hereingebeten. Im
Vorderzimmer hinter den verzierten Fenstern fand ich einen geschäftigen Bienenstock vor. Zwei Kleinkinder zerstörten methodisch alles in ihrer Reichweite mithilfe von Plastikhämmern. Eine kleine plumpe Person in einem Laufstuhl
flitzte

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