Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Titel: Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
Vom Netzwerk:
geht ja wohl nicht«, widersprach Jansen. »Gift gegen Beamte und Vierbeiner gehören nicht nur einer Zeitung, sondern allen Medien und Menschen.«
    »Es war doch nur ein harmloses Schlafmittel«, stellte ich richtig. »Alle sind nur ein bisschen eingenickt.«

Ein wenig Sonnenschein
    Erpresser machen ernst – Anschläge demonstrieren Macht der »Fantastischen Fünf« titelte ich kurze Zeit später. In der Unterzeile hieß es: Gift gegen Beamte und Hunde – Wird die Stadt vier Millionen zahlen?
    Die Antwort auf diese Frage gab mir Hauptkommissar Anton Brinkhoff kurze Zeit später. Ich hatte ihn angeläutet, um meinen Artikel noch mit ein paar Exklusivinformationen anzureichern. Der Krisenstab um Oberbürgermeister Gregor Gottwald hatte beschlossen, die Forderungen der Fantastischen Fünf zu erfüllen – um Schaden von der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern abzuwenden. Sie wollten also zahlen.
    »Wie soll die Geldübergabe ablaufen?«, fragte ich Brinkhoff.
    »Das ist noch nicht klar. Der Krisenstab hat zurzeit keinen Kontakt zu den Erpressern.«
    »Ist die Telefonnummer aus der Anzeige im Reviermarkt noch geschaltet?«
    »Die Leitung steht noch. In wenigen Minuten bekommen alle Medien eine offizielle Pressemitteilung. In der bittet die Stadt die Erpresser, Kontakt zwecks Geldübergabe aufzunehmen.«
    »Und was machen die Ermittlungen zur Identität der Täter?«
    Brinkhoff verstand nicht gleich, worauf ich hinaus wollte.
    »Die Zeichnungen!«, half ich nach.
    »Niemand nimmt diese Sache ernst«, behauptete der Hauptkommissar. »Die Fahndung nach Leon und Lena Pirelli läuft allerdings weiter. Wir verdächtigen die beiden übrigens nicht mehr, die wirklichen Erpresser zu sein. Die beiden sind kleine Betrüger, die eine solche Millionenerpressung niemals organisieren könnten. Wir suchen sie nur noch als Zeugen, die zufällig mit den Fantastischen Fünf in Kontakt gekommen sind.«
    »Das freut mich für die beiden. Und die Bilder? Warum hat Lena fünf Männer gemalt und sie als Fantastische Fünf bezeichnet?«, blieb ich am Ball.
    »Ein Gag. Das Mädchen wurde vielleicht gezwungen, die fünf Männer zu zeichnen, um ein bisschen Verwirrung zu verursachen. Man hat ihr irgendwelche Fotos gegeben. Oder glauben Sie, Erpresser lassen sich porträtieren und deponieren ihre Steckbriefe in der Wohnung, damit Frau Grappa vom Tageblatt sie findet?«
    »Könnte sein, dass es eine falsche Spur ist«, räumte ich ein. »Doch wo gibt es Fotos von den fünf Männern, die jemand Lena zum Abmalen geben konnte?«
    »Auch das haben wir überprüft. Ali Tabibis Foto war mehrmals in den Zeitungen abgebildet – auch in Ihrem Blatt – als er Ärger mit der Steuerfahndung hatte. Außerdem zierte sein Kopf jeden Werbeprospekt für die Orientteppiche. Der Flughafenchef, der Oberstaatsanwalt und der Apotheker sind Vorstandsmitglieder des Klubs Sunshine – vor zwei Monaten waren alle drei in der Fußballzeitschrift Kicker zu sehen – als Ausrichter eines Jugendfußballturniers für sozial benachteiligte Jugendliche.«
    Warum hatte Klima bestritten, May und Kossmann näher zu kennen, wo die drei doch im Vorstand dieses Klubs saßen, schoss es mir durch den Kopf, hier stinkt was.
    »Gute Arbeit, Herr Brinkhoff«, lobte ich. »Die Kripo hat ja echt was auf dem Kasten. Jetzt fehlt nur noch Solo – ich meine Mustafa Rotberg. Wo könnte die Malerin ihn gesehen haben?«
    »Auch kein Problem. Vor zwei Monaten hat er einen Preis für ein Foto aus dem Bosnien-Krieg bekommen. Über die Preisverleihung wurde in einer Fachzeitschrift berichtet. Alles klar, Frau Grappa?«
    »Ich muss Ihre Informationen erst mal verdauen«, gestand ich. »Dieser Sunshine-Club – was ist das für eine Gruppe? Gehen die gemeinsam einmal pro Woche zur Sonnenbank?«
    »Das vielleicht auch. Sunshine – das ist ein exklusiver Zirkel – so ähnlich wie Lions oder Rotary . Leute, die glauben, was Besonderes zu sein, haben sich hier zusammengeschlossen und bringen ab und zu ein wenig Sonne ins Leben armer Menschen.«
    »Brinkhoff! Das klingt ja ziemlich ironisch. Könnten Tabibi und Solo da auch drin sein?«
    »Nein. Herr Tabibi ist Ausländer, und Herr Rotberg hat kein Geld. Das sind absolute Zugangssperren für den Sunshine-Club .«

Die Geldübergabe
    »Warum gerade Kossmann?« Ich konnte nicht fassen, was da aus dem Fax-Gerät auf meinen Schreibtisch geflattert war. Absender war das Bierstädter Polizeipräsidium, die Pressemitteilung war vertraulich – also wieder

Weitere Kostenlose Bücher