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Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Titel: Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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ein verdammtes Phantom, das überhaupt nicht existiert«, gähnte ich. »Ihr hattet recht.«
    »Vielleicht sind die fünf Männer auf den Bildern nicht die Täter, sondern die Opfer«, mischte sich Solo ein. »Erst Tabibi, jetzt Kossmann. Wenn Klima, May und ich auch noch umgebracht werden, stimmt die Theorie.« Er lachte heiser.
    Ich sah ihn überrascht an. Solo hatte irgendwas gesagt, was ein Klicken in meinem Gehirn ausgelöst hatte. Der Gedanke streifte mein Bewusstsein – und verschwand wieder. Täter und Opfer. Zwei der Fantastischen Fünf waren tot. Klima, Kossmann und May waren Mitglieder im Sunshine-Club . Ich sollte mich doch mal um diesen Verein kümmern, dachte ich.
    Als Solo und ich draußen vor der Tür standen, atmete ich durch. Die Luft war klar und frisch. Es war die Stunde, in der noch alles verstummt war.
    »Ich brauche was zu trinken«, gestand Solo. Er hustete, und es klang gar nicht gut.
    »Ich auch«, stimmte ich zu. »Aber wo?«
    Es war halb drei. Die einzigen möglichen Quellen mit alkoholischen Getränken waren die Großmarktkneipe oder meine Wohnung. Letztere war schneller erreichbar.
    »Zu mir«, entschied ich.
    Solo nickte. Ich betrachtete ihn, während wir zum Parkplatz des Verlagshauses schlichen. Er sah nicht gerade aus wie das blühende Leben. Alkohol und Zigaretten hatten seinem Körper zu schaffen gemacht, das Haar begann schütter zu werden, das Wieselgesicht war gelblich-bleich. Das Einzige, das Solo von seiner libanesischen Mutter geerbt hatte, waren die klassische Arabernase und die Eigenart, innerhalb kurzer Zeit eine sonnenbraune Hautfarbe kriegen zu können.
    Wir stiegen in meinen Wagen. Die Straßen waren fast leer. Ich fuhr los.
    »Alkohol ja, Zigaretten nein«, sagte ich, als wir meine Wohnung erreicht hatten. »Ist das klar?«
    »Nur wenn du viel Alkohol im Haus hast«, brummte Solo, »dann verzichte ich auf die Zigaretten. Hast du?«
    »Zwei oder drei Flaschen Wein. Und ein Fläschchen Grappa.«
    »Okay. Das reicht gerade. Und was trinkst du?«
    In meinen vier Wänden angekommen, öffnete ich die Fenster. »Mach's dir bequem.« Ich deutete aufs Ledersofa, in das sich Solo umgehend fallen ließ. »Ich hol den Wein aus dem Keller.«
    Drei Minuten später hatte ich zwei Flaschen Rioja im Arm. Als ich den Wein in der Küche entkorkte, hörte ich Solos Stimme. Schnell schlich ich zur Wohnzimmertür und lauschte.
    »Ich weiß, dass es spät ist. Sie holt gerade Wein aus dem Keller. Ja, das finde ich auch, aber ...«
    Solo brach das Gespräch ab. Er ahnte wohl, dass ich hinter der Tür stand.
    Ich trat ein. Er hatte den Hörer aufgelegt. »Mit wem hast du gerade telefoniert?« Meine Stimme war hart.
    »Er hat seinen Namen nicht gesagt. Er wollte dich sprechen.«
    »Du lügst«, behauptete ich. »Warum sollte mich jemand um diese Uhrzeit anrufen?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich habe keine Ahnung von den Telefongewohnheiten deiner Bekannten!« Solo verfuhr nach dem Motto, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Er begann wieder zu husten. »Krieg ich nun mein Quantum Alkohol, oder nicht?«
    »Sicher. Vielleicht lockert das deine Zunge! Ich hab das Gefühl, dass du mich in den letzten Wochen ordentlich belogen hast! Immer, wenn etwas passiert ist, tauchst du ab und kommst erst dann zurück, wenn die Story wieder heiß wird.«
    »Du bist zu misstrauisch«, meinte Solo und grinste schief. »Der Anruf eben war wirklich für dich. Ein Mann. Gute Stimme. Er schien von weit her anzurufen.«
    Nik!, fuhr es mir durch den Kopf. Er könnte es gewesen sein. Ich füllte zwei Gläser. Solo leerte seins mit zwei gierigen Zügen.
    »Das ist guter, alter Rioja«, sagte ich, »eigentlich zu schade, um ihn so runter zu stürzen.«
    Solo schloss die Augen und atmete tief durch. Er hatte wohl längere Zeit nichts mehr getrunken.
    »Also, ich warte!«
    »Worauf?«, kam es entgeistert.
    »Auf Erklärungen!«
    »Wie du willst. Die Sache ist nicht so geheimnisvoll, wie du vielleicht glaubst.« Solo griff nach der Flasche und füllte sein Glas.
    »Die Sache mit der Leiche habe ich dir ja schon erklärt. Die Wahrsagerin, die mir versprochen hat, dass ich Engelchen wiedersehe, wenn ich in einem toten Haus einen toten Mann finde. Dass es Tabibi sein würde, habe ich natürlich nicht geahnt.«
    »Was hattest du mit Mamoud Tabibi zu besprechen? Ich habe dich einige Tage später im Teppichladen gesehen.«
    »Ich kenne Mamoud«, erklärte Solo, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. »Immerhin sind wir

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