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Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Titel: Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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ausgesucht.«
    »Und woher weißt du das alles?« Mir kam die Situation langsam unheimlich vor.
    »Ich habe einen Informanten im Krisenstab und höre den Funkverkehr schon seit einer Stunde ab«, erklärte der Fotograf. »Die Täter haben Kossmann angewiesen, eine der drei Telefonzellen auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes anzusteuern. Das war vor einer halben Stunde.«
    »Ich bin auf dem S-Bahnsteig 1 b. Bisher keine Kontaktaufnahme. Ich wurde angewiesen, einen gewissen Ort aufzusuchen.«
    Wir hörten eine Tür ins Schloss fallen. »Jetzt ist er auf dem Klo«, mutmaßte Solo.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Er sprach von einem gewissen Ort«, zitierte Solo. »Was kann das wohl sein?«
    »Ich habe eine weitere Anordnung gefunden. Ich verlasse den Ort.«
    Wieder schlug eine Tür. Einige Minuten waren nur Schritte zu hören.
    »Kann die Polizei mit Kossmann wirklich keinen Kontakt aufnehmen?«
    »Sie darf es nicht«, antwortete der Fotograf. »Wenn die Bullen mit ihm reden, ist alles zu Ende.«
    »Verdammt ausgeklügelt«, wunderte ich mich.
    »Gespenstisch«, murmelte Peter Jansen.
    »Wer sind Sie? Sie können doch nicht ...« sagte Kossmann mit Entsetzen in der Stimme.
    Wir hielten den Atem an. Jemand hatte Kontakt mit dem Geldkurier aufgenommen.
    »Man hat mir etwas über den Kopf gezogen. Ich kann nichts mehr sehen. Was wollen Sie von mir?« Die Stimme des Apothekers drückte Hilflosigkeit und Entsetzen aus.
    »Der arme Mann«, murmelte ich.
    »Es ist so schrecklich dunkel. Ich ... ich kann nicht mehr. Nein, was soll das? Lassen Sie mich doch ... Hilfe ... Ich kann nicht mehr atmen ... Hilfe!«
    Durch das Funkgerät war jetzt nur noch Kossmanns Keuchen zu hören. Er schien keine Luft mehr zu kriegen.
    »Oh Gott«, schrie ich. »Die bringen ihn um. Warum tut denn keiner was?«
    »Still, Grappa«, brüllte Jansen.
    »Hör doch mal! Was ist das?«
    Ich verstummte. Solo drehte den Ton weit auf. Kossmanns Stöhnen war ein leises Röcheln geworden.
    »Da!«
    Leise Musik erreichte unsere Ohren. Violinmusik. Leon, dachte ich panisch, also doch! Kossmann gab inzwischen keinen Laut mehr von sich. Die Musik kam näher. Sie war melodisch und zart. Der Geigenspieler musste direkt vor dem Apotheker stehen.
    Auf meiner Stirn stand kalter Schweiß. Dann brach die Musik ab. Wir hörten sich entfernende Schritte. Das war's.
    »Er ist tot«, sagte ich mit schleppender Stimme. »Man hat ihn einfach umgebracht.«
    »Mensch, Grappa!«, rief Jansen aufgeregt. »Hast du die Musik gehört? Das war dein Geigenspieler!«
    »Sieht so aus, aber ... ich glaub's einfach nicht«, flüsterte ich. Mir war schlecht.
    Solo fummelte an dem Funkgerät und stellte den Polizeifunk ein. Eine Einsatzhundertschaft war dabei, den Hauptbahnhof zu umstellen, die Straßen wurden gesperrt, alle Passanten kontrolliert. Hubschrauber wurden angefordert, Autobahnen überwacht und anderes mehr. Die übliche Polizeiroutine begann abzulaufen.
    Eine halbe Stunde später erreichte uns eine Nachricht aus dem Polizeipräsidium. Der Krisenstab teilte mit, dass James Kossmann ermordet worden war. In einem S-Bahn-Tunnel hatten Unbekannte den Koffer mit den vier Millionen geraubt und den Überbringer des Geldes mit einer Plastiktüte erstickt. Die Fahndung nach Leon Pirelli, dem Geigenspieler, wurde noch in dieser Nacht erheblich ausgeweitet.

Lange Nacht, langer Morgen
    »Ich bin fertig«, sagte ich erschöpft. »Ich kann diesen Artikel nicht mehr schreiben.«
    »Ich dachte, du bist ein Profi«, meinte Jansen ärgerlich. »Es geht nicht um hundert Zeilen, sondern um eine knappe Meldung für den Teil des Mantels, der noch nicht gedruckt ist. Der Rest folgt bei Tageslicht.«
    »Bitte, Peter! Fummel du die dreißig Zeilen zusammen«, bat ich.
    »Warum machst du ausgerechnet jetzt schlapp? Mitleid, Betroffenheit – oder was? Du kanntest Kossmann doch gar nicht näher!«
    »Stimmt.« Ich stand auf, um meine Sachen zu packen. »Er war ein völlig harmloser Mensch, der keiner Fliege was zu leide tun konnte. Es ist völlig sinnlos. Warum haben sie ihn umgebracht? Es hätte doch gereicht, wenn sie die vier Millionen genommen hätten.«
    »Wenigstens ist jetzt sicher, dass Kossmann nicht zu den Fantastischen Fünf gehörte. Das trifft wahrscheinlich auch auf die anderen zu. Herrn Rotberg zum Beispiel.« Jansen warf einen Blick auf Solo.
    »Es sei denn, die bringen sich in diesem Fünfer-Klub gegenseitig um«, setzte er nach. Jansen war müde.
    » Die Fantastischen Fünf sind also doch

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