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Grappa 13 - Grappa und die acht Todsuenden

Grappa 13 - Grappa und die acht Todsuenden

Titel: Grappa 13 - Grappa und die acht Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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mit dem wir zusammenarbeiten, hat die Sachen angeliefert.«
    »Keine Kellner, kein anderes Personal?«
    »Nein. Die Kundin sagte, dass sie eigenes Personal mitbringen würde. Die Firma hat das Essen in der Villa nur abgestellt und ist wieder gefahren.«
    »Wie ist die Frau an den Schlüssel gekommen?«
    »Ich habe ihn im Schließfach hinterlegt. Direkt vor dem Eingang zu meinem Büro.«
    »Warum keine persönliche Übergabe?«
    »Die Kundin war nicht sicher, ob sie während der Geschäftszeiten kommen konnte. Deshalb habe ich den Schlüssel ins Fach gelegt. Es war nicht verschlossen, sie konnte ihn sich einfach so nehmen.«
    Mein Blick fiel auf die Liste.
    »Darf ich?«, fragte ich pro forma und griff nach dem Schriftstück.
    Sieben Namen inklusive Adressen und Telefonnummern prangten in fetten Lettern auf dem Papier.
    Johannes Schadewald und Hartmut Freudenreich standen an erster und zweiter Stelle, die kannte ich ja schon, aber die anderen fünf Namen waren mir neu. Ich las:
    Mandy Turner
    Dr. jur. Botho Müller
    Schwester Barbara Odel
    Richard Borchert
    Monika Keller
    »Mandy Turner«, las ich vor. »Sie wohnt in Großbritannien. Wie kommt sie zu einer Einladung nach Bierstadt?«
    »Ich habe mit ihr telefoniert«, antwortete Odysseus Odenski. »Sie sprach ganz gut Deutsch, sie war Lehrerin. Sie kannte Bierstadt, hat hier mal als Au-pair-Mädchen gearbeitet. Vor etwa zwanzig Jahren.«
    Elektrisiert schaute ich Odenski an. »Wie hießen die Leute, bei denen sie beschäftigt war? Die Gastfamilie?«
    »Den Namen hat sie nicht gesagt. Nur, dass es eine – wie sagte sie? – Tragödie gegeben hat und sie ihren Aufenthalt in Deutschland vorzeitig abbrechen musste.«
    In meinem Inneren stieg eine Welle der Erregung auf. Brinkhoff hatte auch schon in diese Richtung gedacht: Die Lösung zu dem Fall musste in einer Begebenheit zu finden sein, die Jahre zurücklag und mit der alle sieben Toten zu tun hatten.
    Ich bat Odenski um eine Kopie der Namensliste, erhielt sie und verabschiedete mich.
    »Ihr Fotograf wartet draußen«, teilte mir Vanessa mit. Ich sah Big Mäcs Visitenkarte neben ihrem Computermonitor liegen. Die Frisur der Vorzimmerdame war ein wenig derangiert, die Wangen hochrot.
    Er hatte wohl wieder die Nummer: »Ich bin Fotograf und bring dich ganz groß raus, Kleines« abgezogen, ein Trick, der trotz jahrzehntelanger emanzipatorischer Mädchenerziehung noch immer erstaunlich gut klappte.
    »Und?«, fragte ich den Fotografen. »Was hast du ihr erzählt? Die Maus ist ja ganz zerzaust.«
    »Sag du zuerst!«
    »Ich hab die sieben Namen der Toten und weiß, dass der Auftraggeber für den Abend eine Frau war, die aber leider niemand gesehen hat.«
    »Und ich weiß ...«, Big Mäc gefiel die Situation, er zog genüsslich an einem Brennstab, »... dass Odenski die Frau doch gesehen hat. Er hat ihr aufgelauert, als sie den Schlüssel aus dem Fach holte.«
    »Das ist ein Hammer!«
    »Vanessa hat ihn ihrerseits beobachtet und ihn darauf angesprochen. Geile Sache, das.«
    »Und?«
    »Er hat es abgestritten.«
    »Das ist wirklich interessant. Bruder, weißt du was?«
    »Nee?«
    »Manchmal haben wir mehr Glück als Verstand. Und jetzt erzähl mal, wie du sie weich geklopft hast.«
    »War nicht schwer«, erklärte er. »Ein paar nette Worte, die Aussicht auf eine Einladung zum Pferderennen.«
    »Auf so was fallen Frauen immer noch rein?«, wunderte ich mich.
    »Frauen, ja«, grinste Big Mäc.

Aufgabenteilung
    Wieder im Büro heftete ich einen Bogen Papier mit Zwecken an die Wand, klebte die Fotos von Schadewald und Freudenreich darauf, darunter Zettel mit den Worten GULA und SUPERBIA und die Texte aus den Psalmen . Ich ließ viel Platz frei, immerhin erwartete ich noch weitere fünf Fotos und Bewertungen ihrer Sünden.
    Es klopfte. Es war Nikoll, die eifrig im Leben des Toten Nummer zwei herumrecherchiert hatte, und sie hatte gute Arbeit geleistet. Sie legte mir einen Bericht vor, der das Leben des Diplompsychologen Dr. Hartmut Freudenreich so vollständig darstellte, wie es in der kurzen Zeit zu recherchieren war. Alles war fein säuberlich aufgelistet, Quellenangaben, Uhrzeit der Gespräche und die Telefonnummern waren notiert.
    »Das hat du ziemlich perfekt gemacht«, lobte ich Nikoll.
    »Danke. Auf dem letzten Blatt habe ich dir Freudenreichs Aktivitäten zusammengestellt. Angefangen hat er seine Laufbahn als kleiner Psychologe, der sich mit Gerichtsgutachten über Wasser hielt.«
    »Hat er vielleicht auch Angeklagte in

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