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Grappa 17 - Grappa und die Nackenbeisser

Grappa 17 - Grappa und die Nackenbeisser

Titel: Grappa 17 - Grappa und die Nackenbeisser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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schwieg.
    »Wollen Sie, dass ich Ihre Beine in den gleichen Zustand versetze wie Ihre Arme?«
    Ich schüttelte den Kopf und krächzte: »Vierunddreißig.«
    »Die Zahl des Saturn«, stellte er fest. »Wo ist der Schlüssel für das Schließfach?«
    »Ich habe ihn in dem Geldsinstitut gelassen«, log ich. »Es war mir zu gefährlich, ihn mit mir herumzutragen. Sie bekommen ihn, wenn Sie den Code nennen.«
    Er untersuchte noch einmal den Inhalt meines Beutels und griff in die Taschen meiner Jacke.
    »Ich sage die Wahrheit«, beteuerte ich.
    »Na gut. Dann entschuldigen Sie mich jetzt bitte, Frau Grappa. Ich habe einen wichtigen Termin bei der Bank.«
    »Haben Sie Lilo umgebracht? Und was ist mit Wunsch und Schott?«
    Wachlin antwortete nicht, steckte Kamera und Papier in sein Jackett, platzierte die Tasche auf den Stuhl neben mir und legte einen Zehn-Franken-Schein auf den Tisch.
    »Bezahlen Sie davon bitte mein Wasser? Das Wechselgeld dürfen Sie behalten.«
    »Was ist mit meinen Armen, Sie verdammter Kerl!«, rief ich ihm hinterher.
    »Das wird schon wieder«, lachte er höhnisch.
    Frauenblicke folgten Wachlin, als er sich federnden Schrittes entfernte.
    Ein leichter Schmerz und ein starkes Kribbeln machten sich in meinen Armen bemerkbar, das Blut begann wieder zu zirkulieren und zehn Minuten später konnte ich alle Gliedmaßen normal benutzen.
    Ich bezahlte die Rechnung und ließ mich schnurstracks zum Flughafen bringen. Dort kaufte ich in einem Elektronikladen eine Zwillingsschwester meiner Digitalkamera, begab mich in die Sicherheitszone und verkroch mich bis zum Abflug in einem Bistro.

Der Dilettant vom BKA
    Jansen holte mich am Flughafen ab. »Ich bin froh, dass du wieder da bist, Grappa«, atmete er auf.
    »Fast wäre es doch noch schiefgegangen«, erzählte ich.
    »Was ist denn passiert?«, schreckte er auf.
    »Ich erzähl dir gleich alles. Fahren wir zur Kripo?«
    »Ja. Brinkhoff wartet im Präsidium auf uns.«
    »Dann los!«
    Jansen hatte seinen Wagen direkt vor dem Terminal im absoluten Halteverbot geparkt. Ein Polizist betrachtete die Karre eingehend.
    »Wir sind schon wieder weg«, sagte ich.
    »Der Abschleppwagen ist gleich da«, meinte der Ordnungshüter.
    »Dann bestellen Sie ihn bitte wieder ab«, sagte Jansen. »Und entschuldigen Sie. Kommt nie wieder vor.«
    »Da wird aber eine Anfahrtsgebühr fällig«, kündigte der Polizist an.
    »Ja, ja, ich weiß. Schicken Sie mir die Rechnung.«
    »Dann gute Fahrt.«
    »Ach, Grappa«, seufzte mein Chef. »Es tut verdammt gut, einfach so sagen zu können: Schicken Sie mir die Rechnung. Ich gewöhne mich nur langsam dran, aber es geht immer besser. Manchmal wache ich morgens auf und glaube, dass ich alles nur träume.«
    »Denk dran, dass ein Mörder frei herumläuft«, mahnte ich. »Erst wenn wir den haben, kannst du dich wirklich entspannen.«
    Wir erreichten das Präsidium und Jansen lenkte seinen Wagen auf den Besucherparkplatz.
    Als wir Brinkhoffs Büro betraten, telefonierte er noch. Er deutete auf die Besucherstühle.
    »Dann hätten Sie von Anfang an mit offenen Karten spielen müssen«, sagte der Hauptkommissar ärgerlich zu seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung. »So viel Dilettantismus hätte ich von Ihrer Dienststelle nicht erwartet.«
    Ich spitzte die Ohren. Das klang nach Streit.
    »Ich werde das tun, was ich für richtig halte«, polterte Brinkhoff und knallte den Hörer auf die Gabel.
    »Ist was?«, fragte ich.
    »Allerdings.« Er sah mich an und schüttelte den Kopf. Dann prustete er los.
    Jansen und ich wechselten fragende Blicke.
    »Das war eine reife Leistung, Frau Grappa«, lachte Brinkhoff. »Sie haben den Klugscheißer vom BKA ausgetrickst. Der sitzt jetzt in Zürich im Knast.«
    »Was hast du getan, Grappa?« Jansen war bleich geworden.
    »Er redet von Wachlin! Der Typ ist einer von den Guten?«, fragte ich. »Ich dachte, der sei ein Killer der Organhandelmafia.«
    »Kann mir mal jemand sagen, um was es hier eigentlich geht?«, fragte Jansen.
    »Salmon Wachlin hat mir in Zürich aufgelauert«, erklärte ich. »Und hat den Code für Konto und Schließfach erpressen wollen. Den hatte ich aber bei meinem Besuch in der Bank spontan geändert. Und dann hat er mir meine Kamera weggenommen, mit der ich die Papiere im Fach der Swissfirst Bank abfotografiert hatte. Und meine Arme einschlafen lassen.«
    »Du lieber Himmel!«, stöhnte Jansen. »Wenn man dir schon mal Ausgang gewährt.«
    »Frau Grappa hat ihn mit einem falschen Code

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