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Grappas Gespuer Fuer Schnee

Titel: Grappas Gespuer Fuer Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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war bleich geworden.
    »So ein Spinner!«, zischte ich. »Ich möchte mal wissen, was der mit der ganzen Sache zu tun hat.«
    »Er war auch bei der Party im Rathaus«, erklärte sie. »Er ist mit der Frau zusammen, die das alles organisiert hat – glaube ich.«

    Eine halbe Stunde später hatte ich die Rechnung bezahlt und Anna Wachowiaks Handynummer gespeichert. Sie war damit einverstanden, dass ich ihr Pöppelbaum schickte, um ein paar hübsche Fotos von ihr zu machen.
    Lady Cora winkte mir fröhlich zu, setzte sich in ihren zusammengefickten Sportwagen und brauste los.
    Rudi Gies ging mir nicht aus dem Kopf. Er hatte Lady Cora bedroht und steckte in der Sache mit drin. Aber wie? Und wie tief?
    Zu Hause gab ich seinen Namen bei Google ein und wartete. Die Anzahl der Treffer war erstaunlich. Gies hatte einige Jahre bei einem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender gearbeitet, bis der ihn entließ. Der werte Kollege hatte sich von Firmen dafür bezahlen lassen, dass er ihre Namen vor laufender Kamera erwähnte. Kurz darauf stellte eine Zeitung, die gerade dabei war, einen Privatsender aufzubauen, Gies als Berater ein.
    Im Spiegel -Archiv stieß ich schließlich auf einen Artikel mit der Überschrift:

    ALTHERRENSEX UND SOFTPORNOSTREIFEN
    Der Kunde im Dessous-Geschäft hatte einen Spezialwunsch. Angeblich, um zu erfahren, was seiner Freundin stehen könnte, bat er die Verkäuferin, ihm Reizwäsche vorzuführen.
    Die Frau ging darauf ein. Was sie nicht wusste: Sie wurde mit versteckter Kamera gefilmt – ausgerechnet von einem Fernsehteam der sonst so seriösen Allgemeinen Frankfurter Zeitung (AFZ), dem bekanntesten deutschen Meinungsblatt.
    Auch andere scharfe Sachen ließ Tele-AFZ- Chefredakteur Rudi Gies (53) an sieben Drehtagen ablichten, etwa wie sich bei einem Gesellschaftsspiel drei Frauen und zwei Herren entblößten. Und bei einer Bochumer Filmfirma erstand Gies vier Stunden Filmmaterial, das angehende Sex-Schauspielerinnen (»Jacqueline will zum Pornofilm«) hautnah bei Bewerbungsinterviews zeigt.
    Aus den besten Szenen bastelte Gies sieben Episoden für 28 Minuten soften Altherrensex, von ihm als Pilotfilm für eine Serie auf RTL geplant.
    Der peinliche AFZ- Streifen ist inzwischen unter Verschluss. Eine Cutterin hatte die Geschäftsleitung, die von Gies’ Treiben nichts wusste, über den »Schweinkram« am Schneidetisch informiert. Gies soll der AFZ 10.000 Euro Schadensersatz zahlen. Doch erst als ruchbar wurde, Gies (Monatsgehalt: 7.300 Euro) habe von Produktionsfirmen Bestechungsprovisionen für Aufträge kassiert, feuerte die AFZ ihren TV-Chefredakteur.
    Warum hatte der Verlag uns diesen Vogel in die Redaktion gesetzt? Morgen würde ich Rudi Gies zur Rede stellen und Peter Jansen informieren.
    Neue Fotos braucht das Land
    Wayne Pöppelbaum war hellauf begeistert über den Auftrag, Lady Cora zu fotografieren. Die beiden verabredeten sich für eine Fotosession am Nachmittag.
    »Muss ich vorher noch zum Friseur?«, fragte er.
    »Wer schöner ist als du, der ist geschminkt«, beruhigte ich ihn. »Ich hätte gerne Close-ups von allen Seiten. So ein bisschen verrätselt. Verstehst du, was ich meine?«
    »Femme fatale?«
    »Nein, dazu ist sie ein bisschen zu jung«, meinte ich. »Eher so Ich-will-Spaß-mäßig.«
    »Also eine junge Frau, die ein unkompliziertes und tabuloses Verhältnis zur eigenen Sexualität hat, weil sie sich zu ihrem Körper bekennt?«
    »Wayne! Du bringst dich ja richtig ein! Du denkst doch sonst nicht nach«, griente ich.
    »Verdammtes Biest, Grappa!«
    Jansen hatte uns reden gehört und kam neugierig näher. »Und? Wie war es? Hat sich das Geld gelohnt?«
    »Sie hat voll ausgepackt«, jubelte ich. »Ich erzähle dir gleich alles in deinem Büro. Aber ich brauch erst einen Kaffee. Für dich auch?«
    Selbstverständlich. Ich nahm den Weg zur Kaffeeküche und traf auf Susi, die ihren Salat in den Kühlschrank bugsierte. Sie fastete, um attraktiv zu sein – für Georg, den gutherzigen Gurkenbauern oder Raimund, den rüstigen Rübenwirt bei Bauer sucht Frau.
    »Na, Susi, wie viel hast du denn schon runter?«, fragte ich.
    »In meinem Alter klappt das nicht mehr so ohne Weiteres«, jammerte sie. »Ich faste und faste und es ist noch nicht mal ein Kilo.«
    »Genau! Deshalb versuche ich es erst gar nicht«, grinste ich zufrieden. »Außerdem: Glaubst du, dass deine Bauern umgekehrt auf irgendwas verzichten, nur weil du sie in der Pampa besuchen kommst?«
    Susi zuckte die Schultern und

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