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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Park und gebadet im Licht der Sonne, ragte der sechsstöckige Bau knapp über die Wipfel der Bäume, mit deren Laub der Wind spielte.
    Die Anfahrt führte in einem weiten Bogen durch den Park, vorbei an den Abstellplätzen für die Fahrzeuge der Gäste und an breiten Blumenbeeten, die eine nahezu tropische Farbenpracht entfalteten. Jenseits davon glitzerte das Wasser eines der beiden Pools. Auf der Rückseite hörten wir vom Tennisplatz das rhythmische Tack-Tack.
    »Nobel, nobel«, sagte Suko, als der Wagen hielt. »Die CIA scheint Geld zu haben.«
    »Ich fürchte nur, daß wir die Oase hier nicht lange genug genießen können.«
    »Pessimist.«
    »Nein, Realist.« Ich zahlte die Rechnung. Wir nahmen unser Gepäck und hatten die Griffe der Koffer kaum berührt, als zwei Pagen erschienen und uns die Dinge abnahmen.
    Hinter ihnen schritten wir auf die Glasfront des Eingangs zu, bei der sich die Tür automatisch zurückschob.
    Da wir durch die Treppe etwas erhöht standen, fiel mein zurückgeworfener Blick über den Pool, die Liegestühle und die Open-Air-Bar, wo zwei Mixer sich um das Wohl der Gäste kümmerten. Die meisten Liegestühle waren belegt. Ich sah die braungebrannten Körper der Männer und auch die Frauen in mehr oder minder knappen Einteilern und Bikinis.
    So ließ sich das Leben aushalten. Die Empfangshalle war angenehm temperiert. Air-condition und zwei Springbrunnen sorgten dafür. Dezentes Klavierspiel drang durch die Halle und half ebenfalls mit, eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen.
    Mit einem freundlichen Lächeln wurden wir begrüßt. Ich sagte unsere Namen auf.
    »Ja, für Sie sind zwei Zimmer reserviert worden.« Das Mädchen lächelte noch freundlicher, bevor es uns die Schlüssel überreichte. »Man wird sich um Ihr Gepäck kümmern.«
    »Danke.«
    Der Lift war groß genug, um Suko, mich und die beiden Pagen aufzunehmen. Unsere Zimmer lagen im dritten Stock. Kein langer, muffiger Hotelgang nahm uns auf. Die Scheibe eines Lichthofes ließ genügend Helligkeit durch, damit der Gang freundlich erschien. Die Zimmertüren wurden aufgeschlossen. Die Pagen betraten als erste die Räume und zogen die herabgelassenen Jalousien hoch. Unser Blick fiel auf den Pool an der Vorderseite. Zwei Schwimmerzogen dort mit kraftvollen Bewegungen ihre Bahnen.
    Ich gab ein Trinkgeld, dann wurde ich, mit guten Wünschen versehen, allein gelassen.
    Nicht lange. Eine halbe Minute später betrat Suko bereits den Raum, als ich dabei war, mich umzukleiden. Ich schlüpfte in helle, lockere Leinenkleidung.
    »Und?« fragte mein Freund.
    »Wieso?«
    »Willst du Urlaub machen?«
    »Dich reizt der Pool, wie?«
    »Auch.« Er trat ans Fenster und schüttelte den Kopf. »John, ich kann mir nicht vorstellen, daß sich in dieser Umgebung Zombies breitgemacht haben sollen. Das will einfach nicht in meinen Schädel hinein. Irgendwie paßt das nicht.«
    »Was denkst du noch?«
    Er drehte sich wieder um. »Daß uns dein Freund Mertens hier einfach abgeschoben hat.«
    Ich saß auf der Bettkante und schaute zu Suko hoch, der neben dem TV-Apparat stehengeblieben war. »Was sollte er für ein Motiv gehabt haben, so etwas zu tun?«
    »Keine Ahnung.«
    »Nein, das ist Unsinn. Dann hätte er uns nicht erst von London nach Washington kommen lassen. Mertens spielt nicht falsch. Das weiß ich genau.«
    »Kennst du ihn so gut?«
    »Ja und nein. Ich verlasse mich bei ihm auf mein Gefühl.«
    »Hoffentlich bist du da nicht verlassen.«
    »Unsinn.« Ich stand wieder auf. »Jetzt habe ich Hunger und Durst bekommen. An der Bar draußen läßt es sich besser aushalten.«
    »Ich komme mit.«
    Wir nahmen nicht den Lift, dafür die Treppe. Wieder lächelte man uns in der Halle zu, und draußen empfing uns die Wärme wie mit weit geöffneten Armen.
    Die Bar stand unter einem großen, viereckigen Sonnenschirm. Man saß im Schatten und konnte in den Hotelgarten und auf den Pool schauen.
    »Der erste Drink geht auf Kosten des Hauses«, erklärte uns der dunkelhäutige Mixer.
    »O danke. Was ist es?«
    »Ein Flip mit Champagner.«
    Es war zwar nicht gerade unser Lieblingsgetränk, aber wir wollten nicht unhöflich sein und nahmen die Drinks an.
    Wie Eiskörner rann die Flüssigkeit über meine Zunge. Suko verzog den Mund, sagte aber nichts und schaute ebenso wie ich zum Pool. Dort amüsierte man sich, aber man war nicht locker, ausgelassen. Die Mädchen versuchten es schon, doch die Männer wirkten eher träge. Viele lasen in irgendwelchen Blättern,

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