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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb wohl hier unten.«
    »Welche Räume gibt es hier unten noch?«
    Er überlegte und rutschte unruhig hin und her. Dabei wollte er nach seiner Kopfwunde fassen, wo das Blut einen Teil seiner Haare verklebt hatte, aber ich hielt seine Hand fest.
    »Nicht, bitte.«
    »Der Heizungskeller«, sagte er leise. »Ja, hier unten gibt es noch den Heizungskeller.«
    »Und was hielt er in der Hand? Ein Rohr?«
    »Ja, glaube ich.«
    In meinem Kopf hatte es längst geklickt. Wenn der Mann, vielleicht auch ein Zombie, tatsächlich aus dem Heizungskeller gekommen war, hätte er durchaus wieder dorthin verschwinden können. Davon wollte ich mich überzeugen. »Sie werde ich in ärztliche Behandlung bringen«, erklärte ich dem Verletzten. »Gibt es hier im Hotel einen Arzt?«
    »Ja, aber das mache ich selbst. Ich kenne den Doc. Sie brauchen es nicht…«
    »Gut, auf Ihre Verantwortung.«
    »Klar, Mister, und stellen Sie das Schwein.«
    »Ich werde es versuchen.« Mit diesen Worten verließ ich den Waschraum.
    Im Gang begegnete mir eine Frau. Sie verließ soeben die Damentoilette, trug ein gelbes Minikleid mit Ballonrock und eine Monroe-Frisur, so unnatürlich blond. Auch der rot geschminkte Schmollmund paßte zu diesem Image.
    Ich wartete, bis sie hüftwackelnd die Treppe hochging, sich noch einmal umdrehte und dann verschwand.
    Die Tür zum Heizungsraum unterschied sich von den anderen in Material und Farbe. Sie bestand aus feuerfestem Metall und zeigte einen dunkelgrauen Anstrich. Außerdem befand sie sich, ziemlich weit von den Toiletten entfernt, am Ende des Ganges.
    Ich spielte für einen Moment mit dem Gedanken, Suko Bescheid zu geben, verzichtete jedoch darauf und öffnete die Tür. Etwas Kraft mußte ich schon einsetzen, als ich sie nach innen drückte, über die Schwelle trat und ein Betonpodest erreichte, von dem drei Stufen in den eigentlichen mit Technik gefüllten Raum führten. Der Name Maschinenraum stimmte nur bedingt. Ich bezeichnete diese Halle eher als Energiezentrale.
    Da ich von technischen Dingen so gut wie nichts verstehe, konnte ich mit den hier arbeitenden Maschinen nichts anfangen. Nicht alle waren in Betrieb. Diejenigen, die arbeiteten, gaben kaum Geräusche von sich. Sie waren schallgedämpft.
    Kein Aufpasser befand sich in dieser Energiezentrale. Dafür brannte die Notbeleuchtung. Sie gab einen schwachen, etwas bläulichen Schein ab, der nicht bis in alle Ecken reichte.
    Ich hatte mich nach dem Eintreten gegen die Wand gedrückt und saugte erst einmal etwas von der Atmosphäre ein, die ich hier unten vorfand. Der typische Geruch schwängerte die Luft. Eine Mischung von Öl, Fett, anderen Ausdünstungen, aber kein Geruch von Moder oder verwesendem Fleisch, was typisch für die lebenden Leichen war. Ich hatte im Laufe der Zeit für diese Dinge eine gute Nase bekommen, aber hier roch ich nichts.
    Hatte der Zombie, falls es überhaupt einer gewesen war, tatsächlich das Hotel verlassen, oder hielt er sich in einem der anderen Räume versteckt? Da ich nicht lange warten wollte, beschloß ich, ihn auf mich aufmerksam zu machen.
    Ich präsentierte mich jetzt offen und schaltete sogar meine kleine Bleistiftleuchte an, deren starkes Halogenlicht einfach nicht übersehen werden konnte.
    Der Strahl wanderte über den Boden, glitt an der Metallverkleidung der Aggregate und Maschinen entlang, um auch wie eine Kugel über die Decke zu wandern, wo ich ein System von Rohrleitungen entdeckte, die an einer bestimmten Stelle durch ein Loch in der Decke verschwanden. Es war aber nicht so viel Platz, als daß dort ein Mensch hätte verschwinden können.
    Ich ging weiter, mit sehr langsamen Schritten. Die Maschinen standen nie sehr dicht beieinander, sie berührten sich nicht, so daß sich zwischen ihnen noch Gänge auftaten.
    Der Lampenstrahl tastete sich jedesmal hinein und vertrieb dort die Finsternis.
    Ich sah einen blanken, kaum mit Schmutzspuren bedeckten Steinboden, aber keinen Zombie.
    Lief ich einem Phantom nach?
    Ich glaubte es bis zu der Sekunde, als über mir etwas klirrte. Sofort blieb ich stehen, schaute und strahlte gleichzeitig in die Höhe. Der helle Lichtfinger traf genau ein Gesicht. Es gehörte der Person, die auf der Maschine liegen mußte, um über den Rand zu schauen. Das Rohr besaß er noch immer. Es war verdammt lang und wurde noch länger, als er auf mich losging…
    ***
    Der Duft des Parfüms streichelte Sukos Nase wie eine frische Sommerbrise. Der Inspektor konnte einfach nicht anders und drehte

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