Grauen im Single-Club
haben. Der dritte sollte ja noch kommen. Dennoch müssen wir Sie leider festnehmen lassen. Schon allein aus Sicherheitsgründen. Es bleibt dabei, dass Sie die folgende Nacht beim Yard verbringen.«
Er protestierte nicht, zuckte nur mit den Schultern. Ihm war in diesen Momenten alles egal.
»Dann wäre noch das Problem mit der Adresse, Mr. Black. Wo finden wir den Club Ihres Bruders?«
»Er liegt etwas außerhalb in einer ruhigen Gegend, wo er nicht weiter auffällt.«
»Und wo genau?«
Ich erhielt die genaue Adresse. Zwar war mir die Gegend bekannt, aber ich konnte nicht behaupten, dass ich mich dort gut auskannte.
Gordon Black schaute uns an. Er wollte wissen, wie es mit ihm weiterging. Von der Absicht, ihn persönlich beim Yard abzuliefern, hatte ich Abstand genommen. Ich würde einen Streifenwagen kommen lassen, und als ich ihm das sagte, war er nicht besonders begeistert, fügte sich allerdings. Wir sorgten zudem dafür, dass er kein Handy mitnahm, um seinen Bruder zu warnen. Er nahm noch Wäsche zum Wechseln mit, schloss den Laden ab und stieg in den Streifenwagen, der mittlerweile eingetroffen war.
Ich erklärte den Kollegen noch, dass sie es nicht mit einem Schwerverbrecher zu tun hatten, und ließ sie fahren.
Jane und ich schlenderten zum Rover. Es war noch nicht zu spät geworden. Der Juli hielt ebenfalls die langen Tage bereit, und die Dunkelheit würde sich erst noch heranschleichen.
»Was unternehmen wir, John?«
»Wieso wir?«
Jane lachte. »Du glaubst doch nicht etwa, dass ich dich allein fahren lasse. Wenn wir den Club betreten, dann will ich mit dabei sein. Das ist Ehrensache.«
Ich kannte sie. Es gab nichts auf der Welt, was ihre Absicht umstoßen würde.
»Okay, dann werden wir uns mal in diesem Single-Club umschauen.« Ich war noch nicht eingestiegen. Auch Jane stand an der Beifahrerseite und wirkte sehr nachdenklich.
»Probleme?«
»Nein, John, nicht direkt. Wir wissen beide nicht, was uns in diesem Club erwartet.«
»Das stimmt.«
»Wie wäre es dann mit einer Verstärkung?«
Ich lächelte breit. »Suko?«
»Genau an den habe ich gedacht. Er kann den perfekten Single spielen, denke ich.«
Jane hatte einen guten Vorschlag gemacht. Außerdem würde Suko den Club nicht zum puren Vergnügen besuchen, sondern in einer dienstlichen Eigenschaft. Es gab die Vampire eben nicht nur in Höhlen oder alten Gruften und auf Friedhöfen. Sie hatten sich der Zeit angepasst und hielten sich auch an normalen Stellen auf.
Ich rief Suko an.
Er war natürlich einverstanden. Allerdings würden wir uns nicht zuvor irgendwo treffen. Wir verabredeten, dass wir uns erst im Club sehen würden.
Und auf den war ich verdammt gespannt!
***
Jason Fielding hatte das Gefühl, allmählich zu Eis zu werden. Er konnte es nicht fassen. Es war unglaublich. Er schaute hinein in drei Gesichter, bei denen die Münder weit offen standen, damit sie ihre Zähne präsentieren konnten.
Fielding war kein Dummkopf. Er wusste, wie der Hase im Geschäftsleben lief. Darum hatte er sich gekümmert und niemals um Vampire oder andere Wesen.
In diesen ihm so lang vorkommenden Augenblicken wurde ihm jedoch klar, dass es sie gab und dass gewisse Albträume aus seiner Jugendzeit wieder hochgedrückt wurden. Da hatte er Filme gesehen, in denen Vampire vorkamen. Er hatte sich schrecklich davor gefürchtet, und in den Jahren danach hatte er mit diesem Phänomen nichts mehr zu tun gehabt. Da hatten andere Dinge sein Leben bestimmt.
Drei Gebisse.
Sechs spitze Vampirzähne!
Ihm kam erst gar nicht in den Sinn, dass sie künstlich sein könnten. Außerdem waren sie perfekt in die normalen Zähne integriert. Das bekam man künstlich gar nicht so hin.
Sie hatten ihn aus dem Wasser gezogen und hielten ihn noch immer fest. Auf keinen Fall sollte er ihnen entwischen. Die Wasserspuren, die an seinem Körper herabrannen, spürte er wie heiße Ströme, als würden sie irgendwann verdampfen.
Nachdem der erste große Schock vorbei war, konnte er sich auch wieder bewegen. Er brachte es fertig, in die Gesichter der Frauen zu schauen, die für ihn keine Frauen mehr waren. Er blickte in die Augen und entdeckte darin den gleichen Ausdruck.
Gier!
Und er musste nicht lange nachdenken, wem diese Gier galt. Seinem Blut. Dass sich Vampire vom Blut der Menschen ernährten, um auch weiter existieren zu können, das wusste er noch aus seiner Jugend und hatte es nicht vergessen.
Sie ließen ihm Zeit. Es machte ihnen Spaß. Als hätten sie sich
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