Grauen im Single-Club
gegenseitig abgesprochen, fingen sie an zu grinsen. Das sagte ihm genug. Es war alles andere als ein freundliches Lächeln. Sie grinsten ihn kalt und wissend an – und zogen ihn vom Rand des Pools weg.
Fielding hatte nicht damit gerechnet. Er stolperte nach vorn. Beinahe wäre er wegen seiner nassen Füße ausgerutscht. Aber die Nackten hielten ihn fest und trieben ihn in Richtung der Liegen, wo er gestoppt wurde.
Ruby kam auf ihn zu. Sie war ebenso nackt wie er, doch das alles war nicht mehr wichtig. Er nahm es nicht zur Kenntnis und riss nur seine Arme hoch, als sie direkt vor ihm anhielt.
Es nutzte ihm nichts, denn Ruby packte zu. Sie riss ihn zur Seite, stieß noch gegen seine Beine, sodass er in einen freien Fall geriet und auf einer der Liegen landete.
Die weiche Polsterung federte seinen Aufprall etwas ab. Er wäre beinahe an der Seite herabgerutscht, aber Ruby war schneller und fing ihn noch ab. Sie drehte ihn herum, damit er auf dem Rücken zu liegen kam, stieß ein kurzes Fauchen aus und war dann über ihm.
Ihr Körper drückte gegen seinen. Jason spürte die nackte Haut. Was ihn normalerweise hochgradig erregt hätte, sorgte jetzt bei ihm für das Hochkochen der Angst. Er brachte es auch nicht fertig, sich zu wehren, und das wollte er auch nicht. Mehr Widerstand hätte auch mehr Gewalt bedeutet, und darauf konnte er verzichten.
Zwei harte Ellenbogen drückten gegen seine Schultern und pressten sie gegen die Unterlage. Er sah Hände über sich und dazwischen das Gesicht, das nicht mehr dem einer Traumfrau ähnelte.
Es hatte sich in eine blutgierige Fratze verwandelt. Innerhalb des Mauls standen die beiden Zähne weit hervor, und sie näherten sich langsam seinem Hals.
Fielding hörte noch einen fast seufzenden Laut, dann zuckte der Kopf nach unten.
Volltreffer!
Zwei Zähne bohrten sich links in seinen Hals. Er gab noch einen Wehlaut ab, dann sackte er zusammen und blieb liegen.
Am Hals hatte sich der Mund regelrecht festgesaugt. Fielding spürte nicht nur den Druck der Zähne, sondern auch den der Lippen, die wie eine kleine Presse wirkten.
Und er hörte das Saugen. Das Blut sprudelte aus einer Ader in den Mund der Untoten. Es war für Ruby ein perfektes Labsal, und sie konnte einfach nicht genug davon bekommen.
Jason Fielding lebte noch. Aber er merkte sehr deutlich, wie sein Körper reagierte. Er wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer. Mit dem Blut verließ auch die Stärke und die Kraft seinen Körper.
Er musste sich treiben lassen. Er dachte an nichts mehr. Ihm war alles egal. Da er auf dem Rücken lag und die Augen nicht geschlossen hielt, gelang es ihm, einen Blick gegen die Decke zu werfen. Dort zeichneten sich die Wellen des Pools als ein unruhiges Muster ab und ließen die starre Decke beinahe lebendig aussehen.
Nichts mehr half ihm auf die Beine. Die Schwäche nahm zu wie auch die Müdigkeit.
Plötzlich verschwand der Druck von seinem Körper. Er hörte wütende Stimmen in seiner Nähe. Trotzdem klangen sie sehr weit entfernt, denn auch sein Wahrnehmungsvermögen reagierte nicht mehr wie sonst.
Obwohl er den Druck nicht mehr spürte, fand er nicht die Kraft, sich von der Liege zu rollen, um einen Fluchtversuch zu unternehmen. Außerdem hatte er nicht mehr die Zeit, denn über ihm erschien verschwommen eine andere Nackte.
Es war Sally, die Frau mit der dunklen Haut.
Auch sie rieb mit ihrem Körper über den des Mannes hinweg, doch das merkte Jason kaum. Er war einfach schon zu weit weggetreten und bekam auch nicht mit, dass sich die Zähne der anderen Vampirin in die gleichen Wunden bohrten.
Sally saugte weiter!
Sie war nicht mehr zu halten. Sie gierte danach, schlürfte und schmatzte zufrieden. Das Blut sprudelte in ihren Mund. Es wurde getrunken, geschluckt, es wurde auch mit schnellen Zungenschlägen um die Wunden herum abgeleckt, bis Nicole eingriff.
Brutal zerrte sie Sally vom Körper des Opfers weg. Die Dunkelhäutige war noch nicht satt. Sie wollte Nicole aus dem Weg schlafen und hörte dann die Stimme der Blonden.
»Ich brauche es auch!«
»Ja, schon verstanden!«
Dass sich die blonde Nicole auf ihm niederließ, bekam der Mann nicht mehr mit. Er war bereits weggetreten, und aus seinem Gehirn war das Denken verschwunden. Er befand sich kurz vor der Stufe des besonderen Todes, der nach Vampirauslegung das lange, immerwährende Leben bedeuten sollte.
Auch Nicole saugte. Nur bekam sie den Rest. Sie musste sich schon sehr anstrengen, und ihre Wangen drückten sich bei
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