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Grave Mercy Die Novizin des Todes

Grave Mercy Die Novizin des Todes

Titel: Grave Mercy Die Novizin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LaFevers Robin L
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entspannen. »Das hat man mir gesagt«, murmele ich.
    Ohne auf mein Unbehagen zu achten, beugt er sich vor und legt einen Finger auf die weiße Königin. Sie wird flankiert von einer kleinen Gruppe weißer Figuren. Um sie herum stehen Dutzende dunkler Spielsteine. »Die Franzosen«, beginnt Duval, »bedrängen uns sehr. Sie suchen nach jedem Vorwand einzugreifen und sich uns mit Haut und Haaren einzuverleiben. Sie warten nicht nur, sondern schmieden aktiv Ränke und Pläne. Wenn sie Zwietracht innerhalb unserer Reihen säen können, werden sie das mit Freuden tun und es als Rechtfertigung benutzen, sich unser Land anzueignen. Ich weiß, sie bezahlen einige unserer Barone, aber ich weiß noch nicht, welche. Ich arbeite daran, Informationen darüber zusammenzutragen.«
    »In der Tat, gnädiger Herr, das ist genau das, was das Kloster uns erklärt hat.« Mit Ausnahme des Umstandes, dass die Barone vom französischen Regenten bestochen werden; dies wurde nie erwähnt, aber ich werde mir eher die Zunge abbeißen, als das ihm gegenüber zuzugeben.
    »Es gibt zwei Dinge, die wir tun müssen.« Er spricht weiter, als hätte ich nichts gesagt. »Wir müssen eine starke, eheliche Allianz für die Herzogin arrangieren und dafür sorgen, dass sie gekrönt wird. Beides wird erschwert durch die Anwesenheit des französischen Gesandten hier am Hof. Was wisst Ihr über die Bewerber um Annes Hand?«, fragt er.
    »Ich weiß, dass man sie vor so gut wie allen Prinzen der Christenheit wie einen Köder hat baumeln lassen. Außerdem wurde sie fast der Hälfte dieser Prinzen versprochen«, antworte ich.
    Duval verzieht die Lippen zu einem säuerlichen Lächeln. »Ganz genau. Und derjenige, der am festesten entschlossen ist, dafür zu sorgen, dass dieses Versprechen gehalten wird, ist Graf d ’ Albret. Seine Bewerbung findet einige Unterstützung beim Geheimen Kronrat ebenso wie unter den Baronen. Er besitzt eine Anzahl großer Güter und tausende von Soldaten, die er gegen die Franzosen kämpfen lassen kann. Es schadet seiner Sache auch nicht, dass seine Halbschwester, die langjährige Gouvernante der Herzogin, einen Platz im Kronrat hat. Sie ist seiner Bewerbung sehr zugeneigt. Die Herzogin selbst hat jedoch ebenso viel gegen eine solche Verbindung wie ich.«
    »Warum?«, frage ich, aufrichtig neugierig.
    Er sieht mich ungläubig an. »Ihr habt den Mann gesehen.«
    »Nicht wirklich. Er war gestern umringt von seinen Vorreitern. Ich habe einen Blick auf seine Leibesfülle und sein armes schweißnasses Pferd werfen können.«
    »Ja, nun, er behandelt seine Ehefrauen ganz so wie seine Pferde, aber die Pferde halten es etwas länger aus.«
    Seine Worte bringen eine Saite in mir zum Klingen. »Sechs«, sage ich und denke an Schwester Eonettes Lektionen. »Er hatte bisher sechs Ehefrauen. Und er hat einen großen Teil seines Wohlstandes und viele seiner Güter durch diese Ehen gewonnen.«
    Duval pflückt einen schwarzen Springer vom Brett und funkelt ihn boshaft an. »Ihr werdet mir verzeihen, wenn mir diese Aussichten der Herzogin nicht gefallen.«
    Ich starre ihn an. »Was wollt Ihr damit andeuten?«
    Sein Kinn zuckt. »Nur dass Ehe und das Gebären von Kindern hart für Frauen sind, besonders für Frauen von d ’ Albret. Außerdem hege ich einen gewissen Argwohn, was seine Rolle in unserem letzten gescheiterten Kampf gegen die Franzosen betrifft.«
    »Aber ich dachte, d ’ Albret sei mit viertausend Soldaten zu unserer Rettung herbeigeritten?«
    »Ja, er sollte jedoch mit diesen Soldaten während der Schlacht den zentralen Angriffführen, stattdessen haben sie sich zurückgehalten. Ich kann nicht entscheiden, ob das auf das normale Chaos einer Schlacht zurückzuführen ist oder ob er Hintergedanken hatte.«
    Ich schweige lange Sekunden, während ich über die vielen Gründe nachsinne, warum d’Albret eine höchst ungeeignete Partie für die Herzogin wäre. »Aber gewiss ist er nicht der Einzige von Annes Verehrern, der ihre Hand erringen will? Sie ist so vielen versprochen worden.«
    Duval lässt die Spielfigur zurück aufs Brett fallen, dann hebt er die Hand. »Der spanische Prinz ist gegenwärtig zu krank, um daran zu denken, sich für diese Eheschließung zu engagieren, obwohl seine königlichen Eltern fünfzehnhundert Soldaten angeboten haben, die uns helfen würden. Der englische Prinz ist vor über fünfJahren aus dem Tower verschwunden und außerstande, seine Heiratspläne zu verfolgen. Zwei der anderen Bewerber sind bereits

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